Ork-Interview mit Michael Peinkofer und Peter Snejbjerg

Beitrag von Stefan Cernohuby | 23. März 2016

Michael Peinkofer ist vielen Lesern aus dem Bereich Fantasy für seine „Orks“-Romane rund um die beiden ungewöhnlichen Protagonisten Rammar und Balbok ein Begriff. Aber auch seine „Könige“ und „Splitterwelten“ haben den Weg in zahlreiche Bücherregale gefunden. Nun gibt es eine Neuigkeit, die ziemlich überraschend kam – nämlich, dass der CrossCult Verlag eine Comic-Adaption des ersten Bandes der „Orks“ anstrebe. Wir haben daraufhin Michael Peinkofer und seinen Illustrator Peter Snejbjerg im Rahmen der Buchmesse Leizpig 2016 zu einem Interview gebeten. Einer Bitte, der sie gerne nachgekommen sind – an einem geheimen Rückzugsort für Illustratoren.

Stefan Cernohuby:
Nachdem unsere Redaktion erst kürzlich darauf gestoßen wurde, dass es eine Comicadaption des ersten Teils der „Orks“, dem Roman von Michael Peinkofer gibt, war die erste Frage, die wir uns dabei gestellt haben, von wem die Initiative für das Projekt ausgegangen ist?

Michael Peinkofer:
Die Initiative ging tatsächlich von CrossCult aus, von Andreas Mergenthaler, der auch die Idee dazu hatte. Er hat die Orks selbst gelesen, war ein großer Fan davon und hatte dann die Idee, ein Comic daraus zu machen. Er hat sich mit mir in Verbindung gesetzt und er hat bei mir offene Türen eingerannt, weil ich selbst ein großer Comicfan bin. Von daher war es eigentlich gleich geritzt.

Stefan Cernohuby:
How do you fit into this picture? Have you been already the dedicated one who should draw this Story at that stage?

Peter Snejbjerg:
I was contacted by Andreas and I did not know a lot about the books. Actually there is a book, translated into danish, but not the Orcs. So I was not familiar with the story but I liked the idea because it sounded interresting, so they sent me the book... which I read, which I am very proud of. And immediately I could see it was a good idea, there was a lot of potential. And we ... went ahead.

Stefan Cernohuby:
Wie lange hat es gedauert, von der Idee zur ersten Rohfassung?

Michael Peinkofer:
Das hat schon eine Weile gedauert. Ich war total begeistert, dass Andreas den Peter ins Spiel gebracht hat. Ich hatte den Eindruck, dass da etwas zusammenkommt, was auch wirklich gut zusammenpasst. Peters ganz spezieller Stil, mein ganz spezieller Schreibstil. Es hat dann schon eine Weile gedauert – wir mussten die ganzen Charaktere erst finden, insofern gab es eine recht lange Designphase. Überhaupt Balbok und Rammar, das sind zwei illustre Gestalten und keine typischen Orks. Es war also klar, dass sie nicht wie ganz typische Orks aussehen. Ich habe Peter gesagt, dass ich beim Schreiben auch Laurel und Hardy irgendwo im Hinterkopf hatte, von denen ich ein großer Fan bin. Einiges von deren Persönlichkeit ist in die beiden Orks eingeflossen – auch im Verhältnis der beiden zueinander, wie sie sich gegenseitig immer wieder hochnehmen. Das war ein Hinweis, den Peter damals direkt in die Charakterdesigns übernommen hat. Es waren nicht nur die Figuren, es war eine ganze Welt zu designen, aber dann ging es so richtig los.

Stefan Cernohuby:
Regarding your previous works, did you already have experience with fantasy-creatures like orcs before?

Peter Snejbjerg:
Many years ago I did a number of fantasy-things for Vertigo, the american publisher. But it was traditional fantasy. There were elves, but no orcs. This is actually the first time I have drawn orcs. No, I don’t think I have drawn orcs before

Michael Peinkofer:
You’re a natural!

Stefan Cernohuby:
Auf die Serie selbst bezogen, Sie haben einige Leute ein bisschen überrascht, als die Reihe fortgeführt wurde, nachdem man gedacht hätte, das ganze wäre zu einem mehr oder weniger befriedigenden Ende gekommen. War das Ihre Idee oder ist man auf Sie zugekommen?

Michael Peinkofer:
Ich wurde immer wieder gefragt und habe auch ganz viele Mails von Orks-Fans bekommen, ob es da noch weitergeht. Ich hatte ja noch ein paar Dinge, die ungelöst waren, ein paar offene Fragen. Da dachte ich natürlich schon, es wäre schön noch einen Band nachzuschieben, in dem alle noch offenen Fäden zu Ende gesponnen werden. Daher gibt es diesen fünften Orkband und der spielt chronologisch genau in der richtigen Reihenfolge. Nach dem letzten Band der Könige, schlägt aber gleichzeitig auch die Brücke zum Anfang, mit den Charakteren die im Zweiten Band, „Die Rückkehr der Orks“, vorkamen – und da schließt sich der Kreis. Mit elf Bänden ist damit die Saga von Erdwelt zu Ende. In den Königen gibt es zwar ein Hintertürchen – da gibt es zwei Charaktere, aus denen man mehr machen könnte - aber was Balbok und Rammar betrifft, ist die Geschichte jetzt erst einmal erzählt.

Stefan Cernohuby:
Especially when it comes now to this two contradictonary characters, who are somehow intelligent for an orc, but stupid in the view of others – how difficult was it to bring this into picture?

Peter Snejbjerg:
The thing about Rammar and Balbok and orcs in general is, they are not nessecarily stupid but they have very little control of themselves. It’s very difficult for them when an idea comes to their head, which is mostly violent, not to act on it. They might actually be smarter than you think, but you’ll never learn, cause they will never sit down and think to the end. Even the smart ones of them. There are really stupid ones like Balbok – it is not so much he is stupid, but he is very naive – and Rammar, who is very angry and bitter all the time. Of course a lot of humor comes from them being stupid, but this comes more from their character than form general.

Michael Peinkofer:
I think what you said yesterday was quite right. Balbok is like a child and Rammar tries to be the adult one but in the end he is a child as well.

Stefan Cernohuby:
Das war jetzt quasi ein erster Abschnitt aus dem ersten Roman, wo es um einen verschollenen Kopf geht und ihren großen Auftrag, diesen wiederzufinden. Wie viel vom ersten Roman ist mittlerweile schon umgesetzt?

Michael Peinkofer:
Ein Viertel, ziemlich genau. Also es wird vier Alben geben, die den ersten Roman adaptieren. Wir werden den ersten jetzt einmal abschließen, dann sehen wir, ob wir weitermachen. Der Wunsch ist da, von allen Seiten, aber natürlich muss man erst einmal sehen, wie sich die Orks schlagen. Aber wir sind da ganz zuversichtlich. Und es wird auch weitergehen, ich sage das betont dazu, da es immer auch Serien aus solchen Verlagen gibt, Eigenproduktionen, die dann eingestellt werden. Also es liegen schon alle vier Cover vor und Peter ist schon mitten im zweiten Band. Es geht definitiv weiter.

Stefan Cernohuby:
Just from the style of the drawings. Was there some discussion, how realistic they should be drawn, to draw them more in a funny way to reflect their character better? Or was this just the way how they developed?

Peter Snejbjerg:
I think we all agreed, we talked about how their style varies a bit. So when it’s funny it becomes more „cartooie“ and it can be more aggressive in some parts and it can be more spookie in other parts. Which I think is fine. I think that works better. People are more tolerant of that nowadays. You don’t have to lock yourself in. Which is actually not something new, if you back to something like Donald Duck comics, the old one, like Carl Barks, which Michael and I both love. He did that as well. To vary things a bit.

Michael Peinkofer:
For example where Donald got teeth.

Peter Snejbjerg:
Yes, I really like that. It’s part of it, because it is a comic. It’s not a film, it’s not an illustration book, so we should use the whole vocabulary, if we can. And I hope we’ll continue to do that.

Stefan Cernohuby:
Nachdem jetzt die Fantasy-Sagas mehr oder weniger abgeschlossen sind, gibt es schon Pläne, wo die nächste Reise hingehen soll?

Michael Peinkofer:
Es ist natürlich so. Es wird eine neue Reise geben. Die Splitterwelten gehen weiter. Das war eine andere Serie, die ich angefangen hatte. Da habe ich einen Co-Autor dabei, Christian Montillon, der kommt von Perry Rhodan. Und außerdem sitze ich an einer völlig neuen Fantasygeschichte und die soll nächstes Jahr hier in Leipzig Premiere haben. Aber dazu darf ich noch nichts erzählen.

Stefan Cernohuby:
Nun sind die Orks auch mit den anderen Reihen verknüpft. Könnte es sein, dass man mit den Königen auch etwas ausprobieren will?

Michael Peinkofer:
Na gut, wenn wir erfolgreich sind mit den Orks, könnten natürlich auch die anderen Romane adaptiert werden

Stefan Cernohuby:
But there were no discussions so far with you as artist?

Peter Snejbjerg:
That would be too far ahed. We will now concentrate on this four works. Then we will see.

Stefan Cernohuby:
Dann sage ich danke, thank you for the interview.

Michael Peinkofer:
Bitte!

Peter Snejbjerg:
You’re welcome!

Fotos von Janetts Meinung
Ork-Interview mit Michael Peinkofer und Peter Snejbjerg