BattleLore

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"Könntest du für mich ein Paket entgegen nehmen?", wurde ich neulich von unserem Chefredakteur für Spiele gefragt. "Klar, wenn ich den Inhalt dann auch rezensieren darf." Ich durfte. Und so setzten wir uns an einem Sonntag zusammen um das selbsternannte epische Fantasy-Abenteuer BattleLore einem Intensivtest zu unterziehen.

Schon der erste Blick auf Spielzubehör und Beschreibung lässt klar werden, dass BattleLore mehr ist als nur ein Brettspiel. Hier findet sich neben einem umfangreichem Regelbuch und einem Szenarienheft ein großes Aufgebot an detailreichen Miniatur-Spielfiguren, Kommando- und Machtkarten, Geländeplättchen, Kriegsrattafeln und Kampfwürfeln, sowie das doppelseitige Spielbrett, welches mit zusätzlichen Spielplänen erweitert werden kann. Ohne also einen Blick auf das Regelwerk geworfen zu haben, ist dem angehenden Spieler sofort klar, dass es sich hier um ein komplexes Spielsystem handelt. Gleichzeitig fällt diesem sogar auf, dass es Elemente von Brett- und Rollenspiel miteinander vereint.<br />'Das begreife ich doch nie', war mein erster Gedanke, als ich das 80seitige Regelbuch zur Hand nahm. Doch schnell wurde ich eines besseren belehrt. Der Spielinhalt ist rasch und überaus übersichtlich erklärt. Mit illustrierten Beispielen wird man Schritt für Schritt vom "einfachen" Mittelalterszenario zum komplizierten Machtszenario hingeführt.
Die Spieler finden sich auf verschiedenen Schlachtfeldern irgendwo in Europa wieder. Hier sind Kundschafter auf ein überstürzt verlassenes Koboldlager gestoßen, dessen grässliche Fahnen sehr bald am Horizont zu sehen sein werden, genau wie die der englischen Adligen und ihrer Armee, die sich den feigen aber oft zahlreichen Kreaturen mutig in den Weg stellen.
In einem anderen Szenario stehen einander zwei verfeindete Nationen, Engländer und Franzosen, mit ihren aus Reiterei, Bogenschützen und Schwertkämpfern bestehenden Truppen gegenüber. Hilfe bekommen sie von Goblins und Zwergen.
Jeweils zwei Spieler oder zwei Teams aus mehreren Spielern, versuchen einander auf dem Feld der Ehre zu besiegen. Gespielt wird auf einem Spielbrett mit Hexfeldern, auf dem die Figuren je nach Zug um ein oder mehrere Felder bewegt werden können. Dieses ist doppelseitig bedruckt; auf der Vorderseite ist das komplette Schlachtfeld abgebildet, auf der Rückseite befindet sich ein Ausschnitt eines größeren Spielfeldes, welche durch zusätzliche Bretter erweitert werden kann. Kommando- und Machtkarten geben an, wie viele Armeen von welcher Einheit man als nächstes ziehen kann. Mittels spezieller Spielwürfel wird letztendlich bestimmt ob und wie viel Schaden die angreifende Armee austeilt.

Die Aufgabe und das Ziel einer jeden Spielrunde richten sich nach dem gespielten Szenario, welches man aus dem beiliegenden Szenarienheft entnimmt. Zehn verschiedene Ausgangssituationen werden in diesem vorgestellt. Zusätzlich findet der Spieler auf der Spielbeschreibung eine Days-of-Wonder-Webnummer, durch die er kostenfreien Zugang zum Online Szenarien-Editor erhält. Hier kann er sich weitere Spiele herunterladen. Die einzelnen Spielszenen sind in mehrere Schwierigkeitsgrade eingeteilt; vom Anfängerszenario bis zum komplexen Machtszenario für Profis. Während Anfänger nur eine einfache Armee, bestehend aus Reiterei, Bogenschützen und Schwertkämpfern zur Schlacht aufstellen, ergänzen erfahrene Spieler die Grundaufstellung durch unterschiedliche Fantasyfiguren. Hier sind die Aufgaben anspruchsvoller und schwieriger zu lösen, zudem muss man auch noch Machtplättchen, Macht-Fähigkeiten und Kreaturen mit einzubeziehen wissen.
Bereits in der Spielanleitung wird angekündigt, dass es für BattleLore Erweiterungs-Sets geben wird. Hervorgegangen aus dem Spiel Memoir'44 war das eigentlich schon im Vorhinein klar - Experten wird daher am Spielsystem nichts überraschen.

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