Stephen Kings N.

von Marc Guggenheim, Stephen King
Rezension von Stefan Cernohuby | 30. Dezember 2011

Stephen Kings N.

Man kann viel aus Geschichten machen, wenn man sie in ein anderes Medium überträgt. Aus Comics können Romane werden, aus Kurzgeschichten Webepisoden und genauso aus Filmen Graphic Novels. Im Fall von Stephen Kings Erzählung "N." hat es bereits einige Zyklen gegeben. Ob die Adaption als in bebilderter Form, für die sich Marc Guggenheim und Alex Maleev verantwortlich zeigen, ebenfalls funktioniert, wollen wir uns näher ansehen.

Als sich der Psychiater John Bonsaint das Leben nimmt, haben weder der Leser noch die weiteren handelnden Charaktere eine Ahnung davon, welche Auswirkungen dies haben wird. Denn Grund dafür war einer seiner Patienten, den er in seinen Akten nur als "N." bezeichnet. Dieser hatte eine Wahnvorstellung, ein einsames Feld im kleinen Ort Motton wäre gewissermaßen ein Portal, das bösartige Wesen aus einer fremden Welt fernhielt. Und tatsächlich stellt sich heraus, dass er dabei durchaus nicht der Einzige ist. Ackerman´s Field, wie der Acker genannt wird, beherbergt einen Steinkreis, der nicht immer die gleiche Anzahl an Monolithen zu besitzen scheint. Und nach einigen Nachforschungen waren es auch bereits die Besitzer des Feldes, die damit ein ähnlich gelagertes Problem hatten. So empfindet es Bonsaint nach dem Selbstmord des Patienten eher als Experiment, sich das Feld selbst anzusehen. Ein Versuch, der unglaublich schiefgeht. Doch nicht nur er selbst wird in den Teufelskreis rund um den Steinkreis hineingezogen. Auch zwei seiner ältesten Freunde verstricken sich in die Ereignisse rund um das Feld. Und da einer davon Journalist ist, zieht die ganze Angelegenheit größere Kreise.

Eine Kurzgeschichte in ein anderes Medium umzusetzen, besonders wenn sie von der Vielschichtigkeit lebt, ist ziemlich schwierig. Den Autoren ist diese Aufgabe allerdings gut gelungen. Stephen Kings Geschichte entfaltet sich in all ihren düsteren Farben. Man kann die Verzweiflung der Charaktere gut nachvollziehen und auch die geheimnisvolle Bedrohung, bei der man schlussendlich immer noch nicht weiß, ob sie nicht einfach Teil einer Massenhalluzination war, wird gleichermaßen greifbar wie verschwommen. Somit ist die Graphic Novel - oder Kurzgeschichte - auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Nicht nur Fans von Stephen King sondern auch Liebhaber von guten Horror-Geschichten werden diesem Band etwas abgewinnen können. Mit knapp 15 Euro ist auch das Preis-Leistungs-Verhältnis voll und ganz in Ordnung.

Stephen King war der ursprüngliche Autor der Kurzgeschichte "N.", aber die Umsetzung als Webepisode und dann als Graphic Novel unterlag der Verantwortung von Marc Guggenheim. Eine Aufgabe die er hervorragend gemeistert hat. Da sowohl Handlung, als auch Charaktere und Illustrationen zu überzeugen wissen, kann man das Werk jedem ans Herz legen, der sich nicht nur für das Schaffen von Stephen King begeistern kann sondern auch für gelungene Horror-Erzählungen.

Details

  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    11/2011
  • Umfang:
    112 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    3862011925
  • ISBN 13:
    9783862011926
  • Preis (D):
    14,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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