Futures End - Das Ende aller Zeiten
Futures End, Band 6
von Brian Azzarello
Rezension von Stefan Cernohuby
| 27. Oktober 2015
Irgendwann geht auch ein Finale, das sich etwas zieht, dem Ende zu. Selbst wenn es nicht um die Umkehr der Entropie geht, ist das Ende einer Zukunft eine nicht ganz so einfache Angelegenheit. Und doch erreicht die Reihe „Futures End – Das Ende aller Zeiten“ mittlerweile den sechsten Band. Man darf gespannt sein, ob sich die multiplen Batmans nochmals über den Weg laufen.
Green Arrow und seine Gang alias Familie wollen eigentlich eine Insel befreien. Das geht allerdings nicht unbedingt gut und Slade Wilson macht irgendwie den Wade Wilson – zumindest was Kopfprobleme angeht. Superman bekommt Probleme mit alten Hinterlassenschaften seines Heimatplaneten und die neue Firestorm kann ihre Fähigkeiten nicht kontrollieren, beziehungsweise sich nicht wieder von ihrem neuen Partner trennen. Fifty Sue hat ihren einzigen Freund verloren und trauert auf wütende Weise, die Überbleibsel von Stormwatch kämpfen gegen galaktische Probleme und der Batman aus der Zukunft wird einerseits vom aktuellen Batman überwacht und dann von einer schrecklichen Kreatur, die halb aus Batman, halb aus Joker besteht, angegriffen. Drei Batmans auf fünf Metern? Kann das gutgehen?
Man wartet ausdauernd. Man wartet wirklich auf einige spezielle Momente. Das ist der Crux bei einer derartig weit gefächerten Handlung wie in „Futures End“. Wen interessiert Tim Drakes Liebesdrama? Selbst ein sterbender Frankenstein ist einem herzlich egal, wenn ein mutierter Batman aus dem Zeitalter der Apokalypse auf Batman und … genau, den anderen Batman aus der Zukunft trifft. Für solche Momente liest man den Band und wird nicht enttäuscht, muss aber gleichzeitig auch ganz schöne Längen überstehen. Längen wie eklige Ausflüge von Ray „Atom“ Palmer in Gehirne. Zeichentechnisch kann man Band sechs der Reihe nichts vorwerfen. Storytechnisch ist er aber wieder ein Flickenteppich. Leider, muss man sagen. Denn so schön, eindrucksvoll und beängstigend einige der Szenen auch sind, so können sie doch nicht für den gesamten Rest entschädigen. Insofern bleibt das Endergebnis wohl oder übel nur durchschnittlich.
Das von Brian Azarello geführte All-Star-Ensemble in Band 6 der Reihe „Futures End – Das Ende aller Zeiten“ wartet zwar mit einigen isolierten Stellen auf, die wirklich lesens- und sehenswert sind. Insgesamt ist das Werk jedoch wieder einmal ein Flickwerk aus unterschiedlichen Erzählsträngen, von denen nur eine geringe Zahl wirklich überzeugen kann. Daher kann man das Werk nur Kennern der Reihe ans Herz legen. Alle anderen sollten sich mit anderen Comics behelfen.
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