100% DC

Supergirl - Vertrauensbruch

von Kelley Puckett
Rezension von Stefan Cernohuby | 06. Februar 2010

Supergirl - Vertrauensbruch

Es ist immer schwierig im Schatten von großen Vorbildern zu stehen. Vorbilder die jeder kennt und mit einem vergleicht. Wenn eine solch übermächtige Persönlichkeit sogar zum engsten Familienkreis gehört, kann das ziemlich belastend werden. So muss auch Kara alias Supergirl feststellen, dass ihr Cousin Kal-El, besser bekannt als Superman, ihr ziemlich große Fußstapfen vorgelegt hat.

Viele sind der Meinung, dass Supergirl nicht gebraucht wird. So trägt sie einen unzüchtig kurzen Minirock und auch ihr Temperament ist eher fragwürdig. Zudem stellt sie sich immer Aufgaben, die ihr eine Nummer zu groß sind. Als sie einem sterbenden Kind verspricht, ihn vom Krebs zu heilen, sieht sie sich plötzlich mit einem schier unlösbaren Problem konfrontiert. Sie zögert nicht, verbrecherische Wissenschaftler aus dem Gefängnis zu befreien oder den „Resurrection Man“ zu dem Fall hinzuzuziehen.
Doch Kara beweist Potential zur Weiterentwicklung. So stellt sie fest, dass viele Probleme an ihr selbst liegen. Und so versucht sie mehr über sich selbst herauszufinden. Etwas, was nicht ganz so einfach ist, schließlich konnten ihre Eltern ihr keine Kristalle mit Wissen über ihren einstigen Heimatplaneten mitgeben. So bleibt ihr nur, selbst erwachsen zu werden, ein Prozess der bei der gebürtigen Kryptonierin durchaus eine Weile dauern könnte.

„Supergirl“ ist grundsätzlich keine Reihe, die im deutschsprachigen Raum mit einer gewaltigen Stammleserschaft aufwarten kann. Zudem waren die bisherigen Publikationen auch nicht unbedingt dazu geeignet, in Begeisterungsstürme auszubrechen. Der aktuell vorliegende Teil mit dem Titel „Vertrauensbruch“ kann jedoch mit interessanten Inhalten aufwarten. Da ist zum einen die erste Geschichte, die sich gewissermaßen über mehrere Dekaden erstreckt, obwohl sie innerhalb eines Tages zu Ende ist. Zeitsprünge, Gedankensprünge und vor allem die Aktionen der Protagonistin sind äußerst gut überlegt. Die zweite Geschichte kann nicht ganz mit der ersten mithalten, ist aber dennoch gelungen genug, um den Comic auch Gelegenheitslesern empfehlen zu können. Auch wenn man ansonsten mit Supergirl nicht viel anfangen kann, diesmal kann man getrost zugreifen. Zudem muss man auch auf bekanntere Helden wie Superman, Wonder-Woman und Batman nicht ganz verzichten.

Der aktuelle Band der Reihe „100% DC“ widmet sich wieder einmal Supergirl. Eine ganze Heerschar an Autoren und Zeichner haben hier mitgewirkt und dafür gerackert, dass der Comic ein Erfolg wird - und das ist gelungen. Vor allem die erste der beiden Geschichten kann nicht nur Hardcore-DC-Fans überzeugen, sondern sicher auch Quereinsteiger, die diesen Band in die Hände bekommen.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    22
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    11/2009
  • Umfang:
    164 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • EAN:
    419696111695222
  • Preis (D):
    16,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:
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