Wenn man in der Lage ist, für einen selbst äußerst unvorteilhafte Erlebnisse und Ereignisse einfach hinter sich zu lassen, ist das für einen Neustart natürlich hilfreich. Und so kann sich auch Spider-Man dank der Nachwehen der letzten Ereignisse (vorerst) wieder auf seine Anonymität verlassen. Das heißt aber noch lang nicht, dass sein Leben deshalb einfach ist. Denn es gibt zahlreiche Komplikationen.
Peter Parker hatte es nie leicht mit seinem Chef. J. Jonah Jameson machte aus seinem Hass Spider-Man gegenüber nie ein Hehl. Doch dieser befindet sich nach einem (von Spider-Man) verursachten Herzinfarkt im Gefängnis und weiß noch nicht, dass seine geliebte Zeitung verkauft worden ist. Bennet, der neue Chef, hat aus dem Magazin ein Schmierblatt gemacht, das nur eines mit dem vorherigen gemeinsam hat. Die Berichterstattung ist gegen Spider-Man gerichtet und sie wird als Mittel verwendet, Politiker fertig zu machen. Doch darüber hinaus kann sich der Mann keinen einzigen Namen richtig merken. So bekommt Parker zumindest keinen Ärger, wenn seine absichtlich schlechtesten Fotos unter falschem Namen veröffentlicht werden. Doch auch im Zweitjob hat er keine guten Karten. Zum einen hilft er unabsichtlich dabei, aus einem Junkie einen total mutierten Freak zu erzeugen, zum anderen muss er sich mit einer Maya-Prophezeiung, einem durchgeknallten alten Gott und seinen Jüngern auseinandersetzen. Da bleibt wenig Zeit für Privatleben.
Es gibt herkömmliche Superhelden-Comics, es gibt Comics mit beliebten Superhelden und es gibt Spider-Man, die nette Spinne von Nebenan. Kein anderer klassischer Marvel-Comicheld (daher ist Deadpool einmal ausgenommen) wirft sich mit derartig lockeren Sprüchen in die gefährlichsten Abenteuer und schafft es dabei, sich selbst überhaupt nicht ernst zu nehmen. Allein das bedeutet bereits einen großen Bonus für jeden Spider-Man Comic. Doch darüber hinaus gelingt es den Verantwortlichen immer noch, für hervorragende Autoren zu sorgen. Bob Gale und Zeb Wells machen ihre Arbeit vorbildlich und schaffen es, den Leser mitzureißen. Auch wirkt die neue Storyline trotz ihrer ein wenig schwammigen Hintergründe keineswegs völlig an den Haaren herbeigezogen und auch die Nebencharaktere zeigen immer noch Format. Jedem Fan kann man "Spider-Man - Ein neuer Tag", den zweiten Band der neuesten Version der Reihe, nur ans Herz legen.
"Spider-Man" muss man eigentlich niemandem mehr vorstellen. Selbst Leute, die keine Comics lesen, haben von ihm bereits gehört. Dementsprechend hohe Ansprüche gibt es auch von der Stammleserschaft. Und man kann bei "Ein neuer Tag" getrost sagen, dass auch diese nicht enttäuscht sein wird. Die Witze sitzen wie immer trotz aussichtslosen Situationen locker, die Handlung ist spannend und der Grundtenor dennoch düster. Empfehlenswert.
Details
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Band:2
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:08/2012
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Umfang:172 Seiten
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Typ:Taschenbuch
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ASIN:3862014355
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ISBN 13:9783862014354
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Preis (D):16,95 €