Justifiers
Robolution
von Christian von Aster
Rezension von Stefan Cernohuby
| 22. Februar 2013
Künstliche Intelligenz und menschenähnliche Roboter waren schon oft Thema verschiedenster Romane. Auch vor Filmen, Comics und anderen Medien hat das Thema nicht halt gemacht. Dabei sind die Ausprägungen sehr unterschiedlich. Christian von Aster hat in seinem zum "Justifiers"-Universum gehörigen Roman "Robolution" jedoch alles andere als eine Erzählung über beschauliches Zusammenleben von Mensch und Maschinen verfasst...
Als Ion Trent nach einem Testflug auf einem Planeten notlanden muss, ist das für ihn gewissermaßen Routine. Denn der erfahrene Testpilot hat schon an allen Ecken der Galaxis die unterschiedlichsten und seltsamsten Gefährte, Flugzeuge und Raumschiffe gesteuert. Doch als er wie gewünscht die Energiequelle entfernt und mitnimmt, beginnt diese verrückt zu spielen. Er landet mit seiner Kapsel inmitten eines Endlagers für ausrangierte Roboter. Er staut nicht schlecht, als diese sich im Wirkungsbereich des Perpetuums plötzlich - ohne eigene Energieversorgung - wieder zum "Leben" erwachen. Es freut ihn aber weit weniger, als sich alle ausrangierten Bots aufmachen, um ihn zu töten.
Helen McCrae ist eine Frau, die Karriere machen will. So hat sie sich risikobereit vom Schreibtisch zur Kommandantin einer Justifiers-Einheit befördern lassen. Ihr erster Einsatz klingt einfach, die Bergung der Energiequelle eines Raumschiffes. Weit komplizierter ist es da, ihre Truppe unter Kontrolle zu halten. Ein unzivilisierter und traumatisierter Heavy namens Mono, ein unfreundlicher Söldner mit Namen Van Ghor und ein Raptor-Beta-Prototyp, der bisher nur an Promotion-Veranstaltungen teilgenommen hat, sollen zusammenarbeiten. Etwas, das nur sehr eingeschränkt funktioniert.
Nachdem das Team mit Jack Rosso zusammengetroffen ist, ein Mann der von Robotern großgezogen wurde, sollen sie ihren eigentlichen Auftrag erfüllen. Doch dann spielen die Bots verrückt, und auch der lokale Kommandant, der seinen Geist in einen Roboter transferiert hat, hat nicht unbedingt für alle positive Pläne...
Es gibt viele Ideen, die man herrlich kombinieren kann. Intelligente Roboter gegen Menschen, der Transfer eines Verstandes in einen anderen Kopf. Dann ist da noch der Versuch des Aufbaus einer Robot-Gesellschaft, die Verwendung eines Chips, der Emotionen simuliert...
Die Liste ließe sich noch fortsetzen, was aber nicht unbedingt negativ ist. Manchmal muss man das Rad nicht neu erfinden, wenn man eine spannende Geschichte schreiben will. Christian von Aster mag gewisse Aspekte anderer Erzählungen kombiniert und für seine Zwecke verwendet haben, er tut dies jedoch auf eine Weise, die unmissverständlich klar macht, dass sein Roman für sich steht. Zwar weist das Werk nicht unbedingt viel Tiefgang und merkliche psychologische Entwicklungen auf, dafür kann es aber mit Humor und Action punkten. Jeder Kenner von Markus Heitz` "Justifieres"-Universum kann hier beruhigt zugreifen, denn der Band setzt nahtlos fort, wo die vorherigen Bände aufgehört haben. Auch Quereinsteiger können mit "Robolution" ihre Freude haben, wenn sie Science-Fiction mit untypischen Helden mögen, die sich selbst nicht zu ernst nimmt.
"Robolution" von Christan von Aster ist ein unterhaltsamer wenngleich nicht zu tiefschürfender Science-Fiction Roman im "Justifiers"-Universum. Neben seltsamen Charakteren und sinisteren Plänen findet man hauptsächlich Humor und zünftige Action in diesem Buch. Eine Kombination, die Sinn macht. Und dafür, was der Leser im neunten Band der Reihe geboten bekommt, kann man einen Preis von unter 9 Euro nur als angemessen bezeichnen.
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