Justifiers

Undercover

von Lena Falkenhagen
Rezension von Stefan Cernohuby | 08. August 2011

Undercover

"Undercover" bedeutet vom Wortursprung her, dass man sich "In Deckung" befindet. Heute wird das Wort in unserem Wortgebrauch hauptsächlich dafür verwendet, verdeckte Ermittler zu benennen, die unter falscher Identität Nachforschungen anstellen und Einsätze durchführen. Der gleichnamige Roman von Lena Falkenhagen handelt ebenfalls von letzterem Szenario, spielt darüber hinaus allerdings noch in Markus Heitz` "Justifiers"-Universum.

Eliza hatte es noch nie leicht. Nachdem sie für einen Unfall, der durch ihre latenten Psi-Kräfte mit Sprengstoff verursacht wurde, im Gefängnis landete, versicherte sich danach der Konzern "Enclave" ihrer Dienste. Da man Strafgefangene allerdings nur sehr selten Freiraum einräumt, wird sie seitdem natürlich an der kurzen Leine gehalten. In ihrem Fall besteht die Leine an einem implantierten Sprengsatz in ihrem Kopf, der per Funk oder Zeitzünder hochgejagt werden kann. So kommt sie nun in den zweifelhaften Genuss, für ihren Konzern Sprengstoffattentate und Sabotageakte durchzuführen. So auch auf dem Planeten Pherostine, wo sie ein Grubenunglück arrangiert. Als eines der potenziellen Opfer überlebt, soll die unberechenbare Justifierin mit einem "Babysitter", der ihr zur Seite gestellt wird, den Auftrag zu Ende bringen. Doch Richard Cross, wie der Mann heißt, ist weder einfach zu töten, noch gänzlich uninteressant für Eliza. So kommt es wie es kommen muss. Als die beiden gemeinsam vor ihren ehemaligen Kollegen fliehen, entwickeln sich langsam aber sicher Gefühle füreinander. Als dann herauskommt, was der wahre Hintergrund für das Attentat und die großen Zusammenhänge ist, sieht die Sachlage weitaus komplizierter aus als ursprünglich angenommen.

Ein actionreicher Roman lebt nicht von Liebesgeschichten allein. Dementsprechend geht es gleich von der ersten Seite an ordentlich zur Sache. Die Handlung ist dabei klar und geradlinig - manchmal ein wenig zu sehr. Denn jedem Leser ist klar, dass bei der wiederholten Aufforderung von anderen Charakteren "diesmal keinen Fehler mehr zu machen", ganz bestimmt zu einem gegenteiligen Ergebnis führen wird. Was einem Leser allerdings ein wenig auffällt ist, dass der Roman auch problemlos in die Welt von "Shadowrun" passen würde. Durch Maschinen aufgewertete Menschen, implantierte Schädelbomben, PSI-Begabungen und Konzerne, die sich anschicken einen Stellvertreterkrieg anzufangen, werden dem einen oder anderen Leser bekannt vorkommen. Doch all dies macht aus "Undercover" noch lange keinen schlechten Roman. Das Buch ist unterhaltsam bis zum Schluss und endet trotz einigen zwischenzeitlich etwas kitschigen Ansätzen doch nicht mit einem reinen Happy End. Dementsprechend wird der Leser durchaus zufrieden sein, wenn er geradlinige Science-Fiction mit einer Menge Action und mehr als nur einem Schuss Humor zu schätzen weiß. Der Preis von nicht einmal 9 Euro ist ebenfalls nicht überbemessen.

Nach mehreren historischen Romanen hat sich die Autorin Lena Falkenhagen in die ferne Zukunft gewagt, genauer gesagt in Markus Heitz "Justifiers"-Universum. Dort lässt sie ihre Charaktere Abenteuer erleben, die sich gewaschen haben. Jeder Fan actionreicher, augenzwinkernder Science-Fiction kann sich diesem Buch ohne Bedenken zuwenden. Auch Liebhaber von Shadowrun dürften bei dem ähnlich gearteten Aufbau auf ihre Kosten kommen. Auch wenn die Handlung eher als geradlinig zu bezeichnen ist, kann man dieses preiswerte Buch trotzdem guten Gewissens empfehlen. Man darf gespannt sein, wen Markus Heitz noch für seine Reihe rekrutieren kann.

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Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    2
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2011
  • Umfang:
    512 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3453527178
  • ISBN 13:
    9783453527171
  • Preis (D):
    8,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:

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