Das Rad der Zeit - das Original
Die Feuer des Himmels
von Robert Jordan
Rezension von Stefan Cernohuby
| 05. Februar 2011
Epische Romanserien benötigen ab einem bestimmten Zeitpunkt sehr treue Leser. Denn sobald die Zahl wichtiger Charaktere zwei Dutzend überschritten hat und sich die fünftausendste Seite nähert, muss man entweder ein bisschen masochistisch sein um die Reihe weiter zu lesen oder aber der verarbeitete Stoff äußerst genial. Welcher der beiden Möglichkeiten eher auf "Die Feuer des Himmels", den fünften Band der Reihe "Das Rad der Zeit - Das Original" von Robert Jordan zutrifft, wollen wir uns näher ansehen.
Rand al´Thor hat seine Machtbasis gefestigt. Nahezu jeder erkennt ihn als Wiedergeborenen Drachen an und er hat viele Verbündete. Dennoch weiß er, dass die Verlorenen, die Anhänger des Dunklen Königs, bereits daran arbeiten ihn zu stürzen. Bei diesen handelt es sich um nahezu unsterbliche und äußerst mächtige Magier, sowohl Frauen als auch Männer. Ihr endgültiges Ziel ist es, die Rückkehr des bereits erwähnten Königs zu bewirken. Ein Prozess, der mit der sukzessiven Zerstörung seines Gefängnisses immer weiter voranschreitet. Während Rand dabei eher die offene Konfrontation mit seinen Feinden sucht, sind seine Verbündeten inkognito unterwegs. Selbst die ehemalige Amyrlin Siuan Sanche unterstützt trotz ihrer Dämpfung (sie kann nun keine Magie mehr wirken) den Wiedergeborenen Drachen. Siuan und die anderen Frauen kommen gefährlichen Machenschaften auf die Spur und sind zudem sogar in der Lage, die verräterischen Aes Sedai, welche die Macht übernommen haben, zu schwächen. Insgesamt gelingt es, zahlreiche Gefahren auszuschalten, auch auf Kosten persönlicher Verluste. Während Mat sich immer mehr als Heerführer hervortut und sich leider auch das Sprichwort "Glück im Spiel, Pech in der Liebe" bewahrheitet, bleibt schlussendlich die Frage, wann das Böse wieder zurückschlägt. Denn die Verlorenen sind sich selbst uneins und aktuell nicht in der Lage dem Guten zu trotzen.
Viel passiert im fünften Band der Reihe "Das Rad der Zeit - Das Original", doch ist wirklich alles was im Buch vorkommt notwendig? Wieder einmal reist jemand als Gaukler durchs Land, eine legendäre Heldin kehrt zurück und Rand hat erstmals intimen Kontakt mit einer Frau. Das alles ist schön, gut erzählt und doch bleibt nur ein Bruchteil davon in Erinnerung, wenn man das über 1000 Seiten Starte Werk beiseite legt. Man möchte behaupten, dass Robert Jordan teilweise aus der Lust am Schreiben geschrieben hat und mitunter Szenen deutlich zu lang werden hat lassen. Besonders die Reisekapitel der Aes Sedai-Aufgenommenen hätte man bequem um die Hälfte kürzen können, ohne etwas Wichtiges zu verlieren. Etwas, das sich durch das ganze Buch zieht. Auch wenn die Sprache von Robert Jordan - oder besser gesagt die Übersetzung von Uwe Luserke - sich wirklich schön liest, ist dies das große Manko des vorliegenden Bandes. Dementsprechend kann er, trotz aller Epik, nur als durchschnittlich bezeichnet werden. Hier bleibt zu hoffen, dass der nächste Teil wieder eine Tendenz nach oben besitzt.
"Die Feuer des Himmels" lautet der Titel des fünften Bandes der Reihe "Das Rad der Zeit - Das Original" von Robert Jordan. In einem Band, in dem grundsätzlich viel passieren sollte, stößt man jedoch auf Passagen, die geradezu schmerzhaft lang und nicht gerade voll gepackt mit wichtigen Ereignissen sind. Da der Autor teilweise einfach nur geschrieben zu haben scheint, weil er gerne lang schreibt und dabei auf über 1000 Seiten gekommen ist, kann man das Werk leider nur als mittelmäßig einstufen. Fans der Reihe können aber dennoch beruhigt zugreifen.
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