Die Lieben Sieben

Farbspiel

von Die Spiegelburg
Rezension von Janett Cernohuby | 30. März 2014

Brettspiele sind weit mehr als nur Zeitvertreib. Man schlüpft in andere Rollen und erlebt in gewisser Weise Abenteuer. Bei manchen Spielen kann man sein Wissen oder sein strategisches Denken unter Beweis stellen. Brettspiele unterhalten nicht nur, sie fördern auch, speziell im Bereich Kleinkinder-Brettspiele. Hier werden Feinmotorik und Wahrnehmung geschult oder der Wortschatz erweitert. Kinder lernen, sich an erste (einfache) Spielregeln zu halten. Besonders jene Spiele sind beliebt, bei denen die Wahrnehmung und das Verständnis gefördert werden, beispielsweise für Farben. So gibt es die unterschiedlichsten Farbenspiele. Ein solches "Farbspiel" ist auch in der Reihe "Die Lieben Sieben" erschienen.

Die Lieben Sieben wollen eine Rundfahrt mit dem Heißluftballon machen. Da Lotte, die kleine Ente, jedoch die Welt von oben schon kennt, beschließt sie, die Freunde nicht zu begleiten. Stattdessen bereitet sie lieber ein Picknick für die anderen vor. Die übrigen sechs besteigen nun den Heißluftballon und beginnen ihren Rundflug. Damit sie jedoch zum Picknick wieder rechtzeitig zurück sind, müssen zwei bis vier Spieler tatkräftig helfen.
Hierfür wird der Spielplan in die Mitte des Tisches gelegt. Im unteren Teil des Plans, an der dafür gekennzeichneten Stelle, platziert man die Lotte-Spielfigur, neben den Spielplan kommen die Farbplättchen, welche Luftballons darstellen. Nun wird reihum gewürfelt. Der jüngste Spieler beginnt. Zeigt sein Würfel eine der vier Farben - gelb, rot, blau, grün - nimmt er den entsprechenden Ballon-Chip und legt ihn auf den gleichfarbigen Luftballon des Spielfelds. Würfelt man das Symbol für alle vier Farben, darf man frei wählen, welchen Farbchip man auf den Plan legen möchte. Zeigt der Würfel jedoch Lotte, rückt man mit der Spielfigur ein Feld vor und näher an die Picknickdecke heran.
Ziel des Spiels ist es, alle Ballon-Chips auf dem Spielplan zu platzieren, bevor Lotte die Picknickdecke erreicht hat. Schafft man das, können die Freunde zuerst ihren Rundflug machen, bevor das Picknick beginnt. Ist jedoch Lotte zuerst angekommen, fällt die Ballonfahrt aus.

Wie man sieht, ist das Spielprinzip denkbar einfach und für Kinder ab drei Jahren mühelos zu verstehen. Die Spielregeln sind auf ein Minimum begrenzt. Das ist gerade bei den ersten Brettspielen sehr wichtig. Kinder müssen deren Prinzip und Wesen überhaupt erst einmal kennenlernen. Obendrein fällt es Kindern der angedachten Zielgruppe schwer, sich viele Regeln zu merken und sich obendrein auch noch daran zu halten. Sie wollen spielen, Spaß haben, Herausforderungen meistern. Genau das wird ihnen mit diesem Farbspiel geboten. Es ist simpel und geradlinig. Rasch haben sie die Regeln begriffen und können selbstständig spielen. Dass sie zudem noch Farben erkennen, benennen und zuordnen müssen, schult auch ihre Wahrnehmung.
Der Spielplan ist sehr schnell aufgebaut und benötigt auch keine großen Vorbereitungen. So können kleine Spieler direkt loslegen. Selbst vor dem ersten Spiel muss nicht allzu viel vorbereitet werden, wenngleich die Chips erst einmal aus der Stanze herausgelöst und die Sticker auf dem Würfel angebracht werden müssen. Ja, richtig gelesen. Man muss (oder darf) den Würfel selbst bekleben. Einen Vorteil kann man sich daraus nicht verschaffen, denn letztendlich ist es eine Glücksfrage, welche Seite nach einem Wurf oben liegt.
Wie sieht es nun mit der Langezeitmotivation aus? Nun, unser vierjähriger Spieletester hatte sichtlich Spaß an mehreren Partien - sogar so viel Spaß, dass er im Anschluss noch alleine weitergespielt hat. Da die Spielteile klein sind und somit schnell in den Mund genommen und verschluckt werden können, wäre eine Altersempfehlung für jüngere Kinder gefährlich - wenngleich so manches Kind bereits mit zweieinhalb Jahren beginnt, sich für Farben zu interessieren.
Qualitativ kann man über das Spiel nichts Negatives sagen. Der Spielplan ist kompakt, auf sehr stabilem Karton aufgedruckt. Eine zusätzliche Beschichtung schützt vor grobem Schmutz. Würfel, Chips und Spielfigur weisen jene Beschaffenheit auf, die man von guten Spielen erwartet und gewohnt ist. Außerdem ist das Spiel klein, kompakt und kann somit fast überall mit hingenommen werden.

Kurz gefasst hat man mit "Die Lieben Sieben - Farbspiel" ein sehr schön gestaltetes und konzeptioniertes Spiel für Kinder ab drei Jahren in den Händen. Die einfachen Spielregeln werden von Kindern schnell verstanden und verinnerlicht. Dadurch können sie das Spiel auch mit ihren Freunden spielen, ohne dass ein Erwachsener dabei ist. Gleichzeitig fördert es das Farbverständnis sowie das erstes Regelverständnis. Es ist ein wunderbares Einstiegsspiel in die Welt der Brettspiele. Daher können wir interessierten Eltern dieses Farbspiel sehr empfehlen.