Das Rad der Zeit - das Original
Der Ruf des Frühlings
Die Vorgeschichte
von Robert Jordan
Rezension von Stefan Cernohuby
| 25. Juli 2017
Es ist keine Seltenheit, dass im Rahmen einer großen Saga irgendwann auch einmal die Vorgeschichte aufgegriffen wird. Wie konnte sich die Situation bis zum Zeitpunkt des ersten Romans entwickeln? Wie ist die Lebensgeschichte wichtiger Charaktere im Detail und wie haben sich die Spielfiguren auf ihre Startpositionen begeben? Auch zur Reihe „Das Rad der Zeit“ ist 2004 von Robert Jordan eine solche Vorgeschichte erschienen, die nun in einer überarbeiteten Version als Band 0 von „Das Rad der Zeit – Das Original“ erhältlich ist. Das Buch trägt den Titel „Der Ruf des Frühlings“.
Moraine und Siuan sind Novizinnen die sich auf die Prüfung der Aes Sedai vorbereiten, die ihnen letztendlich erlaubt, ihre Stola zu tragen und danach die Farbe ihrer Aljah wählen. So etwas wie eine Meisterprüfung gewissermaßen. Doch beide sind nicht so zuversichtlich, haben sie die notwendigen Gewebe aus Saidar bis jetzt nur gerade so hinbekommen, nicht aber unter Stress – und niemals alle auf einmal. Druck bekommen die beiden zudem noch genügend, bevor sie zu ihrer Prüfung antreten. Denn sie haben neben ihren Übungen noch jene Aufgaben zu erfüllen, die ihnen von der Amyrlin befohlen werden.
Lan Mandragoran ist so etwas wie der König eines untergegangenen Reichs. Denn sein Land ist in der Fäule versunken, wenngleich ihn jeder dazu bringen will, ein Heer aufzustellen und mit Gewalt zu versuchen, was durch Geschick nicht gelingt. Als er eine Reise zu seinen Leuten macht, schließt sich ihm eine junge Frau an, die behauptet eine Aes Sedai zu sein. Von Anfang an stimmt die Chemie zwischen den beiden nicht. Sie misstrauen einander, funkeln einander an und es kommt zwischenzeitlich auch zu einer Konfrontation. Was aus dieser Situation wohl noch erwachsen wird?
Erwachsen ist das richtige Wort, denn trotz dieser Vorgeschichte klafft weiter ein ziemlich großes Loch zwischen „Der Ruf des Frühlings“ und dem ersten Band der Originalreihe. Zirka achtzehn Jahre, um ein wenig konkreter zu werden. Spannend an der Geschichte ist, dass hier die Anfänge zweier wichtiger Protagonisten näher dargestellt werden und diese im Rahmen der Abenteuer, die sie in diesem Werk erleben, auch einigen anderen Charakteren über den Weg laufen, die sich für die spätere Handlung als sehr wichtig erweisen. Darunter befinden sich Elaida, Cadsuane und noch einige andere. Das Werk endet aber trotzdem da, wo es eigentlich spannend wird.
Insofern ist „Der Ruf des Frühlings“ zwar ein interessanter Roman, wenn es darum geht, einen Teil der ausführlichen Vorgeschichte von „Das Rad der Zeit“ aufzuarbeiten, aber eben nicht „die“ Vorgeschichte. Zudem werden Leser, welche insbesondere die beiden Charaktere Lan und Moraine nicht kennen, keine große Freude an dem Roman haben, da der Großteil des Werks ihnen beiden gewidmet ist. Es empfiehlt sich daher die Vorgeschichte tatsächlich erst dann zu lesen, wenn man zumindest einen Großteil der Handlung oder idealerweise die ganze Saga bereits kennt. Für Quereinsteiger ist das Buch denkbar ungeeignet.
„Der Ruf des Frühlings“ ist ein Werk von Robert Jordan, das ursprünglich im Jahr 2004 erschienen ist. Es enthält einen Teil der Vorgeschichte seiner epischen Saga „Das Rad der Zeit“, der sich innerhalb dieses Bandes auf zwei, beziehungsweise drei später handlungstragende Charaktere konzentriert. Das ist für Fans durchaus faszinierend, und bei Kenntnis der anderen Bände als Einzelwerk interessant. Als Roman unabhängig der Reihe funktioniert das Werk leider gar nicht, weswegen wir ihm nicht mehr als ein durchschnittliches Zeugnis ausstellen können.
Details
-
-
Originaltitel:
The New Spring
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Könnte Ihnen auch gefallen:
Taschenbuch
Epische Romanserien benötigen ab einem bestimmten Zeitpunkt sehr treue Leser. Denn sobald die Zahl wichtiger Charaktere zwei Dutzend überschritten hat und sich die fünftausendste Seite nähert, muss...
Taschenbuch
Genre: Fantasy
Längere Serien können nur dadurch bestehen, dass nach einem etwas schwächeren Band unbedingt wieder ein besserer kommt. Im Fall von Robert Jordans Saga „Das Rad der Zeit“ war für viele mit dem...
Taschenbuch
Natürlich kann die Beleuchtungsintensität der Umgebung nicht immer gleich hoch sein. Gerade wenn es um Wege irgendwo in der Wildnis geht, kann man kaum darauf bestehen, dass diese gut ausgeleuchtet sind...
Taschenbuch
Genre: Fantasy
In vielen Kulturen spielen Zahlen eine Rolle in Alltag, Glaube oder einer anderen Mythologie. So ist beispielsweise die Zahl 13 im deutschsprachigen Raum eine Unglückszahl. Wenn allerdings ein Buch aus...
Taschenbuch
Im deutschsprachigen Raum haben einige Fantasyserien schon seit geraumer Zeit Kultstatus. Neben R. A. Salvatore und dem Duo Margaret Weis & Tracy Hickman hat es aber vor allem die Reihe "Das Rad der...
Taschenbuch
Jeder weiß, dass sich über kurz oder lang alles ändert. Kinder werden erwachsen, Regierungen wechseln und selbst die Verehrung von Gottheiten verschiebt sich in Richtung anderer Schwerpunkte. So ist...
Taschenbuch
Die Zeit schreitet voran und gleichermaßen auch die Handlung großer Fantasy-Epen. Besonders bei einer Saga, bei welcher einer der Hintergrundgedanken ist, dass sich alles schon einmal ereignet hat und...
Hardcover
Irgendwann, im Rahmen einer gewaltigen und epischen Reihe, fällt es Autoren manchmal schwer, unberechenbar und überraschend zu werden. Dann wendet man gerne den einen oder anderen Kunstgriff an, um den...
Taschenbuch
Genre: Fantasy
Will man eine große Serie zu Ende lesen, benötigt man Zeit. Nicht nur für das Lesen selbst sondern auch für den Autor, wenn die Bücher gerade erst am Entstehen sind. Robert Jordan konnte die Fertigstellung...
Taschenbuch
Ein etwas verhaltener Start bedeutet nicht immer etwas Schlechtes. Auch wenn eine Reihe mit ihrem ersten Band noch nicht die gesamte Leserschaft überzeugen kann, bietet der zweite Teil die Möglichkeit,...
Taschenbuch
Gerade bei Serien kommt es immer wieder vor, dass diese ihre Fertigstellung durch den eigentlichen Autor nicht mehr erleben. Ob es sich jetzt um Frank Herbert, David Gemmel, Terry Prachett oder J. R. R....
Taschenbuch
Wenn man in eine Kette aus Ereignissen hineingezogen wird, ist es sehr schwer, dem Fahrwasser des Schicksals wieder zu entkommen. Diese Analogie könnte man auf zahlreiche Helden anwenden, die eigentlich...
Taschenbuch
Die Zeit schreitet voran und gleichermaßen auch die Handlung großer Fantasy-Epen. Besonders bei einer Saga, bei welcher einer der Hintergrundgedanken ist, dass sich alles schon einmal ereignet hat und...
Taschenbuch
Genre: Fantasy
Längere Serien können nur dadurch bestehen, dass nach einem etwas schwächeren Band unbedingt wieder ein besserer kommt. Im Fall von Robert Jordans Saga „Das Rad der Zeit“ war für viele mit dem...
Taschenbuch
Natürlich kann die Beleuchtungsintensität der Umgebung nicht immer gleich hoch sein. Gerade wenn es um Wege irgendwo in der Wildnis geht, kann man kaum darauf bestehen, dass diese gut ausgeleuchtet sind...
Taschenbuch
Im deutschsprachigen Raum haben einige Fantasyserien schon seit geraumer Zeit Kultstatus. Neben R. A. Salvatore und dem Duo Margaret Weis & Tracy Hickman hat es aber vor allem die Reihe "Das Rad der...
Taschenbuch
Epische Romanserien benötigen ab einem bestimmten Zeitpunkt sehr treue Leser. Denn sobald die Zahl wichtiger Charaktere zwei Dutzend überschritten hat und sich die fünftausendste Seite nähert, muss...
Taschenbuch
Jeder weiß, dass sich über kurz oder lang alles ändert. Kinder werden erwachsen, Regierungen wechseln und selbst die Verehrung von Gottheiten verschiebt sich in Richtung anderer Schwerpunkte. So ist...
Hardcover
Irgendwann, im Rahmen einer gewaltigen und epischen Reihe, fällt es Autoren manchmal schwer, unberechenbar und überraschend zu werden. Dann wendet man gerne den einen oder anderen Kunstgriff an, um den...
Taschenbuch
Genre: Fantasy
In vielen Kulturen spielen Zahlen eine Rolle in Alltag, Glaube oder einer anderen Mythologie. So ist beispielsweise die Zahl 13 im deutschsprachigen Raum eine Unglückszahl. Wenn allerdings ein Buch aus...
Taschenbuch
Wenn man in eine Kette aus Ereignissen hineingezogen wird, ist es sehr schwer, dem Fahrwasser des Schicksals wieder zu entkommen. Diese Analogie könnte man auf zahlreiche Helden anwenden, die eigentlich...
Taschenbuch
Ein etwas verhaltener Start bedeutet nicht immer etwas Schlechtes. Auch wenn eine Reihe mit ihrem ersten Band noch nicht die gesamte Leserschaft überzeugen kann, bietet der zweite Teil die Möglichkeit,...
Taschenbuch
Gerade bei Serien kommt es immer wieder vor, dass diese ihre Fertigstellung durch den eigentlichen Autor nicht mehr erleben. Ob es sich jetzt um Frank Herbert, David Gemmel, Terry Prachett oder J. R. R....