Batman

Niemandsland 8

von Chuck Dixon, Devin Grayson, Dennis O'Neil, John Ostrander, Greg Rucka, Jim Balent, Dale Eaglesham
Rezension von Gabriel Zupcan | 14. Juli 2019

Niemandsland 8

Das Ende ist nah. Lex Luthors Lexcorp ist in Gotham City eingetroffen, um die Stadt wieder aufzubauen. Doch es wäre nicht Luthor, wenn er nicht seine egoistischen Ziele verfolgen würde. Batman und seine Verbündeten müssen sich nicht nur einem mehr als ebenbürtigen Gegner stellen, auch der letzte Wahnsinnige von Gotham plant sein großes Finale: Der Joker ist nach wie vor frei…

Nachdem die meisten verrückten Bandenlords von Gotham City durch Batman und Gordons ehemalige Cops ausgeschaltet wurden, macht sich eine neue Bedrohung in Gotham breit. Eine, die man nicht mehr mit Fäusten und Knüppeln bekämpfen kann. Lex Luthor war der geheimnisvolle Strippenzieher im Hintergrund. Zuerst landen seine Bautrupps illegalerweise in Gotham und beginnen mit dem Wiederaufbau. Was zunächst ein Segen für die verzweifelten Überlebenden Gothams ist, wird sich auf lange Sicht als Masterplan erweisen, denn Lex hat vor die freien Grundstücke illegal zu einem Spottpreis zu erwerben und damit weite Teile von Gotham City für sich einzusacken. Nur Batman weiß von diesem Plan und dieser ist schwer zu vereiteln, denn nach außen hin muss er mit Lex zusammenarbeiten. Dieser ist schließlich eine große Hilfe für die Bevölkerung und erntet ausgezeichnete PR. Doch Lex verärgert so manchen Einheimischen durch seine rücksichtslose, machiavellistische Art. Der König des Schwarzmarkts, der Pinguin, wird von Lex gedemütigt und auch der Joker erhält seine Lektion, die er nur knapp überlebt. Und auch Catwoman hat mit Lex, oder besser gesagt mit seiner mörderischen Leibwächterin Mercy Graves noch ein Hühnchen zu rupfen. Inmitten von Sabotage und Hoffnungsschimmer baut sich das Drama auf. Irgendetwas Schlimmes wird noch passieren, bevor die Regierung endlich dem Druck der Öffentlichkeit nachgibt und das Niemandsland für unrechtmäßig und beendet erklärt.

Der finale Band des Niemandslandes hat eine schwierige Aufgabe. Die originelle und dramatische Story, die durchgehend spannend geblieben ist, schürt hohe Erwartungen und wie bei allen langen Serien ist ein würdiger Abschluss oft schwierig. Doch das Autorenteam rund um Greg Rucka enttäuscht den Leser nicht. Das Drama wird mit einer feinen Klinge serviert und wirkt für ein Superheldencomic mehr als plausibel. Die Konfrontationen zwischen Batman und Lex, Batman und Bane, Batman und Huntress und natürlich auch der Joker sorgen für Gänsehaut. Brillant geschriebene Dialoge mit stimmigen Artwork liefern einige der stärksten Momente im postapokalyptischen Epos. Ein kleineres Manko ist der Erscheinungsform der Serie geschuldet. Da diese seinerzeit über verschiedene Serien innerhalb des Batman-Subuniversums erschien (Batman, Detective Comics, Shadow of the Bat, Azrael, Catwoman etc.), ist die Chronologie der Handlung manchmal etwas schwierig nachzuvollziehen, da die einzelnen Kapitel teils parallel zueinander spielen. In einem Teil der Azrael-Handlung werden deswegen Ereignisse, die sich erst später im Finale ereignen etwas früher vorweggenommen. Das spoilert zwar nicht zu viel, aber fühlt sich wie eine unnötige Wiederholung an. Durch die vielen Sprünge in der Zeit entsteht auch der Eindruck, dass Batman alle Zeit der Welt hätte um sich um den Joker zu kümmern, was seltsam erscheint, da alle anderen großen Gefahren beseitigt wurden und ein recht großes Team zur Verfügung steht. Doch das Auftauchen von Lex und seine Bedrohung für die gesamte Zukunft der Stadt mögen plausible Erklärungen für den mangelnden Erfolg bei der Jagd nach dem Verbrecherclown sein. Zeichnerisch bewegt sich „Niemandsland“ auf dem gewohnten gemischten Leveln. Hierbei stechen insbesondere Dale Eaglesham und seine außergewöhnliche Illustration des heldenhaften „Last Stand“ von Huntress hervor. Jim Balents ballonbusige Selina Kyle ist sowohl kultig als auch trashig und umstritten und Harris Artwork bei Robin bleibt hinter den anderen Serien zurück.

Bis zum bitteren und gleichzeitig optimistischen Ende hat das Niemandsland die hohen Erwartungen erfüllt. Eine außergewöhnliche Batman-Story mit zahllosen Handlungsfäden, spannenden Charakteren und Wendungen. Batman at his best.

Details

Bewertung

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