Lucifer

Mein Wille geschehe, Teil 3

von Holly Black, Lee Garbett (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 20. März 2018

Mein Wille geschehe, Teil 3

Zwischen Himmel und Erde passiert mehr, als man sich vorstellen kann. Zumindest wenn man nach den Autoren Richard Kadrey und Holly Black geht, welche die Geschichte rund um den ehemaligen Höllenfürsten Lucifer aus Neil Gaimans „Sandman“ weitergesponnen haben. Die Comicreihe, deren Adaption derzeit als Fernsehserie große Erfolge feiert, geht nun mit dem dritten Band von „Lucifer – Mein Wille geschehe“ weiter.

Jede Kultur hat ihr eigenes Fest. Da man auch in der Hölle viele Traditionen hat, wird dort aus naheliegenden Gründen das Krampusfest begangen – zumindest unter Dämonen und ähnlichen Kreaturen, denn die Seelen selbst haben nichts zu lachen. Und selbst in der Hölle wird gewichtelt – allerdings nicht immer mit positiven Vorsätzen.
Nach der eher amüsanten Kurzgeschichte wird die Haupthandlung fortgesetzt. Denn hier hat jeder große Pläne. Lucifer will immer noch den verrückt gewordenen Gott töten, Gabriel weiß trotz wiedererlangter Flügel überhaupt nicht, was er tun soll, Mazikeen muss um ihre Herrschaft in der Hölle kämpfen und zahlreiche Dämonenfürsten planen, sie von ihrer Position dauerhaft zu entfernen. Dazwischen werden immer wieder menschliche Werkzeuge verwendet, um Pläne zu befolgen. Darunter Arabelle Crane, die so etwas wie freischaffende Magierin zu sein scheint und die von Luzifer mehrere Aufträge erhält. Und da sind noch einige andere Charaktere, die ihrer Bestimmung folgen – ins Ungewisse.

Selten gelingt der Spagat, wenn man versucht, eine eher ernste Serie mit Comedyaspekten zu garnieren. Doch im Fall des dritten Bandes von „Lucifer“ funktioniert das ganz gut. Die amüsante Kurzgeschichte zu Beginn, dann die ernste Erzählung. Bei einem Charakter, konkret bei Arabelle Crane, fragt man sich jedoch schon, ob eigentlich geplant war, John Constantine zu verwenden. Denn sowohl von der Herkunftsgeschichte, als auch vom Auftreten, der Haarfarbe und den Zigaretten wirkt der Charakter wie ein weibliches Spiegelbild. Möglich, dass hier DC keine Freigabe erteilt hat, obwohl John auch in der originalen „Sandman“-Reihe aufgetreten ist. Die Handlung selbst ist zwar komplex, aber nicht verworren, und man fühlt sich gleichermaßen gut unterhalten wie gefesselt. Auch die Illustrationen, die von mehreren verschiedenen Künstlern stammen, stellen sich erfolgreich in den Dienst der Geschichte. Sie sind dort stimmungsvoll und ausufernd wo nötig, und dort kurz, prägnant und hart gezeichnet, wo es zur Handlung passt. Eindeutig ein Werk, bei dem Fans immer zugreifen werden.

 Der dritte Band von „Lucifer – Mein Wille geschehe“ macht dort weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Mit einer erfreulich gelungenen Mischung aus Humor und Ernst gelingt es dem vorliegenden Comic zu überzeugen. Richard Kadrey und Holly Black haben ihre Arbeit gut gemacht und die Illustratoren tun das übrige. Ein Werk, das man als „Sandman“- und Lucifer“-Fan nur empfehlen kann.

Details

Bewertung

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  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:

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