Batman

Batman - Der letzte Ritter auf Erden

von Scott Snyder, Greg Capullo (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 25. Juli 2020

Batman - Der letzte Ritter auf Erden

Eine postapokalyptische Welt, in der ein schwarzer Ritter durch die Lande zieht, mit einem Kopf in einer Laterne, ist ein Cover, das Aufmerksamkeit erregt. Insbesondere wenn es sich bei dem Ritter um Batman handelt, der Kopf jener des Jokers ist und der Comicband von Scott Snyder und Greg Capullo stammt. Denn dann kann man sich mit ziemlicher Sicherheit auf eine spannende wie abgedrehte Story freuen.

Das Erwachen aus einem Albtraum kann manchmal sehr schwer sein. Besonders wenn es sich um einen Traum mit Superschurken handelt, die sich beim Aufwachen als behandelnde Ärzte präsentieren. Ist Bruce Wayne tatsächlich verrückt gewesen? Hat er damals seine Familie selbst erschossen? Oder ist das nur Teil eines komplizierten Plans, um ihn um seinen Verstand zu bringen? Als er sich von den Lügengebilden, die ihn halten, freimacht, beginnt eine Reise mit einem seltsamen Reisegefährten – dem Kopf des Jokers. Batman hat Erinnerungen, die nicht seinen zu sein scheinen. Er weiß, was passiert ist, aber er selbst ist zu jung. Das wird ihm insbesondere bewusst, als er auf alte Bekannte stößt, die allesamt älter geworden sind. Viel älter. Und schließlich erfährt er von demjenigen, der alle anderen in die Knie gezwungen hat. Er heißt Omega und scheint der Schlüssel zu Batmans Vergangenheit und Zukunft darzustellen. Und zu jener des Joker, der unbedingt einmal Robin sein möchte.

Der Comic ist im Black Label von DC erschienen. Das heißt, dass die Geschichten sich nicht an die Ereignisse im regulären Universum halten müssen. Im Endeffekt handelt es sich um ein Label, das die Erfolgsgeschichte von „The Dark Knight Returns“ wiederholen möchte. Mit Scott Snyder hat man einen Kandidaten gefunden, der äußerst vielversprechend ist, hat er doch in der Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen, in der Lage zu sein, überraschende und verstörende Inhalte erfolgreich für seinen Handlungsaufbau zu verwenden. Das gelingt ihm auch grundsätzlich gut, das einzige Manko ist die Integration des Jokers. Als Stilelement ist er gerade zu Beginn des Werks gut gelungen, im Laufe der Handlung wird seine Integration jedoch zunehmend verkrampft, besonders der Wunsch Robin zu sein. Hier soll jedoch erwähnt werden, dass es zumindest einen sehr guten Witz gibt, der sich auf die Darstellung des Robin in der 1960er-Jahre-Serie mit Adam West und Burt Ward bezieht. Das vermindert jedoch nicht die grundsätzliche Qualität des Bandes, auch wenn man letztendlich vielleicht den entscheidenden Tropfen Genialität verpasst, um das Werk herausragend zu machen.

„Batman – Der letzte Ritter auf Erden“ ist eine im Black Label erschienene Story von Scott Snyder und Zeichner Greg Capullo. Es ist eine Geschichte in einer dunklen Zukunft, in der alles anders ist und ein neuer Bruce Wayne als alter Batman wieder einmal ein Himmelfahrtskommando anführen muss, diesmal mit überraschendem Partner. Auch wenn der Comic sehr gut gelungen ist und mit einigen Wendungen aufwarten kann, fehlt ihm das letzte kleine Bisschen, um wirklich genial zu sein. Dennoch werden Batman-Fans definitiv auf ihre Kosten kommen.

Details

Bewertung

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