Sandman

Sandman Universe

von Neil Gaiman (Hrsg.)
Rezension von Stefan Cernohuby | 10. August 2019

Sandman Universe

Die Tatsache, dass sich in manchen Reihen die Protagonisten selbiger gerne rarmachen, ist bekannt. Dennoch sind Einzelbände, die unter dem Namen einer Serie verfasst sind, in denen die Titelgeber überhaupt nicht vorkommen, dennoch irritierend. „Sandman Universe“ ist nun der Pilotband, der das Universum von Neil Gaimans „Sandman“ für andere Autoren zu öffnen versucht. Ein äußerst schwieriges Unterfangen.

Während sich Dream auf Reisen befindet, wandert Lucien, der Bibliothekar, durch seine Bibliothek. Jene, in der sich alle Bücher befinden, die nur in den Träumen der Menschen geschrieben wurden. Doch als er plötzlich nicht mehr weiß, welches Buch in einer Lücke im Regal fehlt, ist ihm sofort klar, dass etwas nicht stimmt. Und dem ist auch so. Ein Riss hat sich im Träumen aufgetan und Morpheus antwortet nicht auf den Ruf seiner Getreuen. Und so wird wieder einmal Matthew ausgeschickt, um Dream zu finden. Doch dieser stößt zuerst auf Dora. Eine Frau, die neue Fähigkeiten offenbart und immer noch sauer auf Dream ist.
Tim Hunter ist so etwas wie ein angehender Traummagier. Doch jemand anderer interessiert sich für ihn. Und dieser Jemand ist gefährlich.
Matthew findet nicht die, die er sucht. Nicht einmal Lucifer, der Teufel, lässt sich auftreiben. Und als er zurückkommt, ist er so schlau wie zuvor. Man weiß nur eines: Neue Geschichten sind am Entstehen.

Der ganze Band stellt so etwas wie gute Hoffnung dar. Man hofft wirklich, dass eine Übergabe eines Universums an andere Autoren Sinn macht. Grundsätzlich ist das ja schon zum Teil passiert, mit dem Lucifer-Ableger genauso wie mit der thessalischen Hexe. Trotzdem hat man ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Man weiß als Leser von Graphic Novels auch, wie sehr ein derartiges Experiment in die Hose gehen kann. Das wurde insbesondere mit einigen Bänden von „Before Watchmen“ illustriert. Zeichnerisch ist der aktuell vorliegende Band nur Mittelmaß. Da auch die Geschichte viele Fragen offenlässt, kann man das Werk nur als Brückenband sehen, der ein bereits existierendes Werk mit vielen anderen, die noch kommen sollen, verknüpft. Das allein schafft es allerdings nicht über das Mittelmaß hinaus.

„Sandman Universe“ steht im Zeichen des Übergangs. Von Neil Gaiman zu mehreren anderen Autoren, die sein Universum mit neuen Geschichten bevölkern wollen. Leider schafft es der Band noch nicht, mehr als nur Neugierde zu wecken. Zu fragmentarisch und vor allem zu unruhig wird die gesamte Handlung konstruiert. Vielleicht macht er mit den Folgegeschichten wieder mehr Sinn. Als Einzelband ist er jedoch nur Durchschnitt.

Details

Bewertung

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