Justice League of America

Justice League of America Rebirth Special

von Steve Orlando, Jody Houser, Stephen Byrne, Jamal Campbell, Andy MacDonald, Mirka Andolfo, Ivan Reis (Illustrator*in)
Rezension von Gabriel Zupcan | 11. Januar 2018

Justice League of America Rebirth Special

Batman gründet mal wieder ein neues Team von Superhelden: die Justice League – „of America“. Die neueste Zusammensetzung von Batmans Handpuppen ist so noch nie dagewesen und besteht aus einigen alten Bekannten und viel frischem Blut. Kann das „B“-Team aus dem überdimensionalem Schatten, den die Justice League wirft, treten?

Es gibt bekanntlich nur eine Justice League. Die mit Superman und Wonder Woman und den anderen DC-Ikonen. Die mächtigsten Helden des DC-Universums. Seit einigen Jahren hat man den Zusatz „of America“ abgestreift und das passt auch so. Die Justice League besteht weder rein aus Amerikanern, noch fühlt sie sich insbesondere den USA verantwortlich, oder gar als eine Verlängerung von deren Exekutive. Der Name „Justice League of America“ oder „JLA“ wurde seit New 52 von einem staatlich gesponserten, zweitklassigen Team von B-Helden getragen, bei dem die skrupellose Regierungsagentin Amanda Waller die Strippen zog. Nach „Rebirth“ ist dieses Team jedoch vorerst Geschichte und der Name wieder zu haben. Auftritt: Batman. Nach der letzten Schlacht zwischen Justice League und Suicide Squad entscheidet Batman, dass der Augenblick reif ist, ein neues Team zu gründen. Eines, das aus Menschen bestehen soll, keinen „Göttern“. Wenn man sich seine Rekrutierungsliste jedoch so ansieht, kommt man ins Grübeln. Die Menschen darin sind definitiv übermenschlich – soweit so gut, das ist schließlich Sinn und Zweck der Sache. Aber Lobo ist ein sehr unmenschlicher Außerirdischer. Ebenso erhält mit Killer Frost eine Schurkin auf dem Weg der Besserung eine Chance von Wallers Leine loszukommen. Vixen ist eine Superhelden-Hobbyistin und Ray und der Schüler von Atom, Ryan Choi, bestenfalls blutige Anfänger auf dem Gebiet. Mit Batmans Vertrauter, der knallharten Black Canary, darf dann noch jemand wirklich Kompetenter dieses Himmelfahrtskommando betreuen. Auch wenn man sich die ganze Zeit fragt, was für ein Zeug Batman rauchen muss, um dieses Team zusammenzustellen – der Autor wird hoffentlich eine plausible Antwort liefern. Und sei es nur, dass Batman diese Marionetten benötigt, um sie im Zweifelsfall gegen jemanden anderen einsetzen zu können. Das hat er natürlich schon lange geplant.

Das vorliegende Special aus der Feder von Steve Orlando, der schon bei „Midnighter“ gute Arbeit geleistet hat, beleuchtet die Hintergründe der vier unbekannteren Teammitglieder (Ray, Killer Frost, Vixen und Atom) und bringt die neue JLA unter Batmans Fittichen zum ersten Mal zusammen. Das hört sich langweiliger an, als es tatsächlich ist. Die Hintergründe der neuen Helden sind durchwegs alle interessant und bringen eigene Nuancen ein. Das chaotische Team harmoniert durch seine Dissonanz sofort. Man merkt, dass hier sehr viel Autorenpotenzial in der Charakterinteraktion möglich ist, und das macht es sehr spannend. Wir haben die nerdigen Jugendlichen, eine Frau die gegen ihre raubtierhafte Natur ankämpfen muss, ein internationales Model das sein Gewissen entdeckt hat und eine toughe Powerfrau die nicht gut mit Amateuren kann. Abgeschmeckt wird das Ganze durch massive Political Incorrectness und große Klappe des Lemmy Kilmister aus dem Weltraum. Man will sofort das erste Abenteuer dieser Truppe lesen.
Die Zeichnungen sind durchwegs passend zu den jeweiligen Charakteren gehalten und der erste Teil bietet mit Ivan Reis einen der besten und bekanntesten Künstler im Genre.

Die neue Justice League of America legt einen appetitanregenden Start hin. Starke Charaktere, in einer etwas wüsten Mischung aus neu und bewährt, müssen sich als Superhelden behaupten. Optisch sehr ansprechend gehalten, sieht die neue Justice League of America wie eine Serie aus, die sich nähere Betrachtung verdient hat.

Details

Bewertung

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