He-Man und die Masters of the Universe
Das DC-Universum vs. Masters of the Universe
von Keith Giffen
Rezension von Stefan Cernohuby
| 03. Juli 2015
Manchmal kommen sich verschiedene fiktionale Universen näher und immer näher, um sich letztlich entweder zu begegnen oder gar zu verschmelzen. Was bei großen und konkurrierenden Verlagen eher eine Ausnahmeerscheinung ist, kann es im Fall von assimilierten Verlagshäusern und inkorporierten Charakteren leichter vorkommen. Und da die Neuauflage von „Masters of the Universe“ unter DC-Schirmherrschaft steht, ist es kein Wunder, dass sich wichtige Charaktere aus beiden Welten begegnen.
Das Undenkbare ist geschehen und Hordak hat Eternia erobert. Doch wen er nicht in die Finger bekommen hat, sind He-Man, Teela und den Rest der Masters. Mit Guerilla-Taktiken versetzen sie den Truppen einen Schlag nach dem anderen, können aber keinen entscheidenden Vorteil erringen. Als sie bei einem solchen Evil-Lyn finden, teilt sie ihnen mit, dass sie weiß, wo sich Skeletor befindet. Dieser versucht nämlich im Auftrag von Horde Prime einer anderen Welt die Magie auszusaugen. Doch bei dieser anderen Welt handelt es sich um die Erde (zumindest um eine Inkarnation davon). Und dort trifft John Constantine, von den einen als Magier, von den anderen als A******** bezeichnet, auf die ehemalige Königin von Eternia, die auf der Erde festsitzt. Magische Vorzeichen weisen auf einen Übergang und große Ereignisse hin. Und tatsächlich kommt es zu Missverständnissen, als die Reisenden gegen Fremdgesteuerte Justice-League-Mitglieder kämpfen müssen. Und als He-Man dabei Superman tötet, ist danach die Hölle los. Da kann ein guter alter Freund, der plötzlich das ultimative Böse darstellt, dagegen trotzdem nicht ankommen.
Crossovers sind immer eine schwierige und zweischneidige Angelegenheit. Wer von den Charakteren in einem solchen rückt in den Vordergrund, wer verkommt zum reinen Statisten. Angesichts der aktuellen Reihe der „Masters of the Universe“ ist mehr oder weniger klar, dass der Fokus eher auf diesen liegt. Von der Justice-League, mit denen sie es zu tun haben, spielen eigentlich nur Batman und Superman eine wirkliche Rolle. Und John Constantine. Trotz seiner populären eigenen Serie ist das eine überraschende Entscheidung, die den anderen DC-Charakteren nicht unbedingt zu Gute kommt. Die Geschichte selbst ist zwar nicht unbedingt komplett an den Haaren herbeigezogen, aber auch nicht wirklich überzeugend. Zumindest die Illustrationen sind gelungen und die Superman/He-Man-Geschichte aus dem Jahr 1982 ist noch ein guter Abschlussgag. Insgesamt bleibt das Werk aber trotzdem durchschnittlich.
„Das DC-Universum vs. Masters of the Universe“ ist ein Versuch etwas prominenter zu zeigen, dass die Masters jetzt unter DC-Flagge segeln. Denn für die eigentliche Masters-Storyline ist der Band eher verzichtbar. Auch wahre DC-Fans werden nicht wirklich auf ihre Rechnung kommen. So bleibt das Werk insgesamt blass und kann sich nicht von der Masse ähnlich gelagerter Crossovers absetzen.
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