Superman, Batman, Wonder Woman – die Heilige Dreifaltigkeit des DC Universums. Diese drei ikonischen Helden verbinden besondere Bande der Freundschaft und des Vertrauens. Doch nach dem Tod eines Mitglieds des Trios müssen diese neu geknüpft werden.
Unter dem Label „Trinity“ erschienen bereits mehrfach Miniserien, die rund um DCs legendäres Dreigestirn gestrickt waren. Das aktuellste Trinity beleuchtet die Lage des Superhelden-Haushalts während des „Rebirth“-Relaunchs von 2016. Der Superman von New 52 ist eines würdigen Heldentodes gestorben. Dieser Superman war etwas jünger, zorniger und unterhielt eine Beziehung zu Wonder Woman, die ihm wegen seiner klassischen großen Liebe zu Lois Lane in den Geschichten vor New 52 niemals vergönnt war. Dieses Experiment – das nicht immer gut angekommen ist – ist nun vorbei. Eine Welt ohne Superman ist im DC Universum unvorstellbar, und so wurde uns enthüllt, dass der gute, alte, klassische Superman – genau der, der ganz spießig mit Lois Lane verheiratet ist, insgeheim versteckt auf unserer Welt geweilt hat. Jetzt muss Clark Kent, mittlerweile ein kerniger Farmer, seine alte Rolle wieder übernehmen und hin und wieder die Erde retten. Damit eine bessere Stimmung innerhalb der Führungsriege der Justice League herrscht, hat Lois Lane Diana und Bruce Wayne zu einem familiären Essen eingeladen, um sich gegenseitig besser kennenzulernen. Obwohl man sich im Prinzip kennt, ist es nicht immer so einfach mit den Multiversen. Zugegen ist auch Lois und Clarks Sohn, Jon Kent. Ein Junge mit mächtig kryptonischem Potenzial, welches er gleich unabsichtlich unter Beweis stellt. Der gemütliche Abend wird jedoch jäh unterbrochen, als unsere drei Helden in Clarks Scheune in eine andere Welt in der Vergangenheit entführt werden und ihren jüngeren Ichs begegnen.
Francis Manapul, der Starzeichner hat bei der Rebirth-Version von Trinity nicht nur den Zeichen- sondern auch den Autorenstift geschwungen und eine recht unspektakuläre Story, die sich zu großen Teilen um den Charakter der drei Hauptakteure dreht, inszeniert. Hier liegt das Hauptproblem von Trinity. Es ist zwar wirklich toll gezeichnet, von einem Aushängeschild des Hauses DC, aber es bietet über die Hälfte des Bandes wenig Neues. Man erhofft sich knackige Dialoge und spektakuläre Action. Das blitzt jedoch nur an wenigen Stellen auf. Die bekannten Charaktereigenschaften der drei Helden werden langwierig ausgelotet und ausführlich illustriert. Das Ganze riecht ein wenig zu sehr danach neue Leser anzusprechen und an die Charaktere heranzuführen. Eigentlich recht einleuchtend, aber der zweite Teil mit seinem Twist, der stark an Ereignisse aus aktuellen DC-Serien anbindet, verursacht bei neuen Lesern wohl eher Konfusion. So bleibt am Ende eine durchschnittliche Story, die weder den Neueinsteiger, noch den DC Aficionado wirklich zufrieden stellt.
Etwas schade, dass man sich hier eine gute Gelegenheit für aufregendes ein Star-Crossover hat entgehen lassen. Stattdessen erhält man eine recht konventionelle Story, die einige nette und herzerwärmende Momente bietet und sich ein wenig in psychedelische Gefilde begibt. Kein absolutes Muss, aber auch nicht schlecht. Die Erwartungen an die Besten der Besten sind nun einmal etwas höher gesteckt, als beim Fußvolk.
Details
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Originaltitel:Better together
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Band:1
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:10/2017
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Umfang:124 Seiten
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Typ:Taschenbuch
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EAN:4191187616996
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ISBN 13:9783741605161
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Preis (D):16,99 €