Wolverine: der Beste

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Es gibt Comicreihen, die sich einen bestimmten Stil aneignen, nur um dann ab einem gewissen Punkt damit zu brechen und mit einer ganz anderen Richtung aufwarten. In Marvel Comics ist dieser Punkt oft dann erreicht, wenn Deadpool in die Handlung verwickelt wird. So auch in der Reihe „Wolverine – Der Beste“. Denn auch hier mischt sich der Söldner mit Einwanderungsgedanken für Krakoa ein und stellt einiges auf den Kopf.

Ablehnung ist für Deadpool ein bekanntes Konzept. Während Wolverine zwar immer versucht, ein Einzelgänger zu sein und dabei trotzdem von verschiedenen Gruppen vereinnahmt wird, ist sein adamantiumloses Gegenstück umgekehrt gepolt. Er versucht immer wieder den X-Men, der X-Force oder den Avengers anzugehören, wird aber abgelehnt. Auch seine Einreiseversuche in Krakoa scheitern wiederholt, denn man will ihn nicht dort haben. Doch dann passieren seltsame Dinge und plötzlich sind Wolverine und Deadpool gemeinsam auf der Flucht, zusammen mit einer Aktentasche. Es gibt Rückblicke und Erklärungen. Deadpool erhält Hilfe von einer mutmaßlich totkranken Blind Al, während Wolverine sich einmal mehr mit seinem früheren Armee- und Mutantenkollegen Maverick auseinandersetzen. Und wäre das nicht genug, trifft Wolverine ein weiteres Mal auf den Hedonisten Solom, mit dem er eine Prüfung bestehen muss, die er eigentlich gar nicht bestehen will. Alles zusammen klingt das nach einem eher unerfreulichen und reichlich blutigen Tag für den Besten.

Es ist gar nicht so einfach, der Held in seiner eigenen Reihe zu sein, wenn andere Charaktere sich dort breitmachen. Das ist auf gewisse Weise auch das Motto des aktuellen Bandes der Reihe „Wolverine – der Beste“, welcher den Untertitel „Mörderische Bande“ trägt. Ein Großteil des Werks zielt auf Situationskomik mit Deadpool hin, die eher brachialer Natur ist und daher etwas aus dem Rest ausschert. Auch wenn die letzten Handlungsfäden dann wieder zu Wolverines Rolle als Beschützer der Insel Krakoa zurückkehren, wirkt der Deadpool-Ausflug nicht ganz so gelungen. Was dafür genau der Grund ist, muss man beim Lesen selbst herausfinden, zumal auch die Illustrationen eher mittelmäßig gelungen sind. Man kann nur hoffen, dass der nächste Band der Reihe wieder besser seine eigene Linie findet, als sich von anderen Charakteren entern zu lassen.

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