Spawn / WildC.A.T.S. - Tag des Teufels

von Alan Moore
Rezension von Stefan Cernohuby | 20. Februar 2010

Spawn / WildC.A.T.S. - Tag des Teufels

In vielen Bereichen von Literatur und auch Film hat es immer schon Überschneidungen gegeben. Diese, in Neudeutsch auch als "Crossover" bezeichnet, können zum Teil sehr naheliegende, zum Teil eher exotische Genres und Geschichten miteinander verknüpfen. Ist ein Autor in vielen Bereichen tätig, ist es für ihn weitaus unproblematischer, verschiedene Handlungen zu kombinieren. Alan Moore hat diese Möglichkeit und mit "Spawn / WildC.A.T.S." eine alternative Realität geschaffen.

Die WildC.A.T.S. ahnen nichts Böses, als plötzlich ein wildgewordenes Wesen in ihr Hauptquartier einbricht. Es handelt sich um Spawn, der von einem Mann namens Grifter angegriffen wurde und sich dafür revanchieren will. Doch mit selbigem konfrontiert stellt sich heraus, dass es sich um zwei unterschiedliche Cole Cashs gehandelt hat. Und mehr als das, plötzlich taucht auch ein zweiter, älterer Grifter auf, der ganz offensichtlich eine Zeitreise hinter sich hat, gemeinsam mit einer zweiten Zealot. Diese erklären, dass in einer fernen Zukunft ein anderer Spawn eine Schreckensherrschaft aufgebaut und beinahe die gesamte Welt vernichtet hat. So ist es kein Wunder, dass sich die Helden auf den Weg machen, um diese Gefahr in der Zukunft zu beseitigen. Trotzdem ist die Angelegenheit nicht ganz so einfach. Denn es warten nicht nur die zukünftigen Gegenstücke der WildC.A.T.S. auf sie, sondern völlig veränderte Bedingungen.

Alan Moore wird häufig als einer besten, einflussreichsten und vielseitigsten Comic-Autoren der heutigen Zeit bezeichnet. Das hat er nicht nur mit „Watchmen“ und ähnlichen Klassikern, sondern auch mit seiner „WildC.A.T.S.“-Reihe bewiesen, in welcher er letztendlich den Niedergang und Auflösung eines der mächtigsten Teams im „Wildstorm“-Universum beschrieben hat. Die Hintergrundidee zum aktuell vorliegenden Crossover ist wohlüberlegt, die Geschichte auch gut ausgearbeitet. Selbst die Idee, wie sich selbst die größten Helden als Spielball der Mächtigen präsentieren, hat etwas für sich. Leider widmet sich Moore den Wildstorm-Helden zu viel und stellt Spawn eigentlich nur auf zwei Arten dar. Als relativ harmlosen Mitläufer oder als übermächtigen teuflischen Herrscher, der eine ganze Welt versklavt. Gut, es kommt ebenfalls noch eine Stelle vor, an der er gewissermaßen väterliche Gefühle entwickelt. Doch die Spawn-Nebencharaktere oder Schurken werden von den WildC.A.T.S. einfach Beiseite gewischt, obwohl sie eigentlich relativ mächtige Wesenheiten sind. Somit kann der Comic trotz der gelungenen Zeichnungen von Scott Clark leider nicht als überdurchschnittlich bezeichnet werden. Er ist hervorragend als Ergänzung der Sammlung geeignet und liest sich auch schnell und unterhaltsam, das nötige Etwas fehlt jedoch. Fans des Autors und einer der beiden Reihen können trotzdem bedenkenlos zugreifen.

Alan Moore hat viele Meisterwerke im Comicsektor geschaffen. Doch auch wenn „Spawn / WildC.A.T.S.“ einige interessante Ansätze, bekannte Charaktere und eine spannende Geschichte enthält, gehört der Band leider nicht zu seinen besten Arbeiten. Liebhaber der beiden Serien oder des Autors können zwar zugreifen, werden sich aber nicht gleichermaßen begeistert fühlen, wie bei anderen seiner Schöpfungen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    01/2010
  • Umfang:
    108 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • EAN:
    419174701295401
  • Preis (D):
    12,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:
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