Die Abenteuer von Bandath, dem Zwergling

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Eine Trilogie hat so an sich, dass sie aus drei Teilen besteht - prominente Ausnahmen erst einmal beiseitegelassen. Insofern ist es kein Wunder, dass ein Held, der sich gegen Ende des zweiten Bandes schon irgendwo niedergelassen hat, trotzdem keine Wahl hat. Er muss noch einmal gegen das Böse bestehen. So auch im dritten Band der Trilogie "Die Abenteuer von Bandath, dem Zwergling", verfasst von Carsten Zehm. Man darf gespannt sein.

Bandath lebt in Ruhe und Frieden mit seiner Frau Barella, fernab jedes Trubels in den Drummel-Drachen-Bergen. Doch leider bleibt es nicht bei diesem trügerischen Zustand, denn immer mehr Gerüchte eines Kriegs dringen an die Ohren von Bandath und seinen Freunden. Ein unbekannter Feind fällt ein und verwüstet alles, was sich in seinem Weg befindet. Es sieht fast so aus, als würden die Angreifer auf die Drummel-Drachen-Berge zusteuern.
So beschließt Bandath nicht nur der Sache auf den Grund zu gehen und seine ehemaligen Magierkollegen aufzusuchen, sondern auch die Völker der Elfen und Trolle zu gemeinsamem Widerstand gegen die Angreifer zu motivieren. Mit den quasi befreundeten Rulgo und Korbinian gelingt dies, allen zwischenzeitlichen Problemen zum Trotz, erstaunlich gut, und auch die Zwerge mischen schließlich mit. Als weit problematischer erweisen sich die ehemaligen Kollegen des Hexenmeisters Bandath. Denn wo er Hilfe gesucht hat, findet er hauptsächlich Feinde. Bis auf einige wenige haben die Magier sich zusammen getan, um ein bösartiges Wesen zu beschwören. Ein Wesen, das nicht nur Auswirkungen auf die Magie in der ganzen Welt haben könnte, sondern tatsächlich auf die Existenz derselben. Wie kann Bandath das ultimative Böse, mit Namen Pyrgomon, ohne seine Magie besiegen? Können kleine Ährchen-Knörgis große Wirkung entfalten? Und kommen alle Kinder nach ihren Vätern? Diese und weitere Fragen können nur durch die Lektüre des Buchs beantwortet werden.

Manchmal dauert es etwas, um mit einer Welt vertraut zu werden und sich an sie zu gewöhnen. Auch der Schreibstil eines Autors ist nicht immer auf Anhieb jedermanns Sache. Carsten Zehm beispielsweise besitzt einen Stil, der stets ein leichtes Augenzwinkern mitklingen lässt und auch Anspielungen aus "anderen Welten" mit in seine Romane einbaut. Seien es selbstironische Szenen wie "Die Chroniken der Reisenden", über die Bandath in der Bibliothek von Go-Ran-Goh stolpert oder Randbemkerungen wie "Der Herr der Augenringe". Wenn einem als Leser derartige Anekdoten zusagen ist man hier bestimmt nicht falsch. Doch auch die Geschichte hat sich weiter entwickelt. Waren im ersten Roman noch einige Parallelen zu Klassikern der Fantasy-Literatur zu erkennen und gründete die Reise im zweiten Teil noch auf pure Abenteuerlust der Protagonisten, so ist der dritte Teil, wenn man so will, auch der logischste. Denn diesmal stürmt der Held nicht einfach los, um seiner designierten Frau eine Freude zu machen. Er ist unterwegs, um die Welt zu retten. Dass er dabei völlig übersieht, dass die bereits erwähnte Zwelfe in anderen Umständen ist und er sie daher ins Zentrum des Chaos schleift, ist allerdings eher wieder humorvoll zu verstehen. Kurz gesagt, der spannende, unterhaltsame und humorvolle dritte Teil der Trilogie rund um den Zwergling Bandath ist darüber hinaus auch noch der bisher beste Roman von Carsten Zehm. Alle Kenner werden ohnehin zugreifen, Quereinsteiger benötigen nicht unbedingt das Vorwissen aus den anderen beiden Bänden. Einzig und allein der für ein etwa 320seitiges Taschenbuch nicht unbeträchtliche Preis von zirka 15 Euro könnte die Freude potenzieller Käufer ein wenig trüben.

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