Wédōra

Wédōra - Schatten und Tod

von Markus Heitz
Rezension von Stefan Cernohuby | 19. September 2017

Wédōra - Schatten und Tod

Durch die Wüste ziehen nicht nur Karawanen. Auch Heere, wenn sie einen Eroberungs- oder Vernichtungsfeldzug durchführen wollen. Und es gibt noch andere, tödliche, Wege, welche Schatten erfordern. Kein Wunder also, dass es einen zweiten Wédōra-Band von Markus Heitz gibt, der den Untertitel „Schatten und Tod“ trägt. Wir waren gespannt, welche weiteren Abenteuer die beiden Protagonisten des Vorgängers noch erleben würden...

Tomeija und Liothan, die beiden Gestrandeten aus Walfor, haben nicht nur die Wüstenstadt Wédōra vor einer Invasion gerettet, sie sind dadurch auch in der Gunst des geheimnisvollen Dârèmo aufgestiegen. So weit, dass sie sich um Geld keine Sorgen mehr machen müssen. Doch der Herrscher der Stadt hat Pläne, die noch nicht abgeschlossen sind. Während der Kara Buran, der alljährliche Sandsturm mit noch größerer Macht als sonst an die Tore der Stadt klopft, muss Tomeija Verbrechen untersuchen – und kommt dabei einer gewaltigen Bedrohung auf die Spur. Doch auch Liothan ist nicht untätig geblieben. Einerseits vergrößert er durch widerwilliges Selbststudium seine Fähigkeiten als Razhiv – also als Magier oder Hexer –, andererseits macht er sich einen Namen in der Unterwelt, indem er eine der wichtigsten Mächte auf seine Seite zieht und sich gleichzeitig mit einer anderen Familie verbindet. All dies rückt jedoch in den Hintergrund als klar wird, dass eine feindliche Macht einen Schiffskanal vergrößern will, um eine tödliche Streitmacht an Wédōra heranzuführen. Eine Streitmacht, die möglicherweise die gesamte uralte Stadt vernichten könnte.

Gab es zum Vorgänger einige Stimmen, die sich darüber beschwert hatten, dass eine Handlung zwar angedeutet aber nicht zu Ende geführt wurde, so haben diese nun keinen Grund mehr zu Klage. Denn Markus Heitz führt die Handlung hier fort und macht schnell klar, dass es sich im Grunde um eine einzelne, längere Geschichte handelt. Es fehlt keineswegs an Wendungen und Überraschungen und schon gar nicht an Action. Während sich die Charaktere weiterentwickeln und ihre eigenen Fähigkeiten erweitern, steuert die Handlung unaufhaltsam in Richtung Konfrontation mit einem mächtigen Feind zu. Dabei kommen magische Kreaturen, Zauber, Kriegsmaschinen und Schiffe zum Einsatz. Was könnte das phantastische Herz mehr begehren? Uns stellt sich diese Frage nicht, denn wir sind mit „Schatten und Tod“ voll und ganz zufrieden. Im Vergleich zum Vorgänger – wenn man diesen als solchen sehen will und nicht als zusammenhängendes Werk – stellt der Roman nochmals eine Steigerung dar. Alle Fans von Markus Heitz und Liebhaber spannender Fantasy können hier bedenkenlos zugreifen. Sie bekommen alles geboten, was man von beiden gewohnt ist. Gnadenlose Ausdünnung an Nebencharakteren, gefährliche, blutrünstige und geheimnisvolle Bösewichte und Helden, die nicht immer Gutes tun, aber zumindest meistens das Richtige. So sollte Fantasy sein.

„Schatten und Tod“ ist der zweite und vorerst letzte Roman aus der Welt von Wédōra. Markus Heitz hat in ihm die Handlung von „Staub und Blut“ nahtlos fortgeführt. Er dirigiert die Geschichte in Richtung einer epischen Konfrontation, die einfach alles enthält, was man im Bereich der Phantastik braucht. Hier empfiehlt es sich allerdings, auch den ersten Band zu kennen, da es sich im Grunde um ein einzelnes, ziemlich langes Abenteuer handelt, das man sicherlich auch in der einen oder anderen Rollenspielwelt wiederfinden könnte. Und so hat sich der Roman schließlich auch entwickelt. Ein absolut empfehlenswertes Werk.

Details

Bewertung

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