Wolverine, Wolverine: der Beste

Bis aufs Blut

von Benjamin Percy, Adam Kubert, Viktor Bogdanovic (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 04. März 2022

Bis aufs Blut

Wenn jemand von sich behauptet, der Beste zu sein, und diese Behauptung auch im Serientitel steckt, geht man mit gewissen Erwartungen an einen Band der Reihe heran. „Bis aufs Blut“ lautet der Titel von Band 2 der Reihe „Wolverine – Der Beste“. Man muss also gespannt sein, womit Benjamin Percy, Adam Kubert und Viktor Bogdanović diesmal aufwarten können.

Zuerst geht es wieder um Vergangenheitsbewältigungen. Jeder, der Wolverine schon einige Zeit verfolgt, weiß, dass dieser einmal ein Team mit zwei anderen Mutanten gebildet hat. Das waren ein eher unfreundlicher und psychopathischer Zeitgenosse namens Victor Creed (besser bekannt als Sabertooth) und Maverick. Als Wolverine eine Versteigerung unter Superschurken infiltriert, trifft er dort nicht nur einige alte Bekannte und erkennt ein Exponat als eine abgetrennte Hand seines früheren Selbst, sondern stößt auch auf das Hauptexponat – seinen alten Kameraden Maverick. Doch obwohl er ihn befreit und ihm dabei hilft, sein Gedächtnis wiederzufinden, werden sich die beiden nicht vollständig klar über ihre Beziehung zueinander.
Die zweite enthaltene Geschichte setzt die Handlung aus dem Vorband fort, in dem Wolverine einem Vampirclan auf der Spur ist. Denn dieser versucht immer noch aus dem Blut des Kanadiers ein Mittel zu produzieren, um bei Tageslicht überleben zu können. Dabei hilft Logan eine alte Bekannte, die trotz ihrer Verwandlung in einen Vampir ihre göttliche Mission fortsetzen will. Trotzdem ist sein Gegner der stärkste und gefährlichste aller Vampire. Keine leichte Aufgabe.

Serien sind ein zweischneidiges Schwert, besonders wenn es sich um derartig beliebte Charaktere wie Wolverine handelt. Deshalb ist gerade im vorliegenden Band die erste Geschichte, trotz Fanservice und einigen spannenden Stellen, eher ein Lückenfüller und vielleicht sogar zuerst störend. Denn man erwartet sich zuerst die Fortsetzung der Haupthandlung, die sich vermutlich noch über einen bis zwei Bände erstrecken wird. Da wirkt der Zwischen-Cliffhanger in der Maverick-Geschichte wie ein Versprechen, von dem man momentan nichts erwarten kann. Die einzige Chance, dass dieser Handlungsbogen sinnvolle Ergebnisse liefert, wäre, wenn man ihn in die Hauptgeschichte einbindet. Hier hat sich in der Vergangenheit jedoch herausgestellt, dass es sich lohnt, sich entweder auf die Aufarbeitung der (immer wieder) vergessenen Erlebnisse in Wolverines Jugend und deren Auswirkungen auf die Gegenwart zu konzentrieren, oder eben auf Plots, die damit gar nichts zu tun haben. Beides zu vermischen erscheint da nicht so erfolgsversprechend.

„Bis aufs Blut“ ist der zweite Teil der Reihe „Wolverine – Der Beste“, in der man zwei Geschichten findet, die miteinander nur wenig zu tun haben. Hier wäre es wünschenswert gewesen, sich auf einen Handlungsbogen zu konzentrieren, da dieses Auseinanderklaffen der Erzählungen trotz ansprechender Story, bekannten Charakteren und einiger markiger Sprüche eher fragwürdig erscheint. Und das lässt den vorliegenden Band von Benjamin Percy, Adam Kubert und Viktor Bogdanović leider insgesamt nur durchschnittlich erscheinen.

Details

Bewertung

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