Deathstroke: Nicht ohne seine Tochter

von Tony S. Daniel, James Bonny, Tyler Kirkham, Paolo Pantalena (Illustrator*in)
Rezension von Gabriel Zupcan | 31. Januar 2017

Deathstroke: Nicht ohne seine Tochter

Nachdem Deathstroke einen Titanen der griechischen Mythologie erledigt hat und nebenbei Wonder Woman und Superman in Schach halten konnte, kehrt er wieder in seine normale Umgebung zurück. Doch die Sache ist diesmal nicht nur ein Job, sondern persönlich. Seine Tochter Rose ist entführt worden, und Slade will herausfinden wer es gewesen ist. Bevor er den Entführer tötet, selbstverständlich.

Das erste Ziel von Deathstrokes Nachforschungen ist gleich ein absolutes Schwerkaliber was Sicherheitsvorkehrungen angeht. Belle Reve, das geheime Gefängnis in dem die Regierung die Suicide Squad unter Verschluss hält. Diese unfreiwilligen Helden rund um Deadshot und Harley Quinn haben mit Slade noch eine offene Rechnung offen, hat er sie doch in deren eigener Serie bei einem Auftrag wahrlich meisterhaft verraten und ausgespielt. Slades Einbruch in das Hochsicherheitsgefängnis beruht auf einer Spur, die er im Haus seiner Tochter gefunden hat. Diese wird sich später als falsch erweisen und den Söldner noch an einen anderen brandgefährlichen Ort führen: das Lexcorp-Hauptquartier.
Im Hintergrund zieht jedoch ein unbekannter Puppenspieler die Fäden, während Slade Wilson sich langsam zur Wahrheit durchkämpft. Auf dem Weg dorthin begegnen ihm einige der härtesten Kämpfer im DC-Universum. Black Manta, Mercy Graves und Red Hood stellen sich ihm in den Weg, während Harley Quinn für etwas komische Abwechslung sorgt, während sie versucht alle gegeneinander auszuspielen.

Im dritten Auftritt von Tony Daniels und James Bonnys Deathstroke wird nach wie vor die scharfe Klinge der ersten zwei Bände bewahrt. Die Action ist rasant, brutal und steht im Vordergrund. Kompromisse ob der Gewaltdarstellung gibt es so gut wie keine. Wenn das Neurotoxin einer Person die Augen platzen lässt, dann bekommt man diesen Schockeffekt direkt ins Gesicht. Pubertäres Gewitzel überläßt Deathstroke ebenfalls gewissen Nachahmern. Wie bei einem echten, toughen Antiheld der 80er werden die Gegner kernig beleidigt, bevor sie abgemurkst werden. Für Slapstick und verrückte Kommentare ist stellenweise Harley Quinn zuständig, an die man sich als Gastdarstellerin in dieser Serie rasch gewöhnen könnte.

Zeichnerisch übernehmen diesmal komplett die Gastzeichner Kirkham und Pantalena die Federn, während Tony S. Daniel sich eine Auszeit gönnt. Die großen Fußstapfen werden aber gekonnt ausgefüllt, besonders von Kirkham. Die Panels sind beeindruckend gut gestaltet und präsentieren nicht nur Deathstrokes effektiven Kampfstil hervorragend, sondern auch die zahlreichen Charaktere sind wunderbar detailliert gestaltet und bleiben sofort in Erinnerung. Besonders hervorzuheben ist die angenehme Farbgebung von Arif Prianto. Anders als viele andere Action-Comics wurde hier nicht versucht alles auf super-düster und fahl zu trimmen, es herrscht dagegen ein leichter Orangestich vor und die Farben sind kräftig und markant.

Die Schnitzeljagd nach den Entführern schlägt zwar einige Haken, ist aber großteils geradlinig und führt nach dem Ausflug nach Themyscira wieder in die Gefilde der Handlung des ersten Bandes zurück. Diesen muss man absolut nicht gelesen haben um diesen Teil zu verstehen, aber er ist dennoch empfehlenswert. Insgesamt präsentiert sich die Geschichte beinahe abgeschlossen, wenn da nicht ein dicker Cliffhanger am Ende wäre. Man darf also gespannt auf den nächsten Teil sein. Deathstroke bleibt als kompromissloser Actionheld der härteren Sorte ganz klar weiter oben an der Spitze.

Details

Bewertung

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