Justifiers

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Wenn man eine Reihe liest, sollte man sie zu Ende lesen. Manchmal kommt es aber vor, dass man in nicht aufeinander aufbauenden Serien einen Band übersieht. Irgendwann, Jahre später, stolpert man dann über besagtes Werk und stellt dann fest, dass man es noch nicht gelesen hat, besorgt es sich und holt das nach. In diesem Fall passiert in der Reihe „Justifiers“. Denn dessen 10. Band „Unusual Suspects“ von Susan Schwartz war nicht auf unserem Radar.

Manche Justifiers werden tatsächlich alt genug, um in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen. So auch Leutnant Orloff Holden, dessen Leben zwar trotzdem den Bach hinuntergegangen ist, dafür erfreut er sich aber noch bester Gesundheit und ist äußerst unwillig, wieder aus der Versenkung zu kommen, in der er verschwunden ist. Und doch schafft es ein Auftraggeber, ihn nochmals zu einem allerletzten Einsatz zu motivieren. Mit seiner kompletten alten Crew, der besten denkbaren Ausrüstung und nicht zuletzt einer derartigen Menge Geld, dass alle Schulden – die vergangenen wie die kommenden – sofort getilgt werden könnten. Doch natürlich gibt es einige Haken bei der Sache. Zum einen sind bei der Vorgängermission alle Beteiligten gestorben, zum anderen arbeiten sie für einen unbekannten Auftraggeber. Und zu schlechter Letzt scheint sich auch ein Verräter an Bord zu befinden. Für einen gestandenen Justifier wie Orloff sind das allerdings die üblichen Rahmenbedingungen. Und doch bleiben viele Fragen offen, nicht zuletzt jene, ob es irgendjemand lebendig zurück nach Hause schafft.

Suan Schwartz baut viele verschiedene Charaktere auf, die rund um den Protagonisten agieren. Einige sind sehr spannend angelegt, besitzen spezielle Fähigkeiten und Wissen, das sie im Laufe der Handlung wertvoll macht. Einige davon, unter anderem unter den Betas, schließt man beim Lesen ins Herz, mit anderen wird man nicht warm. Das ist aber nicht unbedingt ein Indikator dafür, wer lebt und wer stirbt. Es gibt mehrere Wendungen, von denen nicht alle überraschend sind, die es aber trotzdem ermöglichen, mit den Charakteren mitzufiebern. Die Anspielungen auf das Ausstehende Finale der Reihe von Markus Heitz und eine Kurzgeschichte von ihm, runden das solide aber nicht herausragende Werk ab. Kenner der Reihe werden zufrieden sein. Quereinsteiger haben es bei einem 10. Band eher schwer, auch wenn die Bücher nicht wirklich aufeinander aufbauen.

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