Justifiers

Zero Gravity

von Nicole Schuhmacher
Rezension von Stefan Cernohuby | 11. Januar 2012

Zero Gravity

Hat man es mit besonderen Umgebungsbedingungen zu tun, ist es von Vorteil, auf selbige vorbereitet zu sein. An einem Ort zu operieren an dem keine Schwerkraft herrscht, ist definitiv ein Fall, für den man im Ernstfall vorbereitet sein sollte. Zwar nimmt eine derartige Situation in Nicole Schumachers Roman "Zero Gravity" nur eine sehr untergeordnete Rolle ein, dennoch nimmt sie mit Bestimmtheit einen Platz ein.

William Corrigan ist Kommandant einer Justifiers-Einheit, die nur aus Betas besteht. Das hat seinen Grund, ist seine Persönlichkeit doch äußerst instabil und seine Strafregisterliste unglaublich lang. Zumindest bis ein Auftrag unglaublich schief geht und er im Zuge seiner Wiederherstellung unfreiwillig zum Testpiloten eines neuen und äußerst teuren taktischen Gehirnimplantats, das gleichzeitig auch seine negativen Eigenschaften eliminiert - oder etwa doch nicht? Das wird sich im Zuge seiner nächsten Mission herausstellen, bei der er mit einem völlig neuen Team versuchen muss, die wissenschaftlichen Ergebnisse eines Projekts von einer entlegenen Station zu beschaffen. Einer Station, die schon seit geraumer Zeit keine Nachricht mehr verschickt hat.
Gleichzeitig ist seine neue Chefin selbst in Schwierigkeiten. Nachdem sie ihren Vorgänger gewissermaßen selbst abgesetzt und seinen Platz eingenommen hat, wird ein Anschlag auf sie und ihren Forschungsleiter verübt, bei dem dieser ums Leben kommt. Mitten in den Untersuchungen wird klar, dass darin mehrere Parteien verwickelt sind. Doch das allgemeine Interesse gilt eindeutig ihren Projekten - von denen eines in Corrigans Kopf steckt. Einen Kopf, auf den die Fuchs-Beta-Humanoide "Kit" Lacroze speziell aufpassen soll, selbst falls sein Besitzer sterben sollte...
Nachdem die Hauptgeschichte zu Ende ist, begleitet man den legendären Eisbär-Beta Ice McCool auf einen Einsatz seiner Justifiers, der für seinen Konzern ein äußerst lukrativen Planeten entdeckt, doch leider nicht als erster - was laut Markus Heitz wieder einmal suboptimal endet.

Jede Geschichte braucht eine dahinterliegende Absicht und einen Plot. Die Intention ist klar, Nicole Schumacher will mit humorvoller und spannender Science-Fiction in der Justifiers-Welt von Markus Heitz unterhalten. Etwas was ihr gut gelingt. Doch die zweite Absicht, der konsistente Plot, der schlussendlich alle Handlungsfäden miteinander verknüpft, gelingt nicht ganz so gut. Man hat irgendwie das Gefühl, dass man zwar ein Buch mit einer Handlung beginnt, die sich dann allerdings in zwei unabhängige Pfade aufteilt. Und obwohl die eigentlichen Helden die Justifiers sind, die ihre Abenteuer erleben, wird einem ein zweiter Handlungsstrang präsentiert, ohne den das Buch nicht lange genug geworden wäre - so kommt es einem zwischenzeitlich vor. Wen das nicht stört, denn schließlich sind beide Handlungen nicht schlecht, kann trotzdem gern zugreifen. Wem zudem die Welt von Markus Heitz gefällt und die bisherigen Romane gemocht hat, wird auch mit dem Kauf von "Zero Gravity" keinen Fehler machen. Auch der Kaufpreis von knapp 10 Euro geht für über 500 Seiten - und darunter ja auch eine Kurzgeschichte von Markus Heitz - völlig in Ordnung.

Nicole Schumacher unternimmt mit "Zero Gravity" einen ersten Ausflug ins Science-Fiction-Genre. In Markus Heitz´ privatem Universum erzählt sie eine Geschichte, die sich zwar deutlich in zwei Handlungsstränge aufsplittet, aber dennoch lesenswert ist. Auch wenn man das Werk zwar nicht als herausragend bezeichnen kann sind Liebhaber des Genres und Kenner der "Justifiers" sicher nicht falsch bedient, wenn sie zu dem Buch greifen.

Details

  • Serie:
  • Band:
    4
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    09/2011
  • Umfang:
    560 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3453528042
  • ISBN 13:
    9783453528048
  • Preis (D):
    9,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:

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