Before Watchmen

Crimson Corsair

von John Higgins, Len Wein
Rezension von Stefan Cernohuby | 17. Dezember 2013

Crimson Corsair

Jede Serie hat einen Vor- und einen Nachteil, je nachdem ob sie gut oder schlecht ist. Aber Fakt ist, beide gehen irgendwann zu Ende. So auch das DC-Experiment "Before Watchmen", das versucht hat, einem Meilenstein in der Geschichte von Comics und Graphic Novels eine Vorgeschichte zu verpassen. Die Reihe, die durchaus für eine Menge Kontroversen gesorgt hat, geht mit "Crimson Corsair" in die letzte Runde.

Schurken hatten oft eine schwere Kindheit, die sie letztlich auf die schiefe Bahn geführt hat. Im Fall von Moloch ist das tatsächlich der Fall. Schon als Kind entstellt, bleibt ihm nur die Möglichkeit, durch Tricks und Illusion zu glänzen. Doch da sich damit nur wenig Geld verdienen lässt, ist ein Abgleiten auf die Verbrecherlaufbahn beinahe unvermeidlich. Und am Ende wird Edgar Jacobi alias Moloch sogar zu einem Spielball inmitten eines viel größeren Plans.
Die Minutemen waren die Helden der ersten Stunde. Und da gibt es einen, von dem eigentlich kaum eine andere Überlieferung bekannt ist, als dass er von einem Verbrecher erschossen wurde. Nun erhält Dollar Bill die Möglichkeit seinen kurzen Werdegang vom Profisportler über die Schauspielerkarriere bis hin zum Helden selbst zu erzählen.
Eine Geschichte über den "Black Freighter" war in "Watchmen" selbst unterschwellig eingebunden. Doch "Crimson Corsair" erzählt eine andere Version, die sich um den Roten Korsaren, den "Fliegenden Holländer" und eine Jagd nach der eigenen Seele dreht.
Die erste hier erwähnte Geschichte stammt von J. Michael Straczynski, die anderen beiden wurden von Len Wein verfasst, die Illustrationen stammen von John Higgins, Eduardo Risso und Steve Rude.

Während sich die anderen Bände der Reihe "Before Watchmen" anderen Charakteren durchgehend widmen, enthält der letzte drei unterschiedliche Personen, von denen letztlich nur zwei tatsächlich eine Rolle im Original gespielt haben. Es ist nett, Dollar Bill wenigstens einmal zu Wort kommen zu lassen. Ob man mit Moloch allerdings irgendetwas dazugewonnen hat, darf bezweifelt werden. Und die "Crimson Corsair"-Geschichte hat nur unter wirklich weit hergeholter Auslegung irgendetwas mit der Originalhandlung zu tun. Da aber alle Geschichten solide entwickelt worden und durch Könner illustriert wurden, kann man zum Abschluss noch einmal großzügig sein und den Band als durchschnittlich bewerten. Und schließlich gehört er für Sammler dazu.

Mit "Crimson Corsair" wird die Reihe "Before Watchmen", die nicht nur positives Echo hervorgerufen hat, zu einem Ende gebracht. Und jenes Ende steht stellvertretend für die ganze Serie, die ihr Potenzial nie wirklich abrufen konnte und letztendlich nur mittelmäßig gelungen ist. Für Kenner und Liebhaber der ursprünglichen Graphic Novel "Watchmen" ist das allerdings viel zu wenig.

Details

  • Band:
    8
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    12/2013
  • Umfang:
    144 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • ASIN:
    386201486X
  • ISBN 13:
    9783862014866
  • Preis (D):
    16,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:
  • Gefühl:
  • Erotik:
  • Illustration:

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