Star Wars

Yoda

von Cavan Scott, Jody Houser, Luke Ross, Marc Guggenheim
Rezension von Stefan Cernohuby | 10. Juli 2024

Yoda

Auch vor einer langen Zeit, in einer Galaxie weit weit weg, gibt es Zeitgenossen, die anders sind als die anderen. Älter, weiser, und manchmal auf ihre Art genauso blind wie andere. Eine der kleinsten aber dennoch wichtigsten Persönlichkeiten für „Star Wars“ ist Yoda, Großmeister des Jedi-Ordens. Doch in beinahe 900 Jahren gibt es viele Entscheidungen, über die man in einem Exil nachdenken kann.

Einer der Vorteile eines Jedi-Großmeisters ist gleichzeitig auch ein großer Nachteil. Man ist nie wirklich allein, selbst wenn man es sein möchte. Yoda lebt auf dem entlegenen Planeten Dagobah im Exil. Fern dem Zentrum der Galaxis hat er viel Zeit über entscheidende Momente seiner Vergangenheit nachzudenken. Etwas, bei dem er nicht von den Stimmen anderer verschiedener Jedi-Meister gestört werden will.
Er denkt an zwei verschiedene Völker auf dem Planeten Turrak, die Krieg miteinander geführt und um Hilfe gerufen hatten. Erhört hatte diese Yoda höchstpersönlich. Eine Aufgabe, die Jahre in Anspruch nahm und deren Ende positiv war.
Doch er sinniert auch über seine Fehlentscheidungen nach. Eine davon war, Count Dooku, seinen einstigen Schüler, wieder zurück in den Orden zu holen. Dies führte unter anderem dazu, dass ein vielversprechender Schüler den Weg aufgab, ein Jedi zu werden. Doch auch eine gemeinsame Mission mit Anakin Skywalker und ein Zusammentreffen mit General Grievous birgt viele Erinnerungen. Und dann muss sich Yoda noch einer Herausforderung in einem dunklen Ort auf Dagobah stellen, die später seinem letzten Schüler beinahe zum Verhängnis wird.

Möglicherweise ist es eine persönliche Sichtweise, vielleicht ist es auch etwas, das bereits wiederholt festgestellt wurde. Aber das Beste an den aktuellen Comic-Veröffentlichungen aus dem „Star Wars“-Universum ist, dass diese nun den aktuellen Stand der Dinge widerspiegelt. Den „Kanon“, gewissermaßen. Und sowohl Text als auch Illustration wurden in diesem Sammelband wohl gewählt. Die Stimmung, die Charaktereigenschaften von Yoda und auch die Ausflüge in die Vergangenheit, sie alle passen zusammen. Es werden auch einige Zusammenhänge hergestellt und mehrere unterschiedliche Reihen und Filme referenziert, was ebenfalls gelungen ist. Herausragend ist auch die Darstellung des geisterhaften Obi-Wan im letzten Drittel des Werks, in dem er tatsächlich genau wie Sir Alec Guinness wirkt. Jeder Fan von „Star Wars“, der insbesondere auch Comics mag, sollte an diesem Band nicht vorbeigehen. Natürlich sind knapp 30 Euro kein unbeträchtlicher Preis, aber dafür erhält man eine Menge Inhalt über den kleinen, grünen und uralten Zeitgenossen.

„Yoda“ ist nicht nur der Name eines der wichtigsten Charaktere aus dem „Star Wars“-Universum, sondern jetzt auch der Name eines gewichtigen Comicbandes, der mit über 200 Seiten vieles aus der Vergangenheit desselben offenbart. In einer Retrospektive, in einer selbstgewählten Reflexion. Cavan Scott, Jody Houser und Marc Guggenheim sorgen tollen Inhalt, der von ebenfalls hervorragenden Illustrator*innen ergänzt wird.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: