Munchkin

Munchkin Freibeuter

von Pegasus
Rezension von Stefan Cernohuby | 09. Mai 2009

Munchkin Freibeuter

Bisher hatten es Piraten gut. So wurde es zumindest in einigen (schlecht übersetzten) Liedern behauptet. Ab jetzt ist das anders, denn auch Piraten haben nichts mehr zu lachen. Pegasus Spiele hat es nun veröffentlicht, das lang erwartete und schon von vielen ersehnte "Munchkin Freibeuer". Jetzt wird geentert, gesoffen, verraten, betrogen und geplündert, was das Zeug hält - das erwarten wir zumindest, genauso wie steifen Grog, Holzbeine und ein angemessenes "Arrrr"!

Es tummeln sich unglaublich viele verschiedene Individuen auf den Weltmeeren, das ist allgemein bekannt. Aber so richtig erfolgreich sind Piraten nur, wenn sie eine interessante Herkunft und einen passenden Akzent haben. So entsprechen die Klassen dieses Mal Briten, Spaniern, Franzosen, Holländern und einigen weiteren nicht landesbedingten Berufsbezeichnungen. Am Besten ist es zur See, mit einem Schiff unterwegs zu sein. Selbiges kann mit zahlreichen Gimmicks aufgerüstet werden, um so dem Idealtyp eines Piratenschiffes näherzukommen. Man selbst stattet sich mit passendem und klischeehaftem Material aus, um einen Vorteil gegenüber seinen Konkurrenten zu haben. Ob das nun ein Papagei, eine Augenklappe oder ein Holzbein ist, tut nichts zur Sache - Hauptsache man kann dadurch Gegner und Monster übertölpeln. Gegner sind Haie jeder Art - auch das Finanzamt kommt mit ins Spiel -, Meerjungfrauen, Hummer, bärtige Piraten, untote Piraten, schnappfreudige Miesmuscheln und nicht zuletzt ein gemeingefährliches Quietschentchen. Bei so vielen unterschiedlichen Gegnern empfiehlt es sich, nicht unbewaffnet zu erscheinen, denn sonst passieren einem ziemlich schlimme Dinge! Wie immer erwirbt man für das Besiegen von Monstern Stufen und wer zuerst die zehnte erreicht, hat gewonnen.

Die Piratenwelle nimmt keinen Abbruch, obwohl der letzte "Fluch der Karibik"-Film mittlerweile über ein Jahr alt ist. Ob der Thematik nochmals Nahrung zugeführt wird oder ob das Feuer des Interesses in Kürze wieder erlischt, ist für "Munchkin Freibeuter" relativ irrelevant. Denn noch sind alle bei der Sache und freuen sich darauf zu rauben und zu brandschatzen. In welcher Reihenfolge? Das gibt das Spiel nicht vor. Erfreulich vielseitig sind wieder die Gegner gelungen, die Klassen gestaltet und auch die Accessoires geglückt. Besonders tun sich die Zubehöre hervor, die mit dem guten alten und toten Davy Jones gehört haben. Denn selbige haben auch immer einen Einfluss auf ihn selbst, so er einem im Spiel begegnen sollte. Überall gibt es etwas zu lachen. Es empfiehlt sich daher, die Karten schon vor dem Spielbeginn durchzugehen, denn die Mitspieler könnten es einem relativ übel nehmen, wenn man die witzigen Details jedes Kärtchens erst dann zu ergründen beginnt, wenn man sie auf die Hand bekommt.
Insgesamt ist "Munchkin Freibeuter" wie beinahe alle Teile der Reihe spannend und erfreulich leicht mit anderen Teilen kombinierbar. Vorschläge hierzu werden auch schon in der Spielbeschreibung mitgeliefert. Jedem, der endlich wieder einmal ein herzhaftes "Arrrr!" ausstoßen will, kann dieses Kartenspiel zusammen mit einem steifen Grog nur empfohlen werden.

"Munchkin Freibeuter" setzt die Tradition der bisher erschienen Spiele nahtlos fort. Amüsant, respektlos und verräterisch geht es auch hier zur Sache. Dementsprechend ist auch dieser Teil der Reihe in jedem Fall seinen Kauf wert.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    06/2008
  • Umfang:
    diverse Karten
  • Typ:
    Spiel
  • ASIN:
    3939794635
  • ISBN 13:
    4250231704024
  • Spieldauer:
    60 Minuten

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
    Keine Bewertung
  • Humor:
  • Spieltiefe:

Könnte Ihnen auch gefallen: