Batman / Teenage Mutant Ninja Turtles

von James Tynion IV., Freddie E. Williams II. (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 16. Dezember 2016

Batman / Teenage Mutant Ninja Turtles

Manche Welten scheinen auf den ersten Blick nicht miteinander vereinbar. Zu unterschiedliche Wesen leben auf ihnen, allesamt Helden in ihrer eigenen Geschichte. Dennoch wurden bei DC wieder zwei Welten verschmolzen, um zumindest einen eigenständigen Band zu bilden. Die Kombination heißt, so seltsam sich das auch anhört, „Batman / Teenange Mutant Ninja Turtles“. Oh ja, genau so hat unser Gesichtsausdruck ausgesehen.

Als eine wissenschaftliche Einrichtung überfallen wird und die Angreifer von seltsamen Kreaturen in die Flucht geschlagen werden, ruft das Batman auf den Plan. Denn offenbar ist eine neue Fraktion in Gotham City aufgetaucht. Als Killer-Croc mit seiner Bande auf eine Unterkunft im Kanal stößt, ist sein erster Impuls einfach alles zu zerstören. Etwas, womit die Bewohner der Kanalisation keineswegs einverstanden sind. Denn es handelt sich um niemand Geringeren als die Teenage Mutant Ninja Turtles und ihren rattigen Meister Splinter. Batman hat sie zuerst im Verdacht hinter den bereits erwähnten Einbrüchen zu stecken. Doch bald kristallisiert sich heraus, dass eine Gruppe Ninjas und ihr Anführer Shredder offenbar vor haben, ein Tor zwischen den Welten zu errichten und so zwei Städte an sich zu reißen. Die Turtles stehen jedoch vor einem weit größeren Problem. Ohne Mutagen scheint sich ihre Verwandlung in vernunftbegabte Kreaturen umzukehren. Da können sie jede Hilfe brauchen – und das Verteilen von Mutagen im Arkham Asylum ist nicht unbedingt hilfreich für ihre Pläne...

Auf den ersten Blick betrachtet, kann man die dunkle Umgebung von Batman nicht mit dem eher satirischen Lebenswandel der Turtles kombinieren. Doch entfernt man sich ein wenig von der 90er-Jahre-Version, erhält man mit dem Foot-Clan und ihrem Anführer Shredder eine brutale, unbarmherzige und fast unaufhaltsame Truppe, die vor Blutvergießen keinesfalls zurückschreckt. So ist es auch kein Wunder, dass sie mit der Bruderschaft der Schatten ohne größere Probleme kooperieren können. Und auch Ra’s al Ghul kann mit Shredder auf Augenhöhe verhandeln. James Tynion IV. hat mit Freddie E. Williams II. einen kongenialen Partner für das Werk erhalten, die tatsächlich das Maximum aus der Handlung herausholen. Denn natürlich kann man von der Materie nicht erwarten, dass sie eine besondere Tiefe aufweist. Spannend ist das Thema allerdings und dabei überraschend unterhaltsam. Die stimmungsvollen Illustrationen tragen ihres dazu bei den Band zu einem Überraschungserfolg zu machen. Auch wenn man ihn vermutlich nie zu den besten Erscheinungen aller Zeiten zählen wird, muss man hier keinesfalls befürchten eine aufgesetzte und lächerliche Geschichte zu erhalten.

„Batman / Teenage Mutant Ninja Turtles“ ist gewissermaßen überraschend gut. James Tynion IV. hat eine spannende und fesselnde Geschichte geschrieben, die durch die Illustrationen von Freddie E. Williams II. einen idealen Gegenpart erhalten haben. Wer bereit ist, sich auf Experimente einzulassen und sowohl Batman als auch den Turtles ihren Platz in der Comicwelt einräumen kann, wird hiervon nicht enttäuscht.

Details

Bewertung

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  • Gefühl:
  • Illustration:

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