Mehrbändige Zyklen im Rahmen einer größeren Science-Fiction-Serie haben definitiv andere Anforderungen als große Space-Operas von einer einzelnen Person. Doch sie haben auch andere potentielle Schwachpunkte, so zum Beispiel das Einbrechen des Niveaus von Seiten eines einzelnen Autors. Im Falle des "Monolith-Zyklus" der Serie "Atlan" muss man allerdings auf eine Steigerung innerhalb des zweiten Bandes hoffen. Dieser stammt von Rüdiger Schäfer und trägt den Titel "Todeszone Zartiryt".
Die beiden Arkonischen Prospektoren Shinyan und Padpool sind gerade dabei, ein gewaltiges Höhlensystem auf einem Planeten im Zartiryt-System zu erforschen, als sie ein Schiff beobachten, das auf ein nahegelegenes schwarzes Loch zusteuert. Kurz entschlossen nehmen sie die Verfolgung auf. Was sie nicht wissen ist, dass auch Lordadmiral Atlan naht. Er sucht ein weiteres der Monolithen-Artefakte. Dieses kann sich der Logik nach nur an einem Ort befinden: am Rande des Ereignishorizonts des schwarzen Lochs. Doch dort geht einiges schief. Neben einem wild gewordenen Transmitter, einem Absturz des Raumschiffs und dem Irren durch ein Labyrinth, wartet noch eine weitere Herausforderung auf den jahrtausende alten Arkoniden und seine Freunde. Denn der Silberfürst Malcher versucht seine eigenen Interessen zu verfolgen und ins Innere der Anlage vorzudringen. Seine genauen Pläne bleiben aber nach wie vor mysteriös. Zum Glück finden Atlan und die beiden ihn begleitenden USO-Agenten einen unerwarteten Verbündeten. Und auch die bedrohliche Situation, in der das Raumschif IMASO schwebt, kann erfreulicherweise durch ein (tragisches) persönliches Opfer entschärft werden...
Auch wenn eine Serie nicht ganz so toll anfängt, kann sie durchaus erfreulicher fortgesetzt werden. Das beweist Rüdiger Schäfer mit seinem zweiten Band des "Monolith-Zyklus", welcher den Untertitel "Todeszone Zartiryt" trägt. Während der erste Band sich vor allem durch eine schwer verständliche erste Hälfte auszeichnete, wurde hier ganz anders an die Materie herangegangen. Von Anfang an ist die Handlung spannend und klar strukturiert. Die Nebencharaktere fügen sich gut ins Gesamtbild der Erzählung ein. Selbst die klassischen Diskussionen zwischen Atlan und seinem Extrasinn sind so amüsant wie sie sein sollen und sie der Leser gerne liest. Zwar kommen diesmal keine anderen Stammcharaktere aus dem "Perryversum" vor (siehe im Vorgängerband Gucky), aber dies lässt sich durch den konstanten Spannungsbogen einmal verschmerzen. Allerdings bleiben die "Atlan"-Autoren bei ihrer harten Linie. Wenn ein Charakter sterben muss, dann ist das eben so. Falsche Skrupel und fehlende Konsequenz im Bezug auf liebgewonnene Persönlichkeiten kann man auch Rüdiger Schäfer nicht vorwerfen. So heißt es am Ende von einigen Weggefährten auch schon wieder Abschied zu nehmen.
Doch das ist kein Manko - im Gegenteil. Sowohl Einsteiger als auch Kenner der "Atlan"-Reihe werden "Todeszone Zartiryt" einiges abgewinnen können. Da man nach dem Genuss dieses Bandes auch wieder gespannt darauf ist, wie die Handlung weitergeht, kann er uneingeschränkt empfohlen werden.
Der "Monolith-Zyklus" in der Reihe "Atlan" geht mit "Todeszone Zartiryt" in die zweite Runde. Eine sehr erfolgreiche, im Vergleich zum ersten Band. Rüdiger Schäfer hat gezeigt, dass man auch in Unterserien durchaus eine Scharte auswetzen kann und den Leser für den nächsten Band begeistern. Da die Handlung spannend und die Charaktere realistisch sind, kann der Roman sowohl Kennern als auch Einsteigern empfohlen werden.
Details
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:12/2008
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Umfang:352 Seiten
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Typ:Taschenbuch
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ISBN 13:9783890641799
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Preis (D):9 €