Der Dunkle Turm

Die Schlacht am Jericho Hill

von Robin Furth, Stephen King
Rezension von Stefan Cernohuby | 30. Dezember 2011

Die Schlacht am Jericho Hill

Manchmal muss etwas völlig in Trümmer sinken, damit aus seinen Ruinen etwas Neues entstehen kann. Doch manchmal ist eine Zerstörung auch völlig willkürlich, einfach nur brutal und unwiederbringlich. Es ist jedoch auch möglich, dass der Niedergang einer ganzen Generation erst jenen Antrieb liefert, der notwendig ist, eine unmögliche Aufgabe zuletzt doch noch zu erfüllen. Von jenem Niedergang erzählt die Graphic Novel "Die Schlacht am Jericho Hill", die einen weiteren Teil der Vorgeschichte von Stephen Kings Hauptwerk "Der Dunkle Turm" erzählt.

Es gibt ein Ende nach dem Ende. Gilead, die Hochburg des Guten, ist gefallen. Doch noch sind Roland, sein Ka-Tet und alle weiteren Überlebenden Revolvermänner und deren Familien nicht endgültig geschlagen. Sie versetzen der Armee des "Guten Mannes" Farson Nadelstich um Nadelstich. Doch leider haben sie die Heimtücke ihres Gegners unterschätzt. Denn Farson entführt Frau und Sohn eines ihrer besten Männer. Und so wird das unmögliche möglich, die Revolvermänner werden durch jemanden aus ihren eigenen Reihen verraten. Als sie dies herausfinden ist es schon zu spät. Doch Revolvermänner tun zwar vieles, aber sicher nicht leise abtreten. Und so greift eine kleine Schar aus ein paar Dutzend Leuten eine Arme mit tausenden Mann an. Ein aussichtsloses Gefecht für sie als solches. Dennoch wird die Flagge dessen, wofür sie stehen, noch einmal geschwenkt. Und obwohl Cuthbert und Alain ihre Welt nicht so verlassen wie sie es gerne getan hätten, bleibt Roland allen Widrigkeiten zum Trotz doch am Leben - beseelt nur mit zwei Zielen. Seine Feinde zu vernichten und schlussendlich das oberste Geschoss im Dunklen Turm zu erreichen.

Wie schon im vorangegangenen Absatz erwähnt. Es gibt ein Ende nach dem Ende. Und diese Enden setzen sich noch weiter fort. Trotzdem ist es manchmal sehr schmerzhaft für den Leser, eines dieser Enden mitzuverfolgen. Man hofft, man glaubt... doch leider weiß man auch. Und so wie die Geschichte von Roland, dem letzten Revolvermann von Gilead voranschreitet, weiß man auch, dass diese Erzählung einfach nicht gut ausgehen kann. Es wird keine neue Liebe für Roland geben und auch kein Happy-End für das ewige Großmaul Cuthbert. Alains Visionen werden ihm zwar Hinweise geben, aber letztlich nicht sein Ende verhindern. Doch all das war schon im Vorhinein klar. Wichtig war die Umsetzung in Bild und Wort. Beides ist hervorragend gelungen. Robin Furth und ihr Team haben ihr Bestes getan um einen weiteren Teil von Stephen Kings Epos stilgerecht umzusetzen. Hierzu kann man nur eine Gratulation aussprechen und die Graphic Novel uneingeschränkt empfehlen.

"Die Schlacht am Jericho Hill" ist ein dunkles Kapitel in der Reihe der Vorgeschichte von Stephen Kings "Dunklem Turm". Doch auch düstere und hoffnungslose Kapitel müssen erzählt werden. Und dies ist hier hervorragend gelungen. Robin Furth zeigt hier, dass sie mehr kann, als ihren Chef beim Recherchieren zu unterstützen, sondern auch seine Welten erweitern, beziehungsweise Lücken in ihnen auffüllen kann. Durch die unglaublichen Illustrationen kann man dieses Werk nur zu dem Besten zählen, was es derzeit im Bereich Graphic Novel zu kaufen gibt.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:

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