Futures End - Das Ende aller Zeiten
Futures End, Band 2
von Brian Azzarello
Rezension von Stefan Cernohuby
| 18. Mai 2015
Bei einem Wettlauf gegen die Zeit ist mit Sicherheit nichts frustrierender als festzustellen, dass man zu spät gekommen ist. Besonders wenn man versucht hat, den Beginn einer schrecklichen Katastrophe zu verhindern. Dann gilt es, das Beste aus der Situation zu machen und zu versuchen, auf andere Art und Weise positive Akzente zu setzen. Das passiert auch im zweiten Band von "Futures End - Das Ende aller Zeiten".
Terry McGinnis, ein Batman aus der Zukunft, weiß, dass er zu spät gekommen ist. Den Tod von Green Arrow konnte er nicht mehr verhindern. Trotzdem will er verhindern, dass eine gefährliche Maschinenintelligenz, die alles Leben in der Zukunft ausrotten wird, erwacht. Sein Plan dazu ist allerdings gewagt, will er doch in die Laboratorien von Mr. Terrific eindringen. Gleichzeitig muss Cole Cash alias Grifter eine ganz eigene Ausbildung auf einer geheimen Insel ertragen, gegen die nicht einmal er etwas unternehmen kann. Lois Lane ist immer noch dem gar nicht so toten Red Robin auf der Spur und Frankenstein mit Anhang finden die Überreste von Stormwatch. Die beidem Personen, aus denen Firestorm besteht, vertragen sich nicht mehr. Scheint als ob das Ende naht, denn auch John Constantine taucht auf und hat negative Gefühle, was die Zukunft angeht. Auch der Assistent von Terrific, der sehr HAL-9000 ähnelt, weckt keine allzu positiven Assoziationen.
Es gibt Gutes und weniger Gutes über diesen Band zu berichten. Zum Guten gehören die einzelnen Geschichten, die Entwicklung der Charaktere und auch die Spannung, die dem großen Ganzen innewohnt. Man benötigt zwar viel Hintergrundwissen, um alle Nuancen des Geschehens zu verstehen, doch dafür gibt es mittlerweile eindeutige, zuverlässige und schnell zugängliche Quellen. Was allerdings weniger gut ist, ist die Zerstückelung der Handlung auf zu viele Parallelstränge, die dann alle in diesem einen Band untergebracht sein müssen. So geht insgesamt nur relativ "wenig" weiter. 150 Seiten sind bei weitem nicht genug, um allen Erzählsträngen genügend Raum einzuräumen und man will eigentlich sofort weiterlesen. Gut aus Sicht der Macher, schlecht aus Sicht des Lesers - eben weil es schlicht und einfach nicht geht. Doch irgendwie ist unser einzig negativer Punkt ebenfalls einer, der zum Kauf anregen kann. Alle Kenner und Fans von DC, die sich das Event nicht entgehen lassen wollen, sollten hier unbedingt zugreifen.
Jeff Lemire, Brian Azzarello, Dan Jurgens und Keith Giffen haben ihr Bestes getan und den zweiten Teil von "Futures End - Das Ende aller Zeiten" so gut gemacht, wie es nur ging. Einziges Manko für den Leser: Viele Handlungsstränge, zu wenige Seiten. Aber das ist nur ein weiterer Grund, warum man dieses Werk kaufen sollte, wenn man DC mag.
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