Briefe von Felix

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Über den Tellerrand hinauszublicken ist etwas, das uns nicht immer leicht fällt, besonders wenn es um Orte überall auf der Welt geht. Natürlich wissen die meisten, wie der Eiffelturm in Paris oder das Taj Mahal in Indien aussehen. Aber dort zu sein, wäre doch etwas anderes. Dem kleinen Hasen Felix ist diese Reiselust noch niemals abhanden gekommen, weswegen er in"Mit Felix um die Welt" wieder einmal eine Reise antritt.

Insgesamt 36 Reiseziele überall auf der Welt hat Felix ausgewählt. Zu diesen müssen die Spieler reisen, beziehungsweise zu einigen von ihnen. So starten die zwei bis vier Spieler irgendwo auf der Welt, an einem Ort, den sie selbst auswählen. Danach werden drei der Karten aufgedeckt. Jeder der Spieler sollte nun versuchen, einen dieser Orte aufzusuchen, um die Karte mit dem Motiv an sich nehmen zu können. Geht eine Zielkarte an einen Spieler, wird sofort eine neue vom Stapel nachgezogen, sodass immer drei offene Karten am Tisch liegen.
Doch wie sollen die Spieler an ihre Zielorte gelangen? Ihnen bieten sich verschiedene Möglichkeiten, beziehungsweise Fortbewegungsmittel. Konventionell geht es mit Auto, Schiff oder Flugzeug voran, ein wenig unkonventionell mit einer Rakete oder Felix selbst. Die Fortbewegung selbst funktioniert per Würfel. Mit fünf Würfeln kann man bestimmen, welches Fortbewegungsmittel benutzbar ist, wie bei Würfelpoker darf man insgesamt dreimal würfeln. Doch die Regeln zur Verwendung der verschiedenen Transportmittel sind ein wenig unterschiedlich. Während bei Auto und Schiffe einfach ein Würfelergebnis ein Feld bedeutet, benötigt man für die Verwendung eines Flughafens ein Ergebnis zum Betreten desselben und eines, um einen Flug durchzuführen - dafür darf man aber an jedem beliebigen Flughafen am Spielbrett landen. Die Rakete funktioniert ähnlich, birgt aber die Gefahr, irgendwo auf der Welt zu landen. Felix selbst kann nur bei fünfmal Hasenzeichen verwendet werden, dafür darf man jeden beliebigen Ort auf der Karte aufsuchen.
Hat ein Spieler drei Reiseorte besichtigt und die Karten ergattert, muss er zurück nach Münster, um die Heimatstadt des Hasen aufzusuchen. Dann hat er das Spiel gewonnen.
Zusätzlich finden sich zu allen möglichen Sehenswürdigkeiten kleine Infotexte, die grundlegende Informationen vermitteln.

Der Spielmechanismus von "Mit Felix um die Welt" ist einfach aber effektiv. Verschiedene Fortbewegungsmittel, die mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und auf unterschiedliche Weise funktionieren, sind keine neue Erfindung. Auch eine Reise um die Welt war schon öfters Thema eines Spiels. Dass das Konzept rundherum mit der "Felix"-Reihe kompatibel ist, ist allerdings erfreulich, so kann man die jungen Fans der Reihe ein eigenes Abenteuer mit ihrem Helden erleben lassen. Doch in unseren Tests hat sich schnell herausgestellt, dass bei lediglich zwei Spielern kein wirklich ausbalanciertes Spiel möglich ist. So befindet sich zwangsläufig einer der beiden Spieler zu beginn näher an zwei der Reiseziele, hat sie nach kürzester Zeit erreicht und kann dann aus den neuen Karten ebenso schnell die dritte Karte und sein Ziel erreichen. In jeder der drei Testpartien mit zwei Spielern war eine Partie in knapp fünf Minuten vorüber. Erst mit drei Spielern ergibt sich ein etwas längerer Schlagabtausch, besonders wenn Spieler einander ein Kopf-an-Kopf-Rennen um eine Karte liefern. Bei vier Spielern wird dann erstmals in etwa die angegebene Spielzeit von 30 Minuten erreicht. Insgesamt muss man allerdings hervorheben, dass gute Taktik in diesem Spiel kaum belohnt wird, vieles ist rein vom Glück abhängig. Sowohl wo man das Spiel startet und welche Karten gehoben werden, als auch die Würfelergebnisse sind Zufallsprodukte. Insofern sollte man das Spiel nur wählen, wenn man weiß, dass das Kind ab sechs Jahren, für welches das Spiel gedacht ist, auch in der Lage ist, vernichtende Niederlagen einzustecken. Denn selbst bei entgegenkommendem Spiel ist es kaum möglich, hier so absichtlich zu verlieren, dass es nicht auffällt.

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