Die stärkste und weitreichendste Kontrolle, die man über jemand anders haben kann ist, wenn man kontrolliert was er denkt. Etwas, das im Normalfall nicht zu erreichen ist, auch wenn viele autoritäre Staatsoberhäupter etwas anderes glauben. Im Fall von Thomas Finns neuem Roman "Mind Control" wird eine ähnliche Kontrolle auf unterschiedliche Art und Weise ausgeübt. Man darf gespannt sein, wie es im "Justifiers"-Universum abläuft.
Ein Wanderzirkus im Weltall ist alles andere als eine gewöhnliche Angelegenheit. Nikolaj Poljakow ist dessen Direktor und reist mit seinem umgerüsteten Schiff von einer Raumstation zur nächsten. Mit einem Sammelsurium aus Bestien und anderen seltenen Tieren ist seine Crew es gewohnt, sich immer gerade einmal so durchzuschlagen. Nebenbei übernimmt Nikolaj allerdings auch andere weniger legale Aufgaben, um sich finanziell über Wasser zu halten. Bei einem Treffen mit einem weiteren "Mr. Johnson" geht einiges schief. Nicht nur, dass er gemeinsam mit dem Johnson gekidnappt wird, die ganze Station wird vernichtet.
Er findet sich in Afrika auf dem Planeten Erde wieder. Ein gefährlicher Psioniker namens Zulu hat dort bereits einen Großteil des Kontinents an sich gerissen und verfolgt noch weit ehrgeizigere und monströsere Pläne. Doch für deren Umsetzung benötigt er Nikolaj und sein Schiff. Um ein Druckmittel zu haben, setzt Zulu ihm einen tödlichen Bandwurm ein, dessen Wirkungsweise er gleich am Johnson demonstriert. Mit einem "Babysitter" zur Seite soll Poljakow bei einer Entführung behilflich sein. Doch Nikolaj ist alles andere als ein harmloser Zivilist. Zum einen ist er ein "Jump" und verfügt über erhebliche psionische Begabungen, zum anderen hat er eine militärische Ausbildung genossen. So startet eine Odyssee durchs Weltall, wie sie an Spannung, Action und Streichmusik kaum zu überbieten ist.
Fakt ist, es ist nicht einfach ein überzeugendes Buch zu schreiben, wenn der Autor dieses Actionreißers diesen selbst nicht ganz so ernst nimmt. Und das ist etwas, das man gerade bei "Mind Control" laut sagen kann. Das ganze Buch wimmelt von Anspielungen auf reale Personen, Ereignisse und zwingt einem viele Assoziationen auf. Besonders die Anspielung auf Mahet (Markus Heitz) und die weiteren Bücher der Reihe im Rahmen einer Serienproduktion kann man wirklich nicht für voll nehmen. Trotzdem ist das Buch gelungen, sehr gut sogar. Beeindruckend ist vor allem, dass es Thomas Finn nicht nur gelingt, seine Handlung zu gestalten, er schafft es auch die Handlungsfäden der beiden bisher erschienenen "Justifiers"-Romane miteinander zu verknüpfen und kündigt gleichzeitig auch die beiden nächsten Werke an. Jedem Fan actionreicher und humorvoller Science-Fiction wird dieses Werk bestimmt zusagen. Darüber hinaus kommen auch die Liebhaber des "Justifiers"-Universum selbst auf ihre Kosten und auch "Shadowrun"-Fanatiker werden dem Buch einiges abgewinnen können. Dementsprechend kann man das Buch nahezu uneingeschränkt empfehlen, wozu der Preis von unter 9 Euro noch einmal einen zusätzlich positiven Anreiz bietet.
Der Roman "Mind Control" von Thomas Finn, in Markus Heitz´ "Justifiers"-Universum angesiedelt, ist eines ganz bestimmt nicht: todernst. Doch trotz der zahlreichen eingebauten Scherze und Anspielungen hält der Leser dennoch einen sehr spannenden, actionreichen und unterhaltsamen Science-Fiction Roman in seinen Händen. Ein Werk, das man zusätzlich noch wegen seines moderaten Preises empfehlen kann. So spricht eigentlich kein Grund gegen den Kauf, außer man mag weder humorvolle Romane noch Science-Fiction.
Details
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Band:3
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:06/2011
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Umfang:560 Seiten
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Typ:Taschenbuch
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ASIN:3453528166
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ISBN 13:9783453528161
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Preis (D):8,99 €