Die letzte Erscheinung

von Melanie Vogltanz
Rezension von Stefan Cernohuby | 02. Juli 2021

Die letzte Erscheinung

Wenn jemandem im Alltag seltsame Wesen erscheinen, ist das in der Regel keine besonders erfreuliche Sache. Denn je nach Auslegung sind Wesen, die andere Menschen nicht sehen können, entweder Manifestationen eines verwirrten Verstands, Boten übernatürlicher Wesen oder stehen sinnbildlich für Ereignisse, die noch kommen. Melanie Vogltanz widmet sich in ihrem Grusel-Thriller „Die letzte Erscheinung“ einem solchen Thema.

Als Martin Riedmann damit beginnt sein Leben zu rekapitulieren, hat man schnell den Eindruck, dass dieses nicht sonderlich positiv verlaufen ist. Dieses Empfinden vertieft sich mehr und mehr, als man verfolgt, was dem Erzähler passiert ist. Schon seit seiner Kindheit begegnet dieser immer wieder einer menschenähnlichen Gestalt mit Hundekopf. Und jedes Mal, wenn er diese sieht, passiert etwas Schreckliches, bei dem nicht nur er selbst Schaden nimmt, sondern vor allem Menschen ins einem Umfeld. Doch eine bange Frage bleibt. Was wird geschehen, wenn der angedeutete Countdown jener Kreatur, die ihm schon sein ganzes Leben nachstellt, abgelaufen ist?

Der Blitz Verlag ist für seine verschiedenen Reihen bekannt, die unter einem Label versammelt, allesamt den gleichen Anstrich bekommen. So mag einem Uneingeweihten das Cover von „Die letzte Erscheinung“ ein wenig anachronistisch erscheinen, doch die Reihe „Grusel Thriller“, in der das Werk erschienen ist, legt sichtlich Wert darauf, die Erinnerungen an Geister- und Gruselromane der 1970er und 1980er wachzuhalten.
Die Handlung selbst passt perfekt zum vorgesehenen Genre. Ein Protagonist, der sich selbst als verflucht betrachtet, stolpert von einer Katastrophe in die andere. Stets scheint für ihn jene seltsame Kreatur, die er in Anlehnung an „Die unendliche Geschichte“ den „Gmork“ nennt, verantwortlich zu sein. Dennoch könnte Martin Riedmanns ständige Paranoia das Auftauchen des Wesens zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung machen. Was wirklich geschieht muss der Leser selbst herausfinden und für sich die sinnvollste Deutung der immer schrecklicher werdenden Ereignisse finden.

„Die letzte Erscheinung“ ist ein Kurzroman von Melanie Vogltanz, der in der Reihe „Grusel Thriller“ des Blitz Verlags erschienen ist. Es handelt sich eindeutig um ein Genrewerk, das Fans klassischer Gruselliteratur sicherlich zusagen wird. Mit knapp 150 Seiten bietet das Werk natürlich nicht die Möglichkeit eine Handlung zu entfalten, wie man es bei den Romanen der Autorin gewohnt ist, ihrer üblichen Maxime bleibt sie aber auch hier treu.

Details

Bewertung

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