Wir alle wünschen uns manchmal, dass wir die Fähigkeit hätten, unsere Vorstellungen einfach nur Kraft unserer Gedanken real werden zu lassen. Im Reich der Mythen, Märchen und Sagen gibt es dieses Thema sehr oft. So ist es letztlich auch kein Wunder, dass es sich auch in Science-Fiction-Zyklen wiederfindet. "Die geträumte Welt" von Achim Mehnert, der erste Roman der Polychora-Trilogie, ist allerdings alles andere als ein Paradies.
Nicht jeder Unsterbliche im Universum von Perry Rhodan ist ein Altruist - zum Glück muss man beinahe sagen. So gibt es die Zellaktivatorträgerin Tipa Riordan, die als Oberpiratin ein wenig andere Ziele verfolgt als beispielweise Rhodan oder Atlan. Die Untersuchung einer Störungszone auf einem Mond namens "Nacht", nahe dem Planeten Nancanor verspricht äußerst interessante Erkenntnisse und möglicherweise auch Profit. Zumindest so lange, bis ihre Wissenschaftler damit beginnen zu verschwinden. Auch ein weiteres Team, welches das Phänomen untersucht, kann nicht restlos klären, was eigentlich geschehen ist.
Gleichzeit trifft Atlan, der Lordadmiral der USO auf ein Ultraschlachtschiff. Natürlich ist es sein alter Freund Perry Rhodan, der ihn zu einem privat-politischen Gespräch laden möchte. Denn die Kooperation zwischen USO und dem Solaren Imperium soll weniger offensichtlich werden. Und ganz nebenbei möchte der Großadministrator Atlan ein neues experimentelles Raumschiff vorstellen, dass Sprünge in die Zukunft machen kann. Doch der Test geht schief, die Besatzung ist verschwunden. Und als ein Team, dem sich Atlan anschließt, die Vorfälle untersucht, landen sie auf einer fremdartigen Welt. Einer Welt, in der Gedanken vermögen, die Realität zu bestimmen. Gemeinsam mit dem fremdartigen Wissenschaftler Angen-Math machen sie sich auf den Weg, die Herrscher derselben zu suchen und finden dabei die schockierende Wahrheit über die Herkunft der Menschen, denen sie dort über den Weg laufen, heraus. Und Atlan wird einmal mehr Zentrum einer Prophezeiung.
Es ist schwierig, eine völlig neue Umgebung mit eigener Logik und darüber hinaus noch zwei unterschiedliche Handlungsstränge für eine neue Romantrilogie zu kreieren, mit der andere Autoren dann weiterarbeiten. Vor allem die Tatsache, dass die beiden unterschiedlichen Handlungen sich zwar um die gleiche Sache drehen, die Stränge aber tatsächlich erst im allerletzten Moment konvergieren, birgt zusätzliche Problematik. Achim Mehnert löst das Problem mit langjähriger Routine, kann aber nicht verhindern, dass der größte Teil des Buchs gespalten bleibt. Darüber hinaus sind Atlan und seine Begleit-Charaktere relativ lang unterwegs, bis sie wirklich relevante Informationen herausfinden. Man könnte es also auch damit zusammenfassen, dass im Roman nicht wirklich sehr viel passiert - das Hauptaugenmerk wird darauf gelegt, die Grundstimmung der Situation herzustellen und die relevanten Charaktere und Fähigkeiten einzuführen. Wirklich rund gehen wird es vermutlich erst in den beiden Folgebänden. So kann man "Die geträumte Welt" leider nur als soliden Durchschnittsroman bezeichnen, der zwar keineswegs schlecht, trotzdem aber auch nicht herausragend gelungen ist.
Als erster Teil der "Polychora-Trilogie" ist "Die geträumte Welt" von Achim Mehnert erschienen. Der neue Atlan-Roman, der den Leser auf die Ereignisse in einer verwirrend funktionierenden neuen Welt vorbereitet, ist jedoch leider nur durchschnittlich gelungen. Zu sehr weichen die Handlungsstränge voneinander ab, zu wenig geht im Roman voran. Stammleser der Reihe und Kenner von Achim Mehnerts Werken werden allerdings trotzdem auf ihre Kosten kommen.
Details
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:02/2012
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Umfang:342 Seiten
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Typ:Taschenbuch
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ASIN:3868891684
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ISBN 13:9783868891683
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Preis (D):10 €