Sunset

von Stephen King
Rezension von Stefan Cernohuby | 13. Februar 2009

Sunset

Viele Autoren beginnen klein. Damit ist nicht gemeint, dass sie klein schreiben oder sich nur günstige Schreibgeräte leisten können, obwohl das auch der Fall sein kann. In dieser Hinsicht bezieht sich die Aussage allerdings darauf, dass nicht mit dem Romanschreiben begonnen wird, sondern mit dem Verfassen von Kurzgeschichten. Auch der weltbekannte Autor Stephen King hat mit selbigen begonnen und begibt sich mit "Sunset" gewissermaßen zurück zu seinen Wurzeln.

Viele verschiedene Geschichten versammeln sich in diesem Band. Sie sind größtenteils dem Genre Horror zuzuordnen, gleiten aber auch teilweise ins Phantastische ab oder sind Hommagen an einschneidende Situationen in der amerikanischen Geschichte.
Das Werk beginnt mit "Willa", einer Kurzgeschichte über ein junges Paar. Diesem wird langsam aber sicher die Situation klar, in der sie sich befinden - und diese ist alles andere als alltäglich.
Viele Menschen haben Angst einen Alptraum zu träumen, der nachher plötzlich wahr wird. So geht es auch Harvey in der Geschichte "Harveys Traum". Denn letzterer soll sein Leben für immer verändern.
"Der Hometrainer" ist eine Geschichte, die weniger in den Bereich Horror einzuordnen ist, als vielmehr ins Genre Fantasy. Ein Mann beginnt gegen seine beginnende Fettleibigkeit anzukämpfen und macht dabei auf seinem Hometrainer eine interessante Bekanntschaft.
"Stumm" zu sein ist sicherlich tragisch. Jemandem eine Geschichte zu erzählen, von dem man glaubt, dass er taubstumm ist, kann aber schreckliche Folgen haben, wenn er nicht wirklich ist. Das muss auch der Protagonist in der gleichnamigen Geschichte herausfinden.
Der Band schließt mit "In der Klemme" ab, die von einem Mann handelt, der sich plötzlich in einer wahrhaft beschissenen Situation wiederfindet.

Stephen King schreibt in seinem Vorwort, dass es durchaus möglich ist, eine gewisse Art des Schreibens zu verlernen. In seinem Fall wäre es das Schreiben von Kurzgeschichten gewesen. Er habe es erst geschafft sich selbiger wieder zu widmen, nachdem er als Herausgeber für einen Band amerikanischer Kurzgeschichten fungiert hatte. Auch wäre er sich nicht sicher, ob selbige als gut und als Literatur zu bezeichnen wären.
Es handelt sich definitiv um Literatur, was die Qualität angeht, diese ist allerdings als stark schwankend zu bezeichnend. Sowohl thematisch als auch genretechnisch sind die Geschichten sehr verschieden. Genau das kann man auch auf die verarbeiteten Inhalte umlegen. Man findet sowohl eine Splattergeschichte, bei der sich eine Katze durch menschliche Eingeweide wühlt, als auch eine Art Fantasygeschichte, welche die Ereignisse des 11. September 2001 auf etwas andere Art aufarbeitet. Insgesamt ist der Band, gerade weil er von einem großen Autor wie Stephen King stammt, allerdings nur als durchschnittlich einzustufen. Zwar sind einige der Geschichten sehr gelungen, andere wären aber vom Großteil der Verlagsautoren abgelehnt worden, würde sie nicht von Stephen King stammen. Daher kann der Kauf des Kurzgeschichtenbandes nur großen Fans empfohlen werden. Als Hardcover ist die Sammlung nämlich verhältnismäßig teuer und proportional zum Inhalt nicht unbedingt gerechtfertigt.

"Sunset" ist eine Kurzgeschichtensammlung von Stephen King, die seine neuesten Kurzgeschichten beinhaltet. Allerdings ist die Qualität derselben sehr unterschiedlich. Obwohl sich auch einige sehr gute Erzählungen im Band befinden, kann selbiger doch nur wirklichen Fans ans Herz gelegt werden. Denn sonst würde man nicht den Preis eines Hardcovers bezahlen.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    11/2008
  • Umfang:
    496 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • ASIN:
    3453266048
  • ISBN 13:
    9783453266049
  • Preis (D):
    19,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
    Keine Bewertung
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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