Der Dunkle Turm

Der lange Heimweg

von Robin Furth, Stephen King
Rezension von Stefan Cernohuby | 27. April 2009

Der lange Heimweg

Die größte Saga die Stephen King jemals erzählt hat, ist zweifellos jene, die sich um den Dunklen Turm rankt. Eine Geschichte, deren Erzählung Jahrzehnte gedauert hat und mit zahllosen anderen seiner Werke in Verbindung steht. Doch von Roland Deschain, dem Protagonisten des Epos, gibt es noch viel mehr zu berichten, als in Romanen und Kurzgeschichten bisher präsentiert wurde. Einem Teil davon widmet sich nun die bei Heyne erschienene Graphic Novel "Der lange Heimweg", der zweite Band einer neuen Serie.

Roland ist zum ersten Mal in seinem Leben wirklich gebrochen und am Boden zerstört. Seine Geliebte Susan Delgado wurde von ihren eigenen Nachbarn und Freunden als Hexe verbrannt. Es gibt viele Menschen, denen man daran die Schuld geben könne, aber Roland gibt sie dem dunklen Zauberer Marten und Maerlyns Pampelmuse, einem mächtigen magischen Artefakt. Als er in rasender Wut auf den Gegenstand schießt, wird sein Geist in der Kugel eingeschlossen. Seine Freunde Cuthbert und Alain können nur seinen leblosen Körper beschützen und versuchen, ihn aus seiner schier hoffnungslosen Situation zu befreien. Doch trotz Alains Fähigkeit der Fühlungnahme schafft er es nicht, die Macht der Kugel zu überwinden und Roland erfährt mehr über seine Verwandtschaftsverhältnisse mit dem absoluten Bösen, als er je wissen wollte. Dann taucht jemand auf, mit dem keiner gerechnet hätte. Sheemie, der etwas beschränkte Dorfjunge und Freund von Susan. Er kann Roland dieses eine Mal retten...
Zusätzlich erfährt man noch mehr über die Ahnen der Reihe Deschain, speziell von Arthur Eld - der in anderen Breiten "König Artus" genannt wird. Über ihn, North Central Positronics, Mutationen sowie wichtige Orte in dieser Welt wird in einem ausführlichen Textanhang berichtet. Auch Storyboards, einige Porträts und ein Nachwort der Autorin Robin Furth und ihrem Co-Autor Peter David findet man in dem über 200 Seiten starken Band.

Den Autoren Robin Furth und Peter David? Ja, genau das ist das Manko dieses Bandes. Während sich der erste Teil der Graphic Novels noch ziemlich genau an die Ereignisse im Roman "Glas" gehalten hat und somit direkt Stephen King zugeschrieben werden kann, schlägt seine Rechercheurin Robin Furth mit "Der lange Heimweg" völlig neue Pfade ein. Die bisher unerzählte Geschichte über Rolands Heimkehr von seinem ersten Abenteuer wurde hier anschauliche, düstere Realität. Eine Erzählung, die durchaus zu gefallen weiß. Allerdings besteht gut ein Drittel des Bandes aus weiteren Informationen, die überwiegend über durch großflächige Bilder gestreckte Texte vermittelt werden. Zum Glück sind diese wirklich relevant und können auch "Dunkler Turm"-Veteranen noch neues Wissen vermitteln. Zudem sind die Illustrationen genauso gelungen wie im ersten Band, was die möglicherweise aufkommende negative Stimmung beinahe vollständig vertreibt. Dennoch muss man gespannt sein, wie sich der dritte Teil der Serie präsentiert, der diesen Handlungsstrang fortführen wird. Liebhaber der Reihe dürfen auf jeden Fall zugreifen, halten sie doch hierbei eine neue und von Stephen King autorisierte Geschichte in Händen, welche die Lücken zwischen den Erzählungen füllt.

"Der lange Heimweg" von Robin Furth führt eine in Stehpen Kings Saga "Der Dunkle Turm" nur angedeutete Handlung fort. Diese ist sowohl für Kenner des Universums als auch für Liebhaber der ersten Graphic Novel sehr interessant, kann Quereinsteigern aber nicht empfohlen werden. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt bei diesem Band.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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