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Superman Action Comics

Superman Action Comics 5 - Das Haus von Kent

von Brian Michael Bendis, John Romita jr., Klaus Janson
Rezension von Gabriel Zupcan | 12. August 2021

Superman Action Comics 5 - Das Haus von Kent

Der Daily Planet steht am Abgrund. Seine Besitzerin, Marisol Leone, ist auch gleichzeitig der Boss der Unsichtbaren Mafia. Einer neuen Art von Intergang, die Metropolis unter ihre schattige Knute zwingen will. Zusammen mit ihrer super-gepowerten Schergin Red Cloud bereitet sie das Ende von Superman vor. Doch dieser ist nicht alleine, denn seine Super-Familie steht ihm zur Seite.

Das Finale von Brian Michael Bendis Run bei DC Comics Flaggschiff kommt auf über 180 Seiten daher. Conner Kent, der „edgy“ Superboy der 90er Jahre erlebt hier sein echtes Revival. Wie auch (der originale) Wally West wurde er bei den diversen Multiversums-Krisen dereinst aus der Kontinuität entfernt. Doch der Held vieler großmäuliger Jugendlicher bekommt sein Comeback als eine Art jüngerer Bruder von Clark Kent. Clark bleibt auch geheimnisvollerweise der einzige, der sich auch nach etwas Kontakt nicht an Conner erinnern kann. Clarks Sohn, Jon, kommt mit Brainiac 5 (ausnahmsweise ein guter Android und nicht größenwahnsinnig) aus der Zukunft, um seine Eltern zu besuchen und wird prompt in den Strudel der Ereignisse hineingesogen. Red Cloud läuft Amok und will Superman wahre Schmerzen zufügen. Doch statt Jimmy Olsen zu töten, ermordet sie grausam die Feuerwehrfrau Melody Moore. Diese hatte zu Beginn von Bendis‘ Storyline im Zuge einer Brandserie eine freundschaftliche Beziehung zum Mann aus Stahl aufgebaut – und so zahlt Bendis es aus. Superman droht den Kopf zu verlieren, doch rechtzeitig taucht noch wie aus dem nichts Supergirl Kara auf. Während die Daily Planet Crew ein bürokratisches Duell mit dem FBI austrägt, schlägt sich das „Haus von Kent“ in den Wolken von Metropolis mit einer letzten Superwaffe, die die Unsichtbare Mafia entfesselt hat: einem aufgepowerten Parasiten aus einer Parallelwelt.

Bendis bemüht sich die von ihm begonnenen Storylines abzuschließen. Das liest sich nicht immer spektakulär, aber solide, stellenweise spannend, manchmal etwas abgedroschen. Schnell werden mal alle versammelt, damit der Showdown losgehen kann, und dann wird auch (gottseidank) nicht zu lange gefackelt bis es kracht. Es heißt ja immer noch „Action Comics“, und ein Argumentationsduell zwischen FBI und Redaktion kann eine interessante B-Story sein, sollte aber nicht zu viel Platz einnehmen. Einige Geheimnisse lernen wir zum Abschluss noch, die wir wohl schon vermutet haben. Eines ist interessant und lässt Platz für spätere Storylines, andere sind nicht sonderlich originell und das allerletzte wirkt ein wenig zu sehr nach einem Cartoon oder einer etwas trashigen Fernsehserie der 90er Jahre. Wir werden sehen, ob das noch in der Zukunft der Superman-Serie Bestand haben wird. Ebenso ob der geänderte Status Quo um Clark Kents öffentliche Identität beibehalten wird.
Insgesamt schlägt sich Bendis mit seinem Abschluss ganz gut, wenn da - ja wenn da nicht ein anderes Mitbringsel aus dem Marvel-Universum wäre. Nach Marvel-Urgestein Bendis, wurde nun auch John Romita jr., berühmt-berüchtigter Zeichner der 90er Jahre ins Superman-Boot geholt. Dessen Artwork tendiert dazu die Fans eher zu entzweien. Die einen mögen den Stil, der Ende der 90er Spider-Man und Thor geprägt hat. Die anderen… (zu denen der Rezensent gehört) eher nicht. Zwar kleckert Romita am Höhepunkt der Schlacht mit einer 360°-Inszenierung in Gedenken an Greg Capullo, so dass man kurzfristig nicht mehr weiß wie man das Comicbuch halten soll, doch schwindelig wird einem davon nicht. Mit einem anderen Artwork hätte der Band spektakulär werden können, so ist er „nur“ gut, auch wenn man ein berühmtes Gespann von der „Konkurrenz“ den berühmtesten aller SUPERhelden gestalten lässt.

Das Ende der Unsichtbaren Mafia und von Brian Michael Bendis. Gut, solide, unterhaltsam, actionreich und auch die eine oder andere Träne darf fließen – ob nun für die Charaktere oder den Autor. Der stählerne Reporter wird jedenfalls zurückkehren.

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