Night of the living Deadpool

von Cullen Bunn
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. Oktober 2014

Night of the living Deadpool

Es gibt Bücher und Filmen, die sich seltsamen Themen widmen. Zahlreiche Dokumentationen drehen sich beispielsweise darum, was in Nächten alles kreucht und fleucht. Horrorfilme berichten dagegen davon, dass sich in irgendeiner speziellen Nacht die Toten aus ihren Gräbern erheben und anfangen zu wandeln. Wenn ein Comic nun den Titel "Night of the living Deadpool" trägt, muss man jedoch mit dem äußersten rechnen.

Deadpool ist neben seinen multiplen Persönlichkeiten, seinem Hang zu schlechtem Humor, Meta-Witzen und seiner Vorliebe für unnötige Gewaltanwendung vor allem für eines Bekannt: seine Vorliebe für Chimichangas und "All you can eat", idealerweise in Kombination. Als er nach einem Fresskoma wieder auftaucht, sind das Lokal und die Stadt um ihn herum wie ausgestorben. Nunja, bis auf die Zombies die plötzlich von überall auftauchen und sich allesamt dafür entschuldigen, ihm ans Fleisch zu wollen. Jeder von ihnen scheint sein Ende herbeizusehnen, kann sich aber offensichtlich nicht kontrollieren. Deadpool gibt den Zombies, wonach sie verlangen und trifft dabei einige Überlebende. Doch im Gegensatz zu ihm selbst sind seine Reisebegleiter keine Superhelden und haben vor allem keinen Heilfaktor - so ist seine Pfadfindertruppe schnell wieder auf eine Person reduziert. Doch die Reise durch das verdammte Land geht weiter, Deadpool trifft auf eine Gruppe militanter, radikaler Rentnerinnen und ein paradiesisches Dorf. Doch beide sind nur Puzzleteile, welche letztendlich auf den gleichermaßen überraschenden Ursprung der Epidemie und auch ihr Ende hindeuten.

Man kann eine Menge schlechter Bücher und Filme hernehmen und sie problemlos in Deadpool-Szenarios umwandeln. Und gerade für das vorliegende Drama mussten eine Menge Geschichten herhalten, die dann im Text sogar noch in typischer Manier lautstark vom Protagonisten herausposaunt werden. Kritiktechnisch muss man vorausschicken, dass man sich keinerlei, irgendwie gearteten Anspruch erwarten darf. Es gibt den üblichen Deadpool-Humor, traurige aber trotzdem bissige Zombies und Endzeitstimmung. Wer mit diesem Mix etwas anfangen kann, der kann beruhigt zugreifen, sollte sich aber kein Meisterwerk erwarten. Auch für einen wahren Deadpool-Fan als Redakteur war dieser Comic leider nur Durchschnitt.

"Einen walking Deadpool" kann man in "Night of the living Deadpool" definitiv verfolgen, bewundern jedoch nur eingeschränkt. Denn obwohl das Werk mit Deadpool, seinem Humor, seiner unnachahmlich nervigen Art und darüber hinaus noch Zombies aufwarten kann, kann der Comic von Culen Bunn nicht wirklich überzeugen. Hardcore-Fans und Zombieliebhaber können aber trotzdem zugreifen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    09/2014
  • Umfang:
    112 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3957980054
  • ISBN 13:
    9783957980052
  • Preis (D):
    12,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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