Ist man freiwillig oder nicht Teilnehmer an einem großen Spiel und nicht bereit, sich an die Regeln zu halten, kann das unliebsame Konsequenzen haben. Besonders große und wichtige Parteien werden bestimmt nicht akzeptieren, dass man auf ihre Kosten einen Alleingang versucht hat und den Regelbrecher gewissermaßen als Ausgestoßenen deklarieren. Unter anderem davon handelt Daniela Knors neuer Roman "Outcast".
Man sollte annehmen, dass es in einer fernen Zukunft längst nicht mehr der Fall ist, dass Adelige das Kommando über Schiffe haben, dem ist jedoch nicht so. Zumindest die FCC Starhawk wird von Sir Arthur Wellesley, dem Earl of Mornington kommandiert - doch auch sein ehemaliger Freund und nunmehrige Todfeind Sir Henry Talbot, der Earl of Waterford ist Captain auf seinem Raumschiff. Als sich die beiden wieder einmal in die Quere kommen - diesmal geht es um Geschäfte mit dem Eigentum unterschiedlicher Konzerne, den Transport von Strafgefangenen, Verrat, Spionage, Justifiers die Undercover eingeschleust wurden und vieles mehr - sind Tod und Verderben vorprogrammiert. Als nach einigen fragwürdigen Aktionen der Captain abgesetzt wird, ändert sich die Situation keineswegs zum Besseren. Nach der Meuterei kommt es zu einem Gefangenenaufstand, zu einer Konfrontation mit einem "Ahumanen" - also einem Außerirdischen - einer Notlandung auf einem unbekannten Planeten, einem Angriff der Collectors, einer Auseinandersetzung mit dem Order of Technology und einigen anderen kleineren Problemen. Dabei müssen zahlreiche mehr oder weniger zentrale Charaktere der Handlung daran glauben, denn natürlich hat jeder in einer derartig gefährlichen Zeit todbringende Waffen und darüber hinaus keinerlei Skrupel von ihnen Gebrauch zu machen.
Des Weiteren befindet sich im Buch noch eine Kurzgeschichte von Markus Heitz, die seine "Suboptiomal"-Miniserie fortsetzt.
Daniela Knor hat sich bisher, wie schon einige andere Autoren und Autorinnen der Reihe "Justifiers", eigentlich mit anderen Genres beschäftigt. Dass dies jedoch kein Hindernis für gute Science-Fiction Romane in Markus Heitz` Privatuniversum sein muss, wurde bereits hinlänglich bewiesen. Doch Daniela Knor übertreibt in ihrem Beitrag ein wenig. Grundsätzlich sind ihre Absichten lobenswert. So zeigt es von Konsequenz, wenn Autoren ihre Charaktere nicht so sehr lieben, dass sie selbige unmöglich sterben lassen können. Auch das Steigern der Schwierigkeit von einer Herausforderung zur nächsten lässt sich nicht generell als falsch bezeichnen. Doch einerseits sterben viele der Nebenpersonen genau dann, wenn sie beginnen interessant zu werden, andererseits sind die vielen Steigerungen der Probleme irgendwann nicht mehr ganz glaubwürdig, beziehungsweise wirken sie ziemlich überzeichnet, auch in der Menge ihres Auftretens. So weiß man gegen Ende kaum mehr, womit eigentlich alles begonnen hat und die Überschneidungen mit den anderen Romanen der Reihe sowie das Wiedersehen mit bekannten Charakteren tritt ein wenig in den Hintergrund. Insgesamt ist "Outcast" daher leider nur ein durchschnittlicher Roman der Serie. Schade, von einer Autorin wie Daniela Knor hätte man sich durchaus ein wenig mehr erwarten können.
Der sechste Band der Reihe "Justifiers" trägt den Titel "Outcast" und stammt von der Fantasy-Autorin Daniela Knor. Leider hat sie in ihrem ersten Science-Fiction Roman ein wenig zu viel von allem gewollt, weswegen das Werk leider etwas überladen wirkt. Liebhaber der Reihe können zwar bedenkenlos zugreifen, für sich allein stehend schafft es der Roman aber leider nicht über das Mittelmaß hinaus.
Details
-
Band:6
-
Sprache:Deutsch
-
Erschienen:02/2012
-
Umfang:544 Seiten
-
Typ:Taschenbuch
-
ASIN:3453528182
-
ISBN 13:9783453528185
-
Preis (D):8,99 €