Daredevil

Daredevil - Der Mann ohne Furcht

von Frank Miller
Rezension von Stefan Cernohuby | 29. Oktober 2015

Daredevil - Der Mann ohne Furcht

Es gibt Helden, über die weiß man einfach alles. Über ihre Kindheit, ihre Jugend und nicht zuletzt über ihre Tätigkeit als Held. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele, wie Spider-Man, Batman, Superman und etliche andere. Manche Helden kennt man zwar, aber weiß eigentlich relativ wenig. Ein solcher ist Daredevil, der eigentlich hauptsächlich dafür bekannt ist, blind zu sein und dennoch akrobatische Höchstleistungen zu vollbringen. Doch wie kam es dazu? Die Geschichte dazu erzählt Frank Miller.

Matt Murdock wächst als Sohn von Jonathan „Battling Jack“ Murdock heran. Der Witwer möchte, dass etwas Besseres aus seinem Sohn wird, als aus ihm – denn er selbst ist Boxer, der während einiger finanzieller Engpässe auch Geld eintreibt. Als Matt jedoch einen Mann vor einem außer Kontrolle geratenen LKW rettet, werden seine Augen mit einer radioaktiven Substanz kontaminiert. Er wird dadurch blind, seine übrigen Sinne werden allerdings übernatürlich geschärft.
Während dieser Zeit begegnet er dem ebenfalls blinden Ninja Stick, der ihm zeigt, wie er seine Fähigkeiten richtig nutzen kann. Gleichzeitig weigert sich sein Vater Jack einen Kampf zu verlieren, den er verlieren sollte. Noch in der gleichen Nacht wird er von seinem skrupellosen Promoter, dem „Fixer“, getötet. Doch Matt schwört Rache, bringt die Beteiligten zur Strecke, tötet dabei aber eine Unschuldige. Danach studiert er Recht in Columbia, wo er auch die reiche und geheimnisvolle Elektra Natchios trifft. Sie scheint über ähnliche Fähigkeiten wie er zu verfügen, ohne jedoch blind zu sein. Doch ihre beginnende Romanze steht unter keinem guten Stern. Und so muss sich Dardevil entscheiden, was für ihn letzten Endes wichtig ist. Und im Hintergrund lauert bereits sein großer Erzfeind, der Kingpin...

Es gibt Charaktere, bei denen das Hier und Jetzt im Mittelpunkt steht und bei denen man die Vergangenheit kaum beachtet. Daredevil steht durch seine Präsenz, seine Moral und vor allem durch seine Fähigkeiten und Einschränkungen meist so sehr im Mittelpunkt einer Handlung, dass das, was ihn zu dem gemacht hat was er heute ist, oft in den Hintergrund rückt. Nicht wie bei Spider-Man, wo man bei so gut wie jeder Aktion „Aus großer Kraft folgt große Verantwortung“ zu hören glaubt. Und doch ist die Geschichte seiner Herkunft spannend, unterhaltsam und auch bedeutsam, wenn man über die späteren Taten von Matt Murdock nachdenkt. Da gleichzeitig auch der Aufstieg des Kingpins beleuchtet wird, kann man hier eine Geschichte aus der Feder von Comicikone Frank Miller erleben, die ein Fan wirklich sein Eigen nennen sollte. Obwohl der Zeichenstil natürlich heute ziemlich klobig und anachronistisch wirkt, ist es doch die Geschichte, die wichtig ist. Und diese spricht für sich.

„Der Mann ohne Furcht“ ist nicht weniger als die (überarbeitete) Ursprungsgeschichte von „Daredevil“. Diese stammt darüber hinaus von Comic-Großmeister Frank Miller, der dem ursprünglich von Stan Lee erfundenen Charakter noch mehr Tiefe und Vergangenheit einhauchte. Die Illustrationen von John Romita jr. sind vielleicht heute nicht mehr ganz zeitgemäß, an der gelungenen Handlung ändert das allerdings nicht. Daher können wir das Werk Comicfans nur empfehlen.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Verlag:
  • Erschienen:
    10/2015
  • Umfang:
    156 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ISBN 13:
    9783957984012
  • Preis (D):
    16,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:

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