Deadpool vs. Carnage

von Cullen Bunn
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. Januar 2015

Deadpool vs. Carnage

Ein altes Sprichwort sagt, man benötigt einen Dieb um einen Dieb zu fangen. Ob das im Umkehrschluss auch bedeutet, dass man, um einen Psychopathen zu fangen, einen zweiten braucht, darf getrost bezweifelt werden. Wenn sich das jedoch ein Psychopath in den Kopf setzt, um sich aufzumachen einen zweiten zu jagen, klingt das schon beinah nach einer Geschichte in die Deadpool verwickelt sein könnte. Ist sie auch, sie heißt "Deadpool vs. Carnage".

Wer den Namen Carnage kennt, weiß, dass es sich bei ihm einerseits um einen Ableger des "Venom"-Symbionten handelt, andererseits um den psychisch schwer gestörten Cletus Cassidy, dem es Spaß macht, Menschen gewalt- und blutreich zu töten. Im ersten Teil der Geschichte geht es nur darum, wie einige machthungrige Gierschlunde versuchen, Carnage für sich zu nutzen, was für sie fatal und für ihn mit seiner neuerlichen Freiheit endet.
Als dies passiert, sieht Deadpool gerade fern und glaubt die Nachricht zu empfangen, dass nur er verrückt genug ist, um Carnage zu fangen. Also macht er sich auf den Weg und stöbert ihn aller Wahrscheinlichkeit zum Trotz tatsächlich auf - weil er die Muster des Wahnsinns erkennt. Etwas, das Carnage und dessen Freundin Shriek überhaupt nicht schmeckt. Sie versuchen Deadpool zu töten, doch wie man weiß ist das schwierig. Er hingegen versucht Carnage zu töten, was genauso kompliziert ist. Letztendlich läuft alles auf ein Psychoduell hinaus. Doch welche Psyche ist intakt oder gestört genug, um das zu überstehen?

Ist der aktuell vorliegende Band ein "Deadpool" oder ein "Carnage"? Dieselbe Frage brandet auch in einer Diskussion im Comic selbst auf. "Carnage vs. Deadpool" oder "Deadpool vs. Carnage"? Auf der Metaebene, so kann man am Werk selbst sehen, hat wohl Deadpool das Rennen gemacht. Geht es um den Anteil am Band, hat Carnage die Nase vorne. Doch ob ihm das etwas bringt, muss der Leser selbst herausfinden. Es gibt eine Menge Action, viele völlig überflüssige Morde und Kollateralschäden und zwei beinahe unzerstörbare Verrückte, die aufeinander einprügeln. Einen Preis kann dieser Comic mit Sicherheit nicht erwarten, aber im Rahmen seiner Story und seiner Möglichkeiten erfüllt er alle Erwartungen. Sowohl die Geschichte von Cullen Bunn als auch das Artwork von Salva Espin und Kim Jacinto sind gelungen und machen das Werk zu einem solchen, das Deadpool-Fans ihr Eigen nennen sollten. Und falls Carnage auch so etwas wie (kranke) Fans haben sollte, die dürfen auch zugreifen.

"Deadpool vs. Carnage" enthält die komplette gleichnamige Miniserie von Cullen Bunn. In dieser geht es um eine längere Auseinandersetzung zweier mörderischer Psychopathen. Dass das trotzdem funktioniert, dafür sorgt einerseits der Name Deadpool, andererseits sein Charakter und seine schlechten Witze. Auch wenn die Geschichte sicherlich nicht preisverdächtig ist, können alle Kenner bedenkenlos zugreifen - Metzelei und unschuldige Opfer inklusive.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    01/2015
  • Umfang:
    120 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    395798176X
  • ISBN 13:
    9783957981769
  • Preis (D):
    14,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:

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