The Stand - Das letzte Gefecht

Captain Trips (Collector's Edition)

von Laura Martin, Lee Bermejo, Mike Perkins, Roberto Aguirre-Sacasa, Stephen King
Rezension von Gabriel Zupcan | 17. November 2010

Captain Trips (Collector's Edition)

Eine unheilbare Seuche. Amerika erlebt seinen Untergang, den es selbst herbeigeführt hat. Eine Handvoll Menschen ist immun gegen das Virus. Die finale apokalyptische Konfrontation, reduziert auf das Wesentliche: Gut gegen Böse. Wie wagt man sich als Comic-Zeichner an Stephen Kings mächtiges "The Stand"? Die Jungs bei Marvel Comics haben es getan.

Der epische Weltuntergangsroman mit typisch Kingscher moderner Fantasy-Horror-Thematik vermengt gilt mittlerweile als ein Klassiker. Die einzige Begegnung des Rezensenten mit dem Buch beschränkt sich allerdings auf einen Auszug, der seinerzeit bei der Neuauflage des Romans in den 90er Jahren in einer Zeitung abgedruckt wurde. Der Rezensent kann also seinen Blickpunkt unbelastet auf "The Stand" als Graphic Novel legen, ohne Vergleiche mit dem Roman zu ziehen. Zu erwähnen ist übrigens noch, dass diese kurze Stelle damals ganz schönes Schaudern verursacht hat und bis heute stark in Erinnerung geblieben ist. "Scared the shit out of me" wie der Amerikaner so schön sagen würde. Es war übrigens die Szene als das Auto in die Tankstelle rast.

Der erste Sammelband von "The Stand", "Captain Trips", vereint die ersten fünf Ausgaben in einem edlen Hardcover der Collector´s Edition. 38 Seiten sind einer eigenen "Extras"-Sektion gewidmet, in der es Skizzen und Alternativ-Cover zu sehen gibt und die Autoren mit ihren Ideen bei der Erschaffung des Werkes zu Wort kommen. Ist schön zu sehen und sollte insbesondere die Kenner des Optischen und Sammler erfreuen, die auch das Zielpublikum für das Hardcover sind.

Vom Standpunkt der Story ist die Spannung sofort gegeben, der erste Schockmoment ist genauso in Erinnerung geblieben wie bei der Textversion. Ein kleines Manko ist vielleicht, dass er besser für ein Umblättern getimet hätte sein soll. Der Erzählstil lässt die Vorlage erahnen und ist mit den zahlreichen Charakteren sehr abwechslungsreich. Man merkt natürlich, dass viele Details der Vorlage einfach nicht umgesetzt werden konnten, aber dennoch funktioniert die Charakterisierung auch ohne diese sehr gut. Der Zeichner Mike Perkins hat einen guten Stil für realistische Comics, leider scheinen aber gewisse Marvel-Hausregeln hineinzupfuschen und einige Darstellungen von Gewalt zerstören die Kohärenz der Darstellung.

Die Graphic Novel aus der Hand zu legen sobald man damit angefangen hat, ist praktisch unmöglich. Die Story fesselt, ekelt, ängstigt und bewegt wo sie kann. Doch sobald man endlich ein wenig mehr über die Vorgänge erfahren hat, ist es jäh aus. Aufgrund der "Extras" wirkt es so, als ob man noch ein gutes Stück Comic vor sich hätte, stellt aber bedauernd fest, dass es schon alles gewesen ist und man auf den nächsten Teil herbeiwünscht.

Fans von Graphic Novels, die epischen, düsteren Geschichten etwas abgewinnen können, kann man den Comic-King nur empfehlen. King-Leser hingegen, sollten vielleicht vorerst hineinblättern, um ihre mögliche Skepsis vor dem Medium und der Umsetzung zu überwinden.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: