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Civil War

Thunderbolts Band 1: Vertrauen in Monster

von Mike Deodato Jr., Warren Ellis
Rezension von Stefan Cernohuby | 18. Juni 2009

Thunderbolts Band 1: Vertrauen in Monster

Was ist ein Bösewicht? Jemand, der sich entgegen aller Regeln der Gesellschaft bewegt und versucht, selbiger zu schaden. Ein Superschurke ist dann natürlich ein Verbrecher mit Superkräften oder zumindest dem Potential gewaltigen Schaden anzurichten. Wenn aber durch eine politische Veränderung plötzlich jene Bösewichter dazu eingesetzt werden, die ehemals "Guten", die gegen gesetzliche Verordnungen verstoßen haben, einzufangen, werden sie dadurch automatisch zu Helden? Eine Frage die "Thunderbolts 1: Vertrauen in Monster" beantwortet...

Vor allem gibt es ja einmal das Problem, dass (ehemalige) Superschurken sich bis auf wenige Ausnahmen nicht unbedingt durch eine starke Ausprägung von Teamgeist auszeichnen. Somit sind Probleme vorprogrammiert. Und wenn - wie im Fall der Thunderbolts - allen Mitgliedern des Teams Naniten eingesetzt werden, die bei Zuwiderhandlung gegen Anordnungen Stromschläge auslösen, die bis zum Tod führen können, hat man noch eine zusätzliche Spannungsquelle im Team. Vertrauen wird bei den Thunderbolts daher nicht wirklich groß geschrieben. Die Unberechenbarkeit der verschiedenen Teammitglieder - allen voran dem Profi-Killer Bullseye - und nicht zuletzt des Chefs des Teams, bei dem es sich um keinen geringeren als Norman Osborn handelt, führt zu unkalkulierbaren Risiken. Denn schließlich und endlich gibt es auch noch die unregistrierten Ex-Helden, die alles andere als erpicht darauf sind, sich von Verbrechern einsperren zu lassen...

Verbrecher als widerwillige Diener des Systems, das hat es schon öfter gegeben. Aber selten gab es in einem Marvel-Comic so viele hochkarätige Unwillige, die zusammen in ein Team gepfercht wurden. Wie in der "Civil War"-Reihe üblich, wird hier auch nicht auf Verluste verzichtet, welche die eine oder andere Seite verzeichnet. Ohne jetzt näher darauf eingehen zu wollen, mit welchen Gegnern es Venom, Swordsman & Co. aufnehmen müssen, kann man dem potentiellen Leser heftige Kämpfe in Aussicht stellen. Witzig sind in jedem Fall die Werbeeinschaltungen, in denen "Thunderbolt"-Puppen angepriesen werden und wie man mit ihnen Captain America-Spielzeug mit Leichtigkeit überwältigt. Die Realität sieht da meist etwas anders aus.
Graphisch ist der Band gut gelungen, obwohl überraschenderweise gerade das Titelbild ein wenig zu wünschen übrig lässt. Man liest das Werk auf jeden Fall mit einigem Befremden und sieht, dass es in den Teams der Bösewichter noch weit mehr Probleme gibt als bei den "Guten" - wobei hier ja die Grenzen neu gezogen wurden. Diese Betrachtungsweise der Materie ist zweifellos auch für den Comicfan einen Blick wert, somit kann der erste Band der "Civil War"-Unterserie "Thunderbolts" jedem Liebhaber der Comics aus dem Hause Marvel empfohlen werden.

Abgedreht, psychopathisch und böse - so können die Mitglieder der "Thunderbolts" samt und sonders beschrieben werden. Weil die im Dienste der Regierung agierenden Bösewichter aber äußerst unterhaltsam sind und der zugehörige Comic gut gelungen, kann der Band jedem Marvel-Fan empfohlen werden. Auch jene, die einmal sehen wollen wie "das ewig Gute" unterliegt, werden hier viel Freude haben.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gewalt:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung
  • Illustration:
    Keine Bewertung

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