Briefe von Felix

Ich mache eine Reise

von Kai Haferkamp
Rezension von Janett Cernohuby | 06. Mai 2014

Ich mache eine Reise

Seit nunmehr 20 Jahren reist der kleine Hase Felix durch die Welt und erzählt in seinen Briefen sowohl seiner Freundin Sophie als auch zahlreichen Fans von seinen Abenteuern. Neben den berühmten Büchern, die Felix schon an nahezu jeden Ort der Welt gebracht haben, gibt es auch zahlreiche weitere Produkte zu dem kleinen Hasen. Anlässlich seines Jubiläums erscheinen in der Spiegelburg auch zwei Spiele. Wir wollen uns heute dem Mitbringspiel "Felix: Ich mache eine Reise" widmen.

Viel zu lange war Felix nun schon Zuhause und er möchte endlich wieder eine Reise machen. Es zieht ihn hinaus in die weite Welt - doch wohin genau, dafür kann sich Felix einfach nicht entscheiden. Es gibt so viele Sehenswürdigkeiten, die er gerne besuchen würde. Um ihm diese Entscheidung ein wenig leichter zu machen, braucht er seine kleinen Freunde - zwei bis vier Spieler ab fünf Jahren.
Doch bevor die große Reise starten kann, müssen zuerst ein paar Vorbereitungen getroffen werden. Das Mitbringspiel enthält zwei farblich unterschiedliche Kartenarten: die roten Reiseroutenkarten und die blauen Spielkarten. Beide Stapel werden gut gemischt und anschließend die Reiseroutenkarten verdeckt als Kartenstapel auf den Tisch gelegt. Die Spielkarten hingegen werden offen in Reihen auf dem Tisch ausgelegt. Nun schauen sich alle Spieler die Karten gut an und prägen sich ein, welche wo liegt. Danach werden die Karten umgedreht und das Spiel beginnt.
Ein Spieler deckt die oberste Reiseroutenkarte auf. Darauf sind zwei oder mehrere (maximal jedoch fünf) Sehenswürdigkeiten zu sehen. Diese müssen nun in den verdeckt liegenden Karten wiedergefunden werden. Sobald eine Karte mit einer nicht gesuchten Sehenswürdigkeit aufgedeckt wurde, werden alle Spielkarten mit den bereits aufgedeckten Sehenswürdigkeiten wieder umgedreht. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe.
Hat man jedoch alle Reiseziele gefunden, darf man die Reiseroutenkarte behalten, eine neue vom Stapel umdrehen und wieder auf die Reise gehen.
Das Spiel endet, sobald alle Reiseroutenkarten aufgedeckt sind. Nun werden die Punkte ausgezählt - pro Sehenswürdigkeit gibt es einen.
Spielen jüngere Kinder mit, kann man die Regeln auch etwas vereinfachen. Dafür werden alle Reiseroutenkarten mit vier oder fünf Sehenswürdigkeiten aus dem Spiel entfernt.
Darüber hinaus gibt es noch zwei weitere Varianten. So legt man zu Beginn die Spielkarten nicht offen aus, sondern gleich verdeckt auf den Tisch. In einer anderen Variante darf der Spieler, wenn er eine Reiseroutenkarte erspielt hat, vier andere Karten mit Sehenswürdigkeiten auf einen neuen Platz legen.

Ehrlich gesagt sind wir etwas skeptisch, ob das Spiel bei Kindern wirklich ankommt. Die Regeln sind zweifellos einfach und schnell begriffen. Es gibt kaum Vorbereitungen und das Kartenset ist wirklich praktisch für unterwegs. Zu diesen Punkten kann man nichts Negatives sagen. Jedoch fordert das Spielen selbst sehr viel Konzentration und Geduld, insbesondere dann, wenn man fünf Sehenswürdigkeiten suchen und finden muss. Es ist gar nicht so leicht, sich die verdeckt liegenden 24 Karten mit den Sehenswürdigkeiten zu merken und wiederzufinden. Hinzu kommt, dass man nach längerem Spielen nicht zwingendermaßen auswendig weiß, welche Karte wo liegt. Lässt die Konzentration nach, kann man sich schnell um einen Platz oder auch mal eine Reihe täuschen. Das ist gerade dann sehr ärgerlich, wenn man schon vier der fünf gesuchten Ziele aufgedeckt hat. Verloren wir Erwachsene beim Testspiel schon schnell den Spaß, kann es bei Kindern noch schneller gehen. Nicht jedes Kind wird so viel Aufmerksamkeit und Konzentration mitbringen, wie das Spiel verlangt. Denn schließlich gilt es, alle 24 Reiseroutenkarten aufzudecken. Da ist es durchaus hilfreich, zur vereinfachten Spielvariante zu greifen oder sogar nur die Hälfte der Reiseroutenkarten ins Spiel zu bringen. Zwar gibt es noch die beiden Varianten, die dem Spiel zusätzliche Schwierigkeit bringen, aber wir können uns nur schwer vorstellen, dass diese auch wirklich zum Einsatz kommen.
Gelingt es dann doch, die Partie bis zum Ende zu spielen, wird es bei der Punkteauswertung noch einmal spannend. Insbesondere dann, wenn man alle Reiseroutenkarten im Spiel hatte. Denn dann ist nicht immer derjenige automatisch der Gewinner, der die meisten Karten hat. Hier kommt es vor allem darauf an, wie viele Sehenswürdigkeiten auf einer Karte sind. So kann man mit wenigen Reiseroutenkarten, die aber vier oder fünf Sehenswürdigkeiten zeigen, schon viele Punkte erhalten.
Das Spiel ist für Kinder ab fünf Jahren gedacht. Jünger sollten sie wirklich nicht sein, da Konzentration und vor allem Geduld in diesem Alter oftmals sehr dünn gesät sind.
Das Finden der ersten Reiseroutenkarten hat dabei schon fast schon die angegebene Spielzeit benötigt.

Zusammengefasst ist "Felix: Ich mache eine Reise" ein Mitbringspiel, welches nicht alle Zeifel ausräumen kann. Zwar ist die Spielidee grundsätzlich nicht schlecht, jedoch wird von den jungen Spielern wird viel Konzentration, Aufmerksamkeit und Geduld verlangt. Es kann schnell Frust und Enttäuschen aufkommen, wenn gerade zu Beginn eine Route mit vier oder fünf Stationen zu suchen ist. Daher sollte man sich dieses Spiel eigentlich nur dann zulegen, wenn das oder die Kinder mit Freude und Begeisterung Memory spielen und dort schon wahre Meister sind.

Details

  • Autor*in:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    04/2014
  • Umfang:
    diverse Karten
  • Typ:
    Spiel
  • Altersempfehlung:
    5 Jahre
  • ASIN:
    B00HZDG18U
  • EAN:
    4029753112972
  • Spieldauer:
    15 Minuten

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Spieltiefe:
    Keine Bewertung
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