Daredevil

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Es gibt Phasen im Leben jedes Menschen, in denen man sich anders fühlt. Dann trägt man mitunter andere Kleidung und tut Dinge, die man sonst nicht getan hätte. Auch Daredevil macht unter der Schirmherrschafr von Charles Soule eine solche Phase durch. Ein schwarzes Kostüm statt eines roten, brutalere Methoden und die unbarmherzige Suche nach einem blutrünstigen Künstler – das alles findet man in „So finster die Nacht“.

Daredevil hat in der Regel ein normales Leben als blinder Anwalt Matt Murdock. Nun hat er sogar zwei. Denn als Mr. Levasseur lässt er sich in Makau auf ein Pokerturnier ein. Gar nicht so einfach, wenn man die eigenen Karten gar nicht sehen kann. Da kommt ein kleines Intermezzo mit Spider-Man ganz recht, um sich einen Koffer mit Geheimunterlagen von Black Cat zu besorgen – denn dabei kommt man trotz düsterer Stimmung auf andere Gedanken.
Die zweite Storyline, der man hier im Buch folgt, erzählt von einem durchgeknallten Künstler-Mörder, der aus dem Blut und den Körpern seiner Opfer Kunsterwerke erschafft – zumindest in seinen eigenen Augen. Der junge Selfmade-Held Blindfold will Daredevil helfen und den Mörder jagen. Doch dabei wagt er sich zu weit vor und gerät selbst auf die Kunstutensilienliste des Pseudo-Pollock. Und überall findet man eine steigende Zahl an Inhumans, die ihre eigenen Pläne verfolgen, was die Situation für die Ermittler nicht einfacher macht.

Selten haben einander Geschichte und Illustrationen so gut ergänzt. Daredevil befindet sich in einer Phase seines Lebens, in der er alles nur in dunklen Tönen sieht – sofern man bei einem Blinden von Sehen sprechen kann. Doch überall lauern Verrat, Gier und Mörder. Zum Glück hat Matt gute Freunde, die ihm zur Seite stehen. Selbst wenn diese seine Identität nicht mehr kennen oder ihm nicht vollständig vertrauen. So wie Erfolg gehört auch das Scheitern zu seiner Arbeit, vor allem jener hinter den Kulissen. Und so muss Daredevil langsam entscheiden, wo seine Prioritäten liegen. Etwas, das ihm nach diesem Werk sowohl die Möglichkeit bieten wird, sich aus seiner düsteren Phase wieder zu befreien, oder aber noch tiefer in sie abzutauchen. Man darf gespannt sein, wie Charles Soule, der hier wieder eine tolle Geschichte abgeliefert hat, den weiteren Handlungsbogen spannen wird. „So finster die Nacht“ gehört in jedem Fall zu den absoluten Empfehlungen. Für Fans des Mann ohne Furcht ist dieser Band absolute Pflicht.

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