Justifiers

Sabotage

von Boris Koch
Rezension von Stefan Cernohuby | 12. Februar 2012

Sabotage

Es gibt unterschiedliche Methoden, wie man bei etwas scheitern kann. Da sind eigene Unzulänglichkeiten, ein schlichter von jemand anders begangener Fehler und unvorhergesehene äußere Bedingungen. Und natürlich gibt es noch eine weitere Möglichkeit: Jemand anders verhindert den eigenen Erfolg. In der Fachsprache nennt man das Sabotage. Genau das ist auch der Titel des fünften Romans in der Reihe "Justifiers", der diesmal von Boris Koch stammt.

In den Weiten des Alls ist es fast so schwer ein Mensch zu sein, wie ein genmanipulierter Justifier, der tierische Gene in sich trägt. Doch es ist noch schwieriger, drei Viertel Mensch zu sein und trotzdem als Justifier zu schuften. So geht es Aleksej, der zu einem Viertel Schimpanse ist, aber aufgrund seiner Herkunft trotzdem zum Eigentum seines Konzerns erklärt wurde. So kurz davor ist er, bei einem Pokerspiel so viel Geld zusammen zu bekommen, um sich von Romanov freizukaufen, da scheitert er ganz knapp. Eine Geschichte die durch die Medien geht und durch die er sich die Feindschaft eines wichtigen Konzernangestellten, der ihn nicht nur seiner Position als Kommandant seines Justifier-Teams enthebt, sondern auch auf eine langweilige und dennoch gefährliche Mission schickt. Ein entführter Mittelsmann scheint äußerst geheime Unterlagen in seinem Besitz zu haben und die Entführer bieten Romanov die Möglichkeit, "den Schmidt" wieder zu bekommen. Er soll an einem bestimmten Tag an einem weit entfernten Planeten freigelassen werden. Doch dort arbeitet nicht nur die Natur gegen die Justifier. Befindet sich in ihren Reihen tatsächlich ein Verräter? Und auch die bekannte Reporterin Lydia hat es alles andere als leicht. Als Menschen-Katzen-Hybrid wird sie zumeist nicht für voll genommen. Doch auf Mordanschläge im Zuge ihrer ersten richtigen Reportage ist auch sie nicht vorbereitet.
Im Anschluss an den Roman kann man die Fortsetzung von Markus Heitz` "Suboptimal"-Kurzgeschichte weiterverfolgen. Denn deren Protagonistin macht, was sie am besten kann: Drogen erfinden.

Auch wenn das Thema das Buchs über weite Strecken nicht unbedingt mit dem Titel übereinstimmt und darüber hinaus die Handlungsfäden überraschenderweise sehr weit auseinanderlaufen, liest sich "Sabotage" sehr gut. Die Handlung ist spannend und unterhaltsam, der Protagonist Aleksej sehr gut ausgearbeitet. Womit man als Leser möglicherweise etwas unzufrieden sein könnte, ist das nicht ganz so befriedigende Ende, aber das kann man stiltechnisch einfach auf die üblichen Gegebenheiten im "Justifier"-Universum schieben. Markus Heitz begibt sich in seiner Kurzgeschichte aus der Fiktion in der Fiktion in die übergeordnete Ebene - also einfache Fiktion. Wie das zu verstehen ist? Nun, das muss man als Leser selbst herausfinden. Insgesamt erhält man als Leser für einen Preis von nur knapp 9 Euro über 400 Seiten amüsanter und bestens unterhaltender, actionreicher Science-Fiction. Was kann man mehr erwarten? Möglicherweise nur ein etwas "runderes" Ende, aber das ist Geschmackssache. Für Kenner der Reihe ist der Roman ohnehin ein Pflichtkauf, aber auch Quereinsteiger können durchaus ihre Freude an dem Werk haben.

Boris Koch beweist in "Sabotage", dass er als Autor auch in der Lage ist, seine Geschichten in einer fernen Zukunft anzusiedeln. Genauer gesagt in Markus Heitz` "Justifiers"-Universum. Der vorliegende Roman ist spannend, unterhaltsam und actionreich. Er stellt somit wieder eine Steigerung dar, nachdem der Vorgängerroman nicht ganz so gelungen war. Insofern kann man das Werk allen Fans der Justifier nur ans Herz legen.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    5
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    12/2011
  • Umfang:
    448 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3453528174
  • ISBN 13:
    9783453528178
  • Preis (D):
    8,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:

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