Deadpool Killer-Kollektion
Buenos Días, Messias
von Joe Kelly
Rezension von Stefan Cernohuby
| 27. Juni 2016
Fremdsprachen kann man sehr kreativ einsetzen, besonders wenn es um geflügelte Worte geht, die man auch so verwenden kann, ohne sie wirklich zu beherrschen. Klassische Beispiele wären „Merci Cherie“ von Udo Jürgens oder „Hasta la vista, Baby“ von Arnold Schwarzenegger. Und schon diese unheilige Kombination an Beispielen zeigt, dass diese Rezension von einer völlig anderen Thematik handelt. Denn „Buenos Días, Messias“ ist Teil 7 der Reihe „Deadpool Killer-Kollektion“.
Deadpool soll die Welt retten. Das hat ein bemitleidenswerter Gefangener mit seherischen Talenten festgestellt. Und auch für einen außerirdischen Champion ist Deadpool der Widersacher, der den kommenden Zerstörer nicht aufhalten will. Als Mithras, was aber fast das gleiche ist wie die kommende Macht, die von Deadpools Boss Dixon als Messias angesehen wird. Eine Menge Selbstzweifel, Explosionen, eine Intervention von Captain America in seltsamer Rüstung und zahlreiche Gehirnwäschen unterschiedlicher Personen später steht Deadpool dem Messias gegenüber, der den ultimativen Frieden bringen soll.
Doch zu viele Auseinandersetzungen gehen auch am ohnehin nicht gerade einwandfrei funktionierenden Verstand von Deadpool nicht spurenlos vorüber. So häufen sich nach der Befreiung einer künftigen Sultansgattin seltsame Visionen. Die häufigsten sind jene von weißen Hasen und einer vollbusigen Frau, die laut seinen Angaben Bourbon in Milch schüttet – obwohl auf der Flasche Bier steht. Nachdem verschiedenste Therapieversuche scheitern greift Deadpool zum Äußersten. Er provoziert Wolverine zu einem Kampf.
Ja, Deadpool hatte immer schon seine Probleme. Psychischer Natur, sozialer Natur, Probleme mit seiner Realität – kein Wunder, wenn man sich bewusst ist, in einem Comic zu existieren. Aber hier nehmen die Probleme globale Ausmaße an. Die einen betrachten ihn als göttliche Verkörperung, sein eigener Verstand reiht Erinnerungen aus der Vergangenheit zu völlig sinnlosen Bildern zusammen – kurz, er ist komplett am Ende. Allerdings wäre er nicht Deadpool, wenn er da nicht wieder blutig, gewalttätig und mit großem Mundwerk aus der Sache herauskommen würde. Leider ist das etwas vorhersehbar. Und da auch die Illustrationen dieser relativ alten Geschichten nicht mit heutiger Zeichentechnik mithalten können, ist der Band leider nur durchschnittlich. Große Deadpool-Fans sollten sich das Werk zur Vervollständigung der Sammlung trotzdem zulegen.
„Buenos Días, Messias“ ist kein Satz aus einer spanischen Predigt, sondern Band 7 der Reihe „Deadpool Killer-Kollektion“. Leider vermögen weder die Geschichte von Joe Kelly und Walter McDaniel noch die Illustrationen von Pete Woods zu überzeugen. Das macht das Werk insgesamt zu einem durchschnittlichen Erlebnis, das man nur wahren Deadpool-Fanatikern ans Herz legen kann.
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